mobile E-Mail

Nokia stellt eigenen E-Mail-Pushdienst vor

"Business Center" soll im vierten Quartal 2005 auf den Markt kommen
Von Volker Schäfer

Nur wenige Wochen nachdem der Blackberry-E-Mail-Pushdienst erstmals auch auf den Nokia-Communicator-Modellen 9300 und 9500 funktioniert, hat der finnische Handy-Hersteller nun auch einen eigenen E-Mail-Pushdienst vorgestellt, der noch im vierten Quartal diesen Jahr vermarktet werden soll. Das "Nokia Business Center", so der Name des Angebots, richtet sich wie Blackberry Enterprise an Firmen.

Datenblätter

Wer den Dienst nutzen möchte, muss die hierfür benötigte Software auf dem Firmen-Server installieren. Derzeit funktioniert das "Business Center" schon zusammen mit Microsoft-Exchange-Servern. Später soll es das Angebot auch für Lotus Notes und Lotus Domino geben.

Ein Vorteil gegenüber Blackberry könnte die größere Endgeräte-Palette sein, mit der sich die Nokia-Lösung nutzen lässt. Prinzipiell soll die Handheld-Software auf jedem Java-fähigen Gerät laufen. Allerdings müssen die einzelnen Geräte zunächst von Nokia zur Nutzung des "Business Centers" freigegeben werden. Das wiederum könne die Endgeräte-Palette wieder einschränken. Derzeit sind die beiden aktuellen Nokia-Communicator-Modelle sowie die Smartphones Nokia 6630, 6680, 6681 und 6682 für das "Business Center" geeignet.

Das Nokia-Angebot soll es in zwei Ausführungen geben. Der in englischer, französischer, deutscher, italienischer und spanischer Sprache erhältliche Standard-Client bietet die Synchronisation von Text-E-Mails zwischen dem Firmenserver und dem mobilen Endgerät, während das Professional-Paket auch mit anhängenden Dateien umgehen sowie Kalender- und Kontakte-Daten synchronisieren und Termine bestätigen kann.

E-Mail-Anhänge werden umkomprimiert übertragen

Weniger schön ist die Tatsache, dass Nokia E-Mail-Anhänge ggf. vollständig auf das mobile Endgerät überträgt, während Blackberry die Daten komprimiert. Dadurch entstehen bei Nokia unnötige Kosten, wenn der Kunden einen Datentarif mit volumenbasierter Abrechnung nutzt.

Neben Nokia arbeitet auch Microsoft derzeit an einer eigenen E-Mail-Push-Lösung. Diese soll ebenfalls noch in diesem Jahr verfügbar sein und Microsoft-Exchange-Server mit PDA bzw. Smartphones verbinden, die das neue Betriebssystem Windows Mobile 5.0 nutzen. Erstes Gerät auf dem deutschen Markt ist der MDA Pro, den T-Mobile seit dem Monatsbeginn ausliefert. Für dieses Gerät gibt es jedoch auch schon Beta-Tests für eine Blackberry-Lösung, mit deren Markteinführung somit ebenfalls in den nächsten Monaten zu rechnen ist.