Neuheit

Erster kommerzieller UMA-Dienst in Dänemark gestartet

Kostenlose Inlandstelefonate an drahtlosen Breitbandzugängen
Von Björn Brodersen

Der dänische Mobilfunkbetreiber TeliaSonera hat nach eigenen Angaben den weltweit ersten kommerziellen UMA-Dienst (Unlicensed Mobile Access) gestartet. Handynutzer können damit im Großraum Kopenhagen nicht nur über das Mobilfunknetz telefonieren sondern auch an WLAN-Hotspots über das Breitbandnetz. Weitere Anbieter, die noch in diesem Jahr in anderen Ländern entsprechende Angebot auf den Markt bringen wollen, sind British Telecom, Telecom Italia, France Télécom und Orange. Auch in den USA werden kommerzielle UMA-Dienste vorbereitet. TeliaSonera, der kleinste dänische GSM-Mobilfunknetzbetreiber, will zunächst die ersten Erfahrungen mit UMA auswerten, bevor das Angebot auf andere Länder, in denen er vertreten ist, ausgedehnt wird.

Mobilfunkanbieter und auch Festnetzfirmen drohen durch solche UMA-Angebote Einnahmeverluste, denn die Nutzer führen weniger Gespräche über das Mobilfunknetz und könnten auch auf den heimischen Festnetzanschluss verzichten. Der "Home Free" genannte Dienst von TeliaSonera kann im Einzelabonnement für den Grundpreis von umgerechnet knapp 20 Euro pro Monat genutzt werden. An drahtlosen Breitbandzugängen telefoniert der Kunde ohne Zusatzkosten ins dänische Festnetz und in die nationalen Mobilfunknetze. Über das GSM-Netz fallen die üblichen Mobilfunkpreise an. Selbst erhalten die Kunden eine Mobilfunk- und eine Festnetzrufnummer.

Erste UMA-Geräte sind bereits auf dem Markt

Die Daten werden bei UMA per WLAN - oder Bluetooth - vom entsprechenden Mobilfunkgerät über das IP-Netz zu einem so genannten Controller geleitet, der sie in das Mobilfunk-Kernnetz übermittelt. Zu den Vorteilen dieser Technologie gehört neben günstigeren Gesprächen an Hotspots der ununterbrochene Wechsel (Seamless Handover) von Gesprächsübertragungen aus einem WLAN-Netzzugang in das Mobilfunknetz und umgekehrt. Im Unterschied zu VoIP kann der Gesprächsteilnehmer während eines Telefonats den WLAN-Hotspot verlassen, ohne dass das Gespräch abbricht.

Erste UMA-Geräte von Nokia, Motorola, LG und Samsung sind bereits auf dem Markt. Der finnische Handy-Hersteller Nokia hat im vergangenen Monat in Oulu einen zwei Monate dauernden Feldversuch mit dem UMA-Standard begonnen, bei dem die Testteilnehmer mit dem UMA-Handy Nokia 6136 ausgerüstet wurden. Weitere Informationen zu UMA erhalten Sie auf unserer Infoseite.