Das Smartphone HTC Touch im Test
Unter den smarten Alleskönnern ist der HTC Touch zumindest eines der leichtesten und elegantesten Geräte, die aktuell zu haben sind. Mit nur 99,9 mal 59 mal 14,7 Millimetern und 113 Gramm bietet der HTC Touch in einem handlichen Gehäuse nicht nur sämtliche Multimedia-Funktionen, die man von einem aktuellen Smartphone erwartet, sondern dank des Betriebssystems Windows Mobile 6 Professional auch businesstaugliche Office-Anwendungen. Auch hat der Hersteller sein Spitzengerät hübsch verpackt, in der ansprechend gestalteten Box befinden sich neben dem Handy auch das Netzteil, ein Stereo-Headset, eine microSD-Karte, ein USB-Kabel, ein Ersatz-Stylus und ein schützendes Etui für unterwegs. Kurz und gut: Der HTC Touch ist einfach schick.
Doch wenn man eine Weile mit ihm arbeitet, fragt man sich angesichts des für die Größe bzw. Kleinheit des Gerätes beindruckenden Funktionsumfangs, ob das wirklich eine so gute Idee war. Denn die optisch sehr ansprechende Kompaktheit des HTC Touch wird mit zum Teil etwas unglücklichen Kompromissen erkauft: Gerade weil der kleine Touch so viel kann, ist es umso ärgerlicher, dass es nicht immer wirklich Spaß macht, all die tollen Funktionen tatsächlich auch zu benutzen. Einige Nutzer werden daher den HTC Touch vermutlich doch eher als edles und funktionsreiches Spielzeug ansehen, das sich auch zum Angeben eignet - auch wenn es kein iPhone ist. Dafür ist der HTC Touch auch ohne Bindung an einen bestimmten Netzbetreiber und derzeit ohne Vertrag schon für unter 400 Euro erhältlich.
Nicht der schnellste
HTC Touch: Der Startbildschirm
teltarif.de
Angesichts der namensgebenden Eingabefunktion über das berührungsempfindliche
Display (2,8 Zoll bzw. 240 mal 320 Pixel;
QVGA-Auflösung) haben die Taiwanesen darauf verzichtet, ihr neues Smartphone mit
einer richtigen Tastatur auszustatten. Für die Eingabe sämtlicher Daten steht nur
eine virtuelle Tastatur zur Verfügung. Diese funktioniert zwar recht gut, wenn
man sich daran gewöhnt hat, die Eingabe komplexerer Texte bleibt aber mühsam.
Ein weiterer, für viele mobile Nutzer vermutlich noch schwerwiegenderer Nachteil
ist, dass der HTC Touch nicht für schnelle Datenverbindungen per
UMTS bzw.
HSDPA ausgelegt ist.
Immerhin steht neben Bluetooth auch WLAN zur Verfügung. Hält man sich aber nicht in der Nähe eines Hotspots auf, hat man das gleiche Problem wie mit dem iPhone: Das Surfen oder gar Streamen von Videos, für das es ja im Startmenü direkt unter der Phone-Funktion einen Menüpunkt gibt, ist mit der doch sehr gemütlichen GPRS- bzw. EDGE-Geschwindigkeit nicht unbedingt ein Vergnügen. Auch sonst ist der hübsche Handschmeichler mit seiner 200-MHz-CPU von Texas Instruments nicht unbedingt der schnellste. Gerade in der Kombination mit der umfangreichen Software-Ausstattung des HTC Touch ist das mitunter ärgerlich, wenn man "mal schnell" auf bestimmte Anwendungen zugreifen möchte.
Kein ausgesprochenes Kamera-Handy
HTC Touch: Virtuelle Tastatur im Querformat
teltarif.de
Die weiteren Eckdaten: Mit 64 MB internem Speicherplatz ist der HTC Touch für ein
Multimedia-Gerät nicht gerade üppig ausgestattet, dafür kann der Speicher per
microSD-Slot erweitert werden. Für die
2-Megapixel-Kamera gibt es einen eigenen Auslöse-Knopf
auf der rechten Seite des Geräts - ein ausgesprochenes Foto-Handy ist der Touch aber
nicht. Die Kamera reagiert recht langsam, entsprechend verwischen die Aufnahmen leicht
und auch mit der Belichtung hat der HTC Touch durchaus Schwierigkeiten. Autofokus oder
Blitzlicht fehlen. Es lassen sich aber Auflösung und Bildqualität, Weißabgleich oder
mitten- oder spotbetontes Scharfstellen auswählen. Wer ein Cyber-shot-Handy gewöhnt
ist, wird ziemlich enttäuscht sein. Wer dagegen die 1,3-Megapixel-Kameras der ersten
Generation kennt, wird die Touch-Kamera schon als deutliche Verbesserung empfinden,
mit der man unter entsprechenden Lichtverhältnissen durchaus brauchbare Fotos machen
kann. Das gilt auch für alle möglichen anderen Funktionen. Wirklich schlecht ist
eigentlich nichts an dem Gerät, aber einiges könnte besser sein. Ob man den Touch mag
oder nicht, ist definitiv Geschmackssache.