Vergleich

Das iPhone von Apple im Preisvergleich

Der Griff zu Smartphones anderer Hersteller kann sich auszahlen
Von Björn Brodersen

Während die oben genannten iPhone-Alternativen durchweg auch ohne Abschluss eines neuen Mobilfunkvertrags erhältlich sind, ist das Apple iPhone an spezielle Mobilfunktarife mit Minutenpaketen gekoppelt - mit den für diese Tarifklasse typischen Nachteilen: Der günstige rechnerische Minutenpreis kann nur bei optimaler Ausnutzung des monatlichen Kontingents an Inklusivminuten erreicht werden. Alles, was nicht unter die im monatlichen Grundpreis eingeschlossenen Inklusivleistungen fällt, kostet den Nutzer vergleichsweise viel Geld. Beispiel Tarif Complete M: Im Grundpreis von 49 Euro sind 100 Gesprächsminuten in die deutschen Fest- und Mobilfunknetze sowie 40 SMS-Mitteilungen für den Versand im Inland eingeschlossen. Jede weitere Telefonminute kostet den T-Mobile-Kunden 39 Cent, jede weitere Kurznachricht 19 Cent. Nicht verbrauchte Minuten und Kurzmitteilungen verfallen am Monatsende.

Sony Ericsson W960i

Sony Ericsson W960i

T-Mobile hat die Minutenpakete für das iPhone jedoch nicht nur mit Inklusiv-Minuten und -Kurznachrichten versehen sondern auch mit einer Flatrate für die mobile Datenübertragung per EDGE und für das mobile Surfen an WLAN-Hotspots von T-Mobile. Bei einer "missbräuchlichen Nutzung" der Flatrate will T-Mobile jedoch die Bandbreite der Datenübertragung per Mobilfunk für die restlichen Tage des Monats auf 64 kBit/s für den Datenempfang und 16 kBit/s für den Datenversand beschränken. Schnellere Downloads als mit bis zu 200 kBit/s - beispielsweise per UMTS oder HSDPA - unterstützt das iPhone gar nicht.

Die iPhone-Tarife von T-Mobile

iPhone-Tarife
(Alle Angaben in Euro)
Complete
M L XL
Handy-Kaufpreis 399,00
Bereitstellung des Mobilfunk-Anschlusses 25,00
monatliches Tarifgrundentgelt 49,00 69,00 89,00
Nutzungskosten  
Gespräche in deutsche Netze 100 min. inkl.
danach: 0,39
200 min. inkl.
danach: 0,39
1000 min. inkl.
danach: 0,29
SMS-Versand im Inland 40 inkl.
danach: 0,19
150 inkl.
danach: 0,19
300 inkl.
danach: 0,19
Datennutzung Flatrate für GPRS/EDGE und WLAN
Weitere Konditionen  
Abrechnungstakt 60/1
Mindestvertragslaufzeit 24 Monate

Apple erhält 10 Prozent vom iPhone-Kunden-Umsatz

Wer die iPhone-Tarife von T-Mobile mit den restlichen T-Mobile-Tarifen vergleicht, wird schnell feststellen, dass diese im Vergleich zu den herkömmlichen Relax-Minutenpaketen doch relativ teuer sind, wenn auch nicht ganz vergleichbar, weil keiner der anderen Relax-Tarife eine echte Datenflatrate für die Nutzung in Verbindung mit dem iPhone beinhaltet. Dafür sind in den Relax-XL-Paketen wieder andere Leistungen zusätzlich enthalten. Das heißt also, der iPhone-Kunde muss nicht nur das eigentliche Endgerät teuer erwerben, sondern anschließend auch noch vergleichsweise teure Minutenpakete dazu buchen.

Da mag der Verdacht nahe liegen, dass sich der Netzbetreiber T-Mobile die exklusive Vermarktung des iPhones in Deutschland von den Kunden "vergolden" lassen möchte. Doch der Grund für die hohen Kosten und teuren Tarife ist auch, dass T-Mobile ein Zehntel der Umsätze, die mit iPhone-Kunden erzielt wird, an Apple abtreten muss. Das bedeutet, auch Apple verdient kräftig an jeden einzelnem iPhone-Kunden.

Flexiblere Tarifwahl bei Alternativ-Handys

Natürlich können beispielsweise das Nokia N95, das Sony Ericsson W950i oder der HTC Touch wie andere Handys auch zu einem günstigeren Preis erworben werden, wenn die Käufer gleichzeitig einen Tarif in einem grundgebührpflichtigen Laufzeitvertrag abschließen. Vodafone verkauft zum Beispiel das Nokia N95 für 249,90 Euro zusammen mit einem 24-Monatsvertrag im KombiPaket Zuhause 120 (34,95 Euro im Monat) oder für 299,90 Euro mit einem KombiPaket Zuhause 60 (24,95 Euro im Monat). Bei T-Mobile zahlt der Neukunde im Relax-50-Minutenpaket (19 Euro im Monat) 109,95 Euro für den MDA Touch, die HTC-Touch-Variante des Bonner Unternehmens. o2 bietet das selbe Smartphone unter dem Namen XDA nova für 9,99 Euro in Verbindung mit einem 35 Euro pro Monat teuren Genion-L-Vertrag an.

Der Vorteil für die Kunden, die zu einem Alternativ-Handy greifen: Sie können die Tarifwahl flexibler als beim iPhone-Kauf bei T-Mobile gestalten und dadurch einen auf ihr Telefonverhalten passenden Tarif aussuchen - neben den drei anderen Netzbetreibern Vodafone, E-Plus und o2 übrigens auch bei T-Mobile selbst. Hier ausgewählte Beispiele für Handypakete mit preisgünstigeren Mobilfunktarifen.

Ausgewählte Handy-Tarif-Pakete der Netzbetreiber

Handy-Tarif-Pakete der Netzbetreiber
(Preise in Euro)
Apple iPhone Nokia N95 HTC Touch SE W950i
T-Mobile
Complete M
E-Plus
Zehnsation Classic Web
o2
Inklusiv-Paket 100
Vodafone
KombiPaket Zuhause 60
Handy-Kaufpreis 399,00 339,95 29,99 239,90
Einmaliges Anschluss-Entgelt 25,00 25,00 25,00 24,95
monatliche Grundkosten 49,00 20,001) 20,00 24,95
monatliche Kosten für optionales Datenpaket Flat inkl. 10,00 (250 MB)
einm.: 25,00
10,00 (200 MB) 19,95 (200 MB)
Gesamtgrundkosten über 24 Monate 1600,00 1109,95 774,99 1342,45
Nutzungskosten  
Gespräche in deutsche Netze 100 min. inkl.
danach: 0,39
100 min. inkl.
danach: 0,10
100 min. inkl.
danach: 0,19
60 min. inkl.
danach: 0,45 (od. 0,042))
SMS-Versand im Inland 40 SMS inkl.
danach: 0,19
50 SMS inkl.
danach: 0,20
0,19 0,20
Datennutzung GPRS/EDGE- + WLAN-Flat GPRS, UMTS: 0,10/min. GPRS/UMTS: 0,09/min. Vodafone-live!-Flat, UMTS/HSDPA;
sonst: 0,19/10 kB + 0,02/Std.
Weitere Konditionen  
Abrechnungstakt 60/1 60/60 60/10 Home: 60/60
sonst: 60/1
Mindestvertragslaufzeit in Monaten 24 24 24 24
1) 10 Euro monatliches Grundentgelt plus 10 Euro monatlicher Mindestumsatz.
2) 4 Cent pro Minute fallen für Telefonate aus dem Zuhause-Bereich ins deutsche Festnetz an.

Oft billiger: Handy-Kauf und Prepaid-Karte

In der Regel lohnt sich jedoch der Verzicht auf so genannte Handy-Subventionen und der von der Tarifwahl unabhängige Kauf des Mobiltelefons. Auf diese Weise hat man den vollen Handypreis auf einen Schlag beglichen und kann danach den für das eigene Telefonverhalten günstigsten Mobilfunktarif wählen. Wer beispielsweise mit dem Handy nur telefonieren und SMS-Mitteilungen versenden möchte, greift am besten zu einer Prepaid-Karte eines Mobilfunk-Discounters: Dadurch zahlt er - abgesehen von den Prepaid-Flatrate-Tarifen - keine monatlichen Grundkosten sondern nur die tatsächlichen Nutzungkosten. Zu den günstigsten Prepaid-Tarifen zählen zurzeit die Angebote von BILDmobil im Vodafone-Netz, die o2-Billigmarke Fonic und das E-Plus-Angebot simyo mit Gesprächspreisen von jeweils knapp 10 Cent pro Minute in alle deutschen Netze und SMS-Preisen von 9,9 Cent bis 14 Cent. Auch die Preise von knapp 24 Cent pro Megabyte - bzw. 35 Cent pro Megabyte bei BILDmobil - eignen sich für die nicht allzu intensive mobile Datennutzung.

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