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Bonusprogramme im Mobilfunk lohnen sich meistens nicht

Punktesammeln beim Mobiltelefonieren ist mühsam und Prämien unerreichbar
Von Sascha Recktenwald / Marc Kessler

Viele Mobilfunk-Anbieter animieren den Kunden zur Teilnahme an ihren Bonus-Programmen. Doch attraktive Prämien rücken in weite Ferne, wenn Bonus-Punkte nur mühsam erzielt werden können oder nach Jahresablauf gleich wieder verfallen. Bei manchen Prämien fallen hingegen die Zuzahlungen so hoch aus, dass vom "Bonus" nicht all zu viel übrig bleibt. Welche Bonus-Programme es gibt und welche sich wirklich lohnen, erfahren Sie in unserem Überblick.

Profitieren ohne langes Punktesammeln, der Trend ist nicht neu. Ob Gesprächsgutschriften, Prämien-Meilen bei Fluggesellschaften oder gar Bargeld: Wer sich stets auf dem Laufenden hält und sein Handy oft nutzt, kann sich über so manch einen Rabatt freuen. Punkten durch unreglementiertes Telefonieren heißt es allerdings oft nur noch bei den Prepaid-Tarifen.

E-Plus: Prepaid-Rabatte und für Vertragskunden den "Treuevorteil"

Auch E-Plus bietet seinen Kunden, die die Prepaid-Tarife Free & Easy, Times & More FREE oder Zehnsation FREE nutzen, ein Bonus-Programm an. Jeder aufgeladene Euro bringt eine Gutschrift von einem Punkt. Dieser hat einen Gegenwert von einem Cent. Lädt der E-Plus-Kunde 50 Euro auf seine Free & Easy-Card, sammelt er - nach vorheriger einmaliger Anmeldung - 50 Punkte. Ab einem Kontostand von 250 Punkten ist eine Einlösung möglich. Ein Prozent des Gesprächsumsatzes kann man sich auf diesem Weg zurückholen. Das ist fair. Doch lädt man innerhalb von zwei Jahren nicht mindestens 250 Euro auf - sammelt also 250 Punkte - ist man anscheinend nicht treu genug. Die Punkte sind nur 24 Monate gültig, danach verfallen sie.

Für E-Plus-Vertragskunden gibt es den sogenannten Treuevorteil. Hierfür muss man sich zunächst unter der Kurzwahl 22004 registrieren. Der Rabatt erfolgt dann abgestuft: Nach 12 Monaten sind es 10 Prozent auf die monatlichen Fixkosten, nach je weiteren 24 Monaten steigt der Rabatt auf 20, 30 und schließlich maximale 40 Prozent nach insgesamt sieben Jahren. Der Pferdefuß: Den Rabatt gibt es nur, wenn man im gewählten Tarif bleibt ("Tariftreue"). Wer den Tarif wechselt, fängt ganz von vorne an. Kulanz gibt es nur beim Wechsel in gleich- oder höherwertige Tarife. Zudem kann die Registrierung für den Treuevorteil erst ab dem siebten Vertragsmonat erfolgen.

Vodafone CallYa lässt Kunden drei Jahre Zeit, um Punkte zu sammeln

Vodafone lässt seinen CallYa-Kunden hingegen mehr Zeit. Hier verfallen die angehäuften Punkte erst nach 36 Monaten. Allerdings muss man mindestens 1 500 Punkte gesammelt haben, um die Gutschrift von einem Cent pro Punkt tatsächlich zu bekommen. Auch ist der Erhalt von Treueboni nicht so einfach. Zwar bekommen Teilnehmer am Vodafone Star-Bonus-Programm [Link entfernt] pro aufgeladenem Euro einen Star (Bonuspunkt), doch muss man hierfür am Lastschriftverfahren teilnehmen und sein Guthaben per Handy aufladen. Lädt man über die Zeit also 1 500 Euro vom Bankkonto auf die Prepaid-Karte, bekommt man 15 Euro gutgeschrieben. Rein rechnerisch sind das über 40 Euro, die man drei Jahre lang monatlich vertelefonieren muss, um auf die geforderten 1 500 Punkte innerhalb von drei Jahren zu kommen.

Dabei sein ist nicht alles: Vodafone vergibt Silber- Gold- und Platin-Status

Auch als Vodafone-Kunde mit Vertrag muss man Vieltelefonierer sein, um einigermaßen punkten zu können. Nimmt man am Vodafone-Bonus-Programm Stars teil, spielt der Netto-Rechnungsumsatz der letzten 12 Monate eine wichtige Rolle. Liegt dieser bei über 600 Euro, bekommt man den Silber-Status, ab 1 500 Euro den Gold-Status und ab 3 000 Euro den Platin-Status. Um somit in die einfachste Kategorie eingeordnet zu werden, muss man einen monatlichen Netto-Mindestumsatz von abgerundet 41 Euro, also fast 50 Euro Bruttoumsatz haben. Ähnlich wie bei o2 erhält der Kunde entsprechend seines Status eine bevorzugte telefonische Kundenbetreuung und im Schadensfall ein Ersatz-Handy innerhalb von 48 Stunden. Je nach Status erhält der Vodafone-Kunde weitere Rabatte auf Handys.

Wer seine Stars nicht in Gesprächsguthaben eintauschen möchte, dem stehen zahlreiche Prämien zur Auswahl. Für 900 Punkte, umgerechnet 900 Euro Nettoumsatz, bekommt man von Vodafone eine Handysocke. Der Gegenwert liegt hier bei ein paar wenigen Euro. Das passende Handy bekommt man für ein Vielfaches. Beispielsweise das Samsung L810V für 21 900 Punkte. Letzteres hat einen Gegenwert von 249 Euro im Online-Shop und ist bei Vodafone je nach Vertrag schon für einen Euro erhältlich. Wer keinen Umsatz von knapp 2 1000 Euro macht, kann auch auf anderen Wegen sein Punktekonto aufbessern. Für jedes Jahr Vertragslaufzeit vergibt Vodafone je nach Stars-Status weitere Bonus-Punkte. Das alles ist allerdings Kunden vorbehalten, die direkt mit Vodafone einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen haben. Verträge, die über Drittanbieter laufen, sind vom Prämienpunkten ausgeschlossen.

Warum man mit Rabattpunkten bei T-Mobile selten Schnäppchen macht und welche Prämien sich wirklich lohnen, lesen Sie auf der nächsten Seite.