PTT

Comeback für Push-to-Talk in Deutschland

Vodafone und PSI zeigen Software-Lösung auf der CeBIT
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In den USA ist Push-to-Talk (PTT), eine Art Walkie-Talkie-Funktion im Handy, sehr beliebt. Der Dienst ist oft günstiger als ein normales Handy-Telefonat und zudem können sich die Nutzer so auch in Gruppen miteinander unterhalten. In Deutschland startete T-Mobile im November 2004 mit Push-to-Talk. Anfangs war der Dienst kostenlos und somit eine gern gesehene Alternative zu einem normalen Gespräch.

Als PTT nach gut einem halben Jahr kostenpflichtig wurde, läutete T-Mobile quasi den Todesstoß für den CB-Funk via Handy ein. 1 Euro pro Nutzungstag oder 18 Euro als Monats-Flatrate verlangte die Telekom-Mobilfunktochter. Zum Vergleich: Zeitgleich startete für nur 7 Euro mehr im Monat mit Base die erste Handy-Flatrate in Deutschland - damals auch noch mit der Möglichkeit, den Konferenz-Dienst aktivieren zu lassen.

T-Mobile machte kaum Werbung für PTT und im vergangenen Jahr stelle das Unternehmen den Service heimlich, still und leise wieder ein. Lediglich Geschäftskunden, die die Funktion firmenintern einsetzen wollen, werden über einen externen Dienstleister weiterhin bedient.

PSI und Vodafone ermöglichen Einzel- und Gruppengespräche

Nun könnte es ein Comeback für Push-to-Talk in Deutschland geben. Die Berliner PSI AG kündigte an, auf der CeBIT in der übernächsten Woche in Hannover gemeinsam mit Vodafone eine entsprechende Lösung vorzuführen. Wie beim früheren T-Mobile-Dienst können sowohl Einzel-, als auch Gruppengespräche geführt werden.

PSI teilte weiter mit, die Sprechverbindung werde aktiviert, indem eine spezielle PTT-Taste auf dem Endgerät gedrückt wird. Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes sei ein Handyvertrag mit Datentarif bei Vodafone.

Gruppenruf mit Ortsbezug

Darüber hinaus besteht nach PSI-Angaben die Möglichkeit, den Gruppenruf mit Ortbezug zu nutzen. Jedes Handy kann über GPS- oder Mobilfunkzellen-Ortung lokalisiert und der genaue Standort auf einer geografischen Karte angezeigt werden. Mit den Standortinformationen können dynamische Gruppen gebildet werden, etwa Taxis, die sich im Umkreis von fünf Kilometern um ein Fußballstadion befinden.

Es lassen sich auch feste Suchkreise, beispielsweise im Umkreis eines Flughafens, definieren. Diese werden automatisch PTT-Gruppen zugeordnet, wenn die Teilnehmer in den Suchkreis einfahren. Solche Möglichkeiten bot der früher von T-Mobile angebotene Push-to-Talk-Dienst nicht.

Die Push-to-Talk-Lösung soll unter anderem für die Betriebsysteme Symbian Serie60 und Windows Mobile 6.x erhältlich sein. PSI kündigt an, die Palette der unterstützten Endgeräte weiter auszubauen. Ab wann der Dienst genutzt werden kann, wurde noch nicht mitgeteilt.

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