TNS GTI Report 2009

Gute Nachricht für Hersteller: Die neuen Handys kommen an

Mobilfunk-Kunden sind bereit, für neue Funktionen mehr zu zahlen
Von Marie-Anne Winter

Auch Funktionen, die der Unterhaltung dienen, sind ebenfalls sehr gefragt. So vertreiben sich 42 Prozent der deutschen Befragten die Zeit mit Spielen auf dem Handy und 40 Prozent hören Musik mit ihrem Gerät. Gerade im Bereich der Unterhaltungsindustrie in Verbindung mit mobiler Kommunikationstechnik werden in Zukunft weitere neue Geschäftsideen erwartet. Die Daten des "TNS GTI Report 2009" zeigen, dass durchaus ein Bedarf für Unterhaltung auf mobilen Endgeräten besteht. Die Herausforderung für die Anbieter liegt darin, für Nachfrage auch gewinnbringende Geschäftsmodelle zu finden. So zeigt der Erfolg des App-Stores für das iPhone, dass man auch kostenpflichtige Anwendungen an den Nutzer bringen kann.

Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass Handys und Smartphones trotz der wirtschaftlich schwierigen Zeit sehr gefragt sind: Laut Befragung haben 21 Prozent der deutschen Kunden vor, sich innerhalb der nächsten sechs Monate ein neues Mobiltelefon zuzulegen. Die Daten zeigten außerdem, dass die Zahlungsbereitschaft trotz der kritischen Wirtschaftslage hoch sei. Im Schnitt möchten die Befragten 38 Prozent mehr für ihr nächstes Mobiltelefon ausgeben als für das letzte Gerät. Die Frage ist: Welche Eigenschaften muss ein Mobiltelefon haben, damit es auf dem deutschen Markt gekauft wird?

Enscheidungskriterien beim Kauf

Wichtig ist und bleibt laut der Untersuchung die SMS-Fähigkeit: Für 53 Prozent sei die Qualität der Umsetzung der SMS-Funktionalität im Handy ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl ihres nächsten Gerätes. Danach kommt, wie auch die Angaben über die Nutzung des Handys nahelegen, die Kamera mit 41 Prozent und Bluetooth mit 27 Prozent. Ab diesem Punkt ändert sich dann die Reihenfolge der gewünschten Features im Vergleich zu den aktuell genutzten: Mit 22 Prozent nimmt der MP3-Player den nächsten Platz auf der Wunschliste ein, danach folgen die PDA-Funktionalitäten des Handys. Für insgesamt 14 Prozent der Befragten ist die Bedienbarkeit von Adressbuch, Terminverwaltung und ähnlichem beim Kauf entscheidend. Mobile Businessanwendungen beziehungsweise persönliches Informationsmanagement mit dem Mobiltelefon werden also zunehmend nachgefragt.

Auch der mobile Internetzugang wird immer wichtiger. In Deutschland nutzen derzeit schon etwa 20 Prozent der Befragten des "TNS GTI Reports 2009" das Internet auf ihrem Handy über den Browser des Telefons. Doch die Zahl potenzieller Nutzer ist noch deutlich höher: Aktuell bekunden 41 Prozent der Befragten Interesse an einer mobilen Internetnutzung über ihr Handy. Angesichts der für größere Nutzerkreise immer interessanteren Datentarife der Mobilfunkanbieter ist das wenig verwunderlich. Auch die Bedienung der neuen Geräte wird immer einfacher - immer mehr Smartphones werden mit bedienungsfreundlichen Touchscreens ausgestattet.

Was die Kaufentscheidung betrifft, ist die wichtigste Entscheidungshilfe noch immer das persönliche Gespräch. Insgesamt gaben 44 Prozent der Befragten an, sich vor einem Kauf bei Freunden und Kollegen zu informieren. Auch die Mund-zu-Mund-Propaganda über das Internet spielt eine große Rolle, insbesondere einschlägige Produktbewertungen und Foreneinträge. Gerade in den entwickelten Mobilfunkmärkten wie dem deutschen seien die Bewertungen im sogenannten Web 2.0 eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf des nächsten Mobiltelefons: 41 Prozent der Befragten geben an, Kundenbewertungen im Internet anzusehen, bevor sie sich für ein neues Modell entscheiden.

Fazit der Studie

Alles in Allem belegen die Daten des "TNS GTI Reports 2009", dass sich im letzten Jahr auf dem Mobilfunkmarkt einiges verändert hat. Durch die Einführung von neuen, vielseitigeren Geräten und darauf abgestimmten Tarifangeboten habe sich die Vorstellung der Konsumenten von mobiler Kommunikation verändert, so werden beispielsweise deutlich mehr Datendienste nachgefragt. Auch die Konvergenz der Geräte werde von den Kunden positiv augenommen. Die Konsumenten seien bereit, für neue Features und Services, die sie als hilfreich und sinnvoll empfänden, auch mehr zu bezahlen.

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