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greenDSL: Das "klimaneutrale" DSL-Komplettpaket

TeleSon bietet Doppel-Flatrates im Netz der Telekom und von QSC
Von Björn Brodersen

Die TeleSon Vertriebs GmbH mit Sitz in München bietet seit diesem Monat unter der Marke greenDSL einen DSL-Komplettanschluss für 35 Euro im Monat an. Im monatlichen Grundpreis enthalten sind ein VoIP-Anschluss, ein DSL-Anschluss mit einer Downstreamrate von 1 MBit/s bis zu 16 MBit/s (je nach Wohnort des Kunden) sowie eine Doppel-Flatrate fürs Internetsurfen und Telefonieren ins deutsche Festnetz. Die Bereitstellung des DSL-Anschlusses ist für den Kunden kostenlos, Neukunden erhalten außerdem den VoIP-fähigen WLAN-Router FRITZ!Box Fon WLAN 7170 des Berliner Herstellers AVM in der Eco-Variante für einmalig 9,90 Euro. Den telefonischen Kundenservice für greenDSL wickelt TeleSon über eine 0800-Rufnummer ab, die aus dem Festnetz der Deutschen Telekom kostenlos erreichbar ist.

Womit sich greenDSL aber von den DSL-Komplettanschlüssen der Konkurrenz abheben will, ist der Nachhaltigkeitsaspekt. Der Provider verspricht, alle Prozesse der Infrastruktur – vom Router über den Anschluss bis zu seiner Nutzung beim Kunden – so energieeffizient wie möglich zu betreiben und die nicht vermeidbaren Klimabelastungen durch den Erwerb von Klimaschutzzertifikaten gemäß CDM (Clean Development Mechanism) des Kyoto-Protokolls bzw. Gold-Standard auszugleichen. Als zusätzliches Engagement unterstützt greenDSL nach eigener Aussage bestimmte Umweltschutzprojekte mit einer Spende von 1 Euro im Monat pro greenDSL-Anschluss. Das Unternehmen will im August dieses Jahres erstmalig berichten, wie hoch der verteilte Spendenstand ist und welche Klimaschutzprojekte unterstützt werden.

Bevor der Kunde diese Informationen erhält, muss er allerdings eine 24-monatige Mindestvertragslaufzeit eingehen. Der Vertrag verlängert sich mindestens um ein weiteres Jahr, wenn der Kunde nicht mit einer Frist von drei Monaten zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kündigt.

Netzpartner sind Deutsche Telekom und QSC

Logo von greenDSL
Quelle: greenDSL
Auch die DSL-Verfügbarkeitsabfrage auf der Website von greenDSL gibt nur Auskunft darüber, ob die Komplettanschlüsse von TeleSon am genannten Wohnort verfügbar sind, nicht aber, welche Datenrate dort zu erwarten ist - im Fall einer variablen DSL-Anschlussklasse wie bei greenDSL ist dies eine wichtige Vorab-Information für den Kunden. Der Provider verspricht aber, bei neuen Auftragstellern, bei denen nur eine Bandbreite von weniger als 4 MBit/s im Downstream realisiert werden kann, vor der Vertragsannahme telefonisch nachzufragen, ob der Interessent trotz der geringen Übertragungsrate weiter an dem greenDSL-Anschluss interessiert ist.

Verfügbar sind die greenDSL-Komplettpakete im Netz der Deutschen Telekom sowie von QSC und somit in fast Gebieten, in denen DSL überhaupt verfügbar ist. QSC erreicht nach eigenen Angaben mit seinem Breitband-Netz über 200 Städte in Deutschland mit mehr als 40 000 Einwohnern.

Das DSL-Komplettpaket von greenDSL im Preisvergleich

Im einfachen Preisvergleich schneidet das Angebot nicht gut ab. Wie eine Abfrage unserer Datenbank zeigt, beginnen die Preise für Doppel-Flatrates mit DSL-16000-Anschluss bei 25 Euro pro Monat. Dazu kommen vergleichsweise hohe Gesprächsentgelte von 25 Cent pro Minute für Telefonate in die deutschen Mobilfunknetze. Alternativ lässt sich dieser Minutenpreis über eine 5 Euro teure Telefon-Option auf 16 Cent pro Minute drücken. Die Alternative Call by Call, mit der Telefonate vom Festnetz-Telefonanschluss der Deutschen Telekom in die deutschen Mobilfunknetze für knapp 10 Cent pro Minute möglich sind, entfällt am greenDSL-Komplettanschluss. Zudem muss der greenDSL-Neukunde die vergleichsweise hohen Grund- und Gesprächskosten mindestens zwei Jahre lang zahlen, bevor er den Tarif oder Anbieter wechseln kann.

Das spricht für das greenDSL-Angebot

Für das greenDSL-Paket sprechen die subventionierte DSL-Hardware, die kostenlose Anschluss-Einrichtung, die kostenlose Service-Rufnummer sowie eine Anschluss-Installations-Garantie, bei der TeleSon einen Techniker zum Kunden schickt, wenn dieser mit der Anschluss-Einrichtung überfordert ist und auch die telefonische Unterstützung durch TeleSon keinen Erfolg bringt.

Von einer Bewertung des Nachhaltigkeitsgedankens bei greenDSL sehen wir ab, nur so viel dazu: Die Schweizer Stiftung myclimate hat nach Angaben des Providers den CO2-Ausstoß für den Betrieb eines Internetanschlusses berechnet. In dieser Berechnung seien alle Komponenten – vom Stromverbrauch der Infrastruktur beim Anbieter, der Durchleitung bis zum Kunden und die Herstellung und der Versand der benötigten Hardware - berücksichtigt. Interessenten können auf der greenDSL-Website [Link entfernt] mehr über die Berechnungsgrundlage erfahren.