Fernsehen

ARD stellt SD-Verbreitung über Satellit ein

Jetzt ist es Fakt: Die ARD schaltet zum Januar 2021 die ersten Programme in Stan­dard­qualität über Satellit ab. Das Erste und Co. gibt es dann nur noch in HD. Viele Haus­halte benö­tigen neue Hard­ware.
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Die Sportschau gibt's bald nur noch in HD Die Sportschau gibt's bald nur noch in HD
Bild: ARD Digital
Bereits im vergan­genen Jahr wurde es auf der Fach­messe Anga Com ange­kündigt, jetzt ist es Fakt: Die ARD stellt zum Januar 2021 die Verbrei­tung ihrer Gemein­schafts­programme in SD-Qualität per Satellit ein. Ab diesem Zeit­punkt können die Zuschauer die Programme ausschließ­lich in HD-Qualität empfangen.

Vier Programme betroffen

Die Sportschau gibt's bald nur noch in HD Die Sportschau gibt's bald nur noch in HD
Bild: ARD Digital
Durch die Abschal­tung spart die ARD erheb­liche Kosten ein. In den vergan­genen Jahren haben immer mehr Haus­halte auf die bessere HD-Qualität umge­stellt, und die Nutzung des SD-Empfangs ist beständig zurück­gegangen. Die Entschei­dung betrifft die gemein­schaft­lichen ARD-Programme Das Erste, tages­schau24, ONE und ARD-alpha. Legt die ARD nicht noch nach, heißt das aber auch, dass die Dritten Programme auch 2021 noch in SD verbreitet werden.

Für die Zuschauer des öffent­lich-recht­lichen Fern­sehens fallen durch die Abschal­tung keine zusätz­lichen Gebühren an. Sollten Haus­halte noch nicht über HD-fähige Fern­seher oder Receiver verfügen, müssten sie gege­benen­falls entspre­chende Geräte anschaffen, um das HD-Signal empfangen und wieder­geben zu können. Über die Details will die ARD laut eigenen Angaben ihr Publikum in den kommenden Wochen und Monaten umfas­send infor­mieren. Geplant ist eine breit ange­legte Infor­mati­onskam­pagne zum Umstieg auf HD.

72 Prozent der Deut­schen besitzen bereits HD-Empfang

Laut einer Erhe­bung von Statista lag der Anteil der TV-Haus­halte in Deutsch­land mit HDTV-Empfang 2019 bei 72 Prozent. Das heißt, 28 Prozent müssten sich neue Hard­ware, entweder einen neuen Fern­seher oder einen HD-taug­lichen Satel­liten­receiver, zulegen, um weiter die ARD-Programme zu sehen oder den Verbrei­tungsweg wech­seln.

Ob und wann die Umstel­lung über die anderen Verbrei­tungs­wege Kabel und IPTV erfolgt, ist noch offen. Hier liegt es an den Netz­betrei­bern, darüber zu entscheiden, ob sie ihren Kunden weiter die ARD-Programme auch in SD anbieten. Da die Öffent­lich-Recht­lichen aber auch hier für die Verbrei­tung zahlen, könnte eine SD-Abschal­tung mittel­fristig auch über diese Wege erfolgen.

Privat­sender strahlen weiter in SD aus

Zunächst keine Umstel­lung wird es bei den großen Privat­sendern geben: Die Programme von RTL und ProSiebenSat.1 werden bis mindes­tens 2024 in SD-Qualität über Satellit senden und hatten vor kurzen erst die Verträge mit dem Satel­liten­betreiber SES Astra verlän­gert.

Das ZDF hat sich noch nicht zur SD-Abschal­tung geäu­ßert, es ist aber wahr­schein­lich, dass der Mainzer Sender mitzieht - auch bei den Gemein­schafts­programmen wie 3sat, Phoenix oder KI.KA.

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