ARD schaltet auch Dritte Programme in SD über Satellit ab
Mit den Dritten Programmen in SD ist es ab Januar 2021 über Satellit vorbei
Quelle: hr, Screenshot: Michael Fuhr
Die Landesrundfunkanstalten der ARD wollen im Januar 2021 auch die Satellitenverbreitung ihrer Dritten Programme in SD-Bildauflösung über Astra (19,2° Ost) einstellen. Das sagte Wolfgang Wagner, Direktor Produktion und Technik des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und derzeit zugleich Vorsitzender der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF, in einem Interview mit dem Magazin InfoDigital.
Nur beim MDR steht Entscheidung noch aus
Mit den Dritten Programmen in SD ist es ab Januar 2021 über Satellit vorbei
Quelle: hr, Screenshot: Michael Fuhr
Die Abschaltung betreffe nach gegenwärtigem Stand die Dritten Programme aller ARD-Landesrundfunkanstalten bis auf den MDR, wo der Entscheidungsprozess aktuell noch laufe, erklärte Wagner.
Im Februar 2020 hatte die ARD angekündigt, dass sie im Januar 2021 die Satellitenverbreitung ihrer Gemeinschaftsprogramme in SD-Bildauflösung auf Astra einstellen werde. Hiebei handelt es sich um die Programme Das Erste, tagesschau24, ONE und ARD-alpha.
Der Europäische Kulturkanal ARTE schließt sich an. Die betroffenen Programme sind dann nur noch in HD-Bildqualität über Astra zu empfangen. Termin für die SD-Abschaltung ist laut Wagner der 12. Januar 2021.
Ausstieg auch beim ZDF wahrscheinlich
Beim ZDF ist eine Entscheidung noch nicht gefallen, es ist aber davon auszugehen, dass sich der Mainzer Sender ebenfalls der ARD anschließen wird. Dafür spricht, dass das ZDF keine Mittel mehr für die Satellitenverbreitung in SD in der Beitragsperiode von 2021 bis 2024 bei der KEF angemeldet hatte. Es ist somit täglich damit zu rechnen, dass auch das ZDF die Abschaltung der SD-Signale über Astra ankündigen wird.
Neben dem Hauptprogramm wären die Digitalkanäle ZDFneo und ZDFinfo betroffen. Auch die Gemeinschaftskanäle KiKa und Phoenix würden dann aus der SD-Verbreitung über Astra aussteigen, bei 3sat ist auch die Zustimmung der Partner SRG (Schweiz) und ORF (Österreich) fällig.
Noch eine stattliche Anzahl an Haushalten müsste nach der SD-Abschaltung die Hardware aufrüsten, entweder durch einen Fernseher mit eingebautem HD-Satellitenempfang oder durch einen HD-tauglichen Digitalreceiver, den es bereits ab 20 Euro im Handel gibt. Beim Satellitenempfang besitzen aktuell bereits 80 Prozent der Haushalte HD-taugliches Equipment. Ende 2020 könnten es sogar 90 Prozent sein.