Künstliche Intelligenz

"Ask Mercedes": App beantwortet Fragen während der Fahrt

Der Autofahrer soll während der Fahrt an möglichst wenig Gegenständen herumfummeln. Nun startet Mercedes mit IBM eine App mit einem Chatbot, der währender Fahrt Fragen beantwortet.
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Ask Mercedes: Chatbot mit IBM-Technik Ask Mercedes: Chatbot mit IBM-Technik
Bild: IBM
Die sprachgesteuerten Lautsprecher von Google und Amazon haben es vorgemacht: Für intelligente Sprachverarbeitungssysteme, die den Nutzer auch wirklich verstehen, muss man heute keine Unsummen mehr bezahlen. Und es gibt Anwendungsbereiche, in denen Spracherkennung und -verarbeitung immer wichtiger wird. Beispielsweise im Auto, denn dort soll der Fahrer nicht durch Geräte und ihre Knöpfe oder Touchscreens abgelenkt werden.

Das betrifft aber auch "analoge" Hilfsmittel wie die gedruckte Betriebsanleitung des Autos, die der Fahrer bislang immer mühsam aus dem Handschuhfach fischen musste. Mercedes und IBM packen die Betriebsanleitung nun gemeinsam mit einem intelligenten Chatbot in eine App namens "Ask Mercedes".

So funktioniert der Mercedes-Chatbot mit IBM-Technik

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Bild: IBM
Laut einem Bericht von IBM beruht der virtuelle Sprachassistent für Mercedes-Fahrer auf der IBM Watson Technologie und der IBM Cloud. Bei Mercedes-Benz sind die Bedienungsanleitungen für die Modelle der E- und S-Klasse schon seit einigen Jahren digital verfügbar. Doch per Sprache interagieren kann man mit der Anleitung erst jetzt.

"Ask Mercedes" kann zukünftig als App heruntergeladen oder auch über Facebook und andere Messenger-Dienste genutzt werden. Man muss gar nicht unbedingt der Besitzer des Mercedes-Fahrzeugs sein, die beiden Hersteller wollen mit "Ask Mercedes" zum Beispiel auch Kurzzeit-Nutzer eines Mietwagen oder eines Carsharing-Fahrzeugs ansprechen, die sich in dem Auto mit seiner vielleicht komplexen Bedienung erst einmal zurechtfinden müssen.

Der Chatbot soll aber nicht nur erklären, welcher Knopf und Hebel welche Funktion hat, sondern auch allgemeine Fragen zu Mercedes beantworten. Das System soll auch schwierigere Fragen verstehen, beispielsweise wenn der Fahrer danach fragt, wie er Sprit sparender fahren kann. "Ask Mercedes" soll auch zurückfragen, wenn es mehrere Antwortoptionen gibt und wenn der Chatbot herausfinden will, worauf die Frage des Fahrers eigentlich abzielte. Falls notwendig spricht der Bot nicht nur, sondern zeigt auch Grafiken oder Zeichnungen zur besseren Illustration.

Der Chatbot "Ask Mercedes" wird ab Dezember nach Angaben von IBM zunächst in Südafrika und Malaysia live gehen. Anfang 2018 ist die Einführung in Indien und Hongkong geplant. Im Lauf des Jahres 2018 soll dann auch eine Version in deutscher Sprache folgen.

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