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Audi connect vernetzt PKW mit Ampeln - Pilotprojekt in Berlin

Mit dem Audi A4 und Q7 hat der deutsche Autobauer in den USA zwei Autos im Programm, die in Echtzeit Daten mit der Verkehrsinfrastruktur austauschen.
Von dpa / Daniel Rottinger

Künftig könnte das System auch in Europa zum Einsatz kommen Künftig könnte das System auch in Europa zum Einsatz kommen
Bild: Audi
Audi vernetzt seine Autos in den USA künftig mit den Ampelsystemen der Metropolen und will damit ein entspannteres Fahren ermöglichen. Die amerikanische Tochter des Autobauers hat dafür mit mehreren Städten in Nordamerika Kooperationen geschlossen.

Künftig könnte das System auch in Europa zum Einsatz kommen Künftig könnte das System auch in Europa zum Einsatz kommen
Bild: Audi
Zunächst würden alle seit Juni 2016 für den US-Markt produzierten Audi A4 und Q7 die Funktion an Bord haben, die mit Audi connect ausgestattet sind, teilte das Unternehmen heute mit. Nach mehreren Tests an verschiedenen Orten geht das System erstmals in Las Vegas in den Regelbetrieb.

Daten werden mit Ampeln in Echtzeit ausgetauscht

"Erstmals tauschen unsere Autos in Echtzeit Daten mit der Verkehrs­infrastruktur aus", sagte Audi-Manager Andreas Reich. Die Informationen würden per LTE an den Bordcomputer im Audi geschickt. Der Fahrer könne damit sein Fahrverhalten situationsbedingt anpassen und sei vor allem im Stadtverkehr souveräner und entspannter unterwegs. Damit werde auch die Energieeffizienz erhöht. "Am Ende dieser Entwicklung sehen wir das autonome Fahren."

Reicht es über die nächste Ampel?

In der ersten Phase sollen die Autofahrer etwa über das Cockpit Informationen vorab erhalten, ob sie mit der erlaubten Geschwindigkeit die nächste grüne Ampel erreichen. Wenn nicht, wird per Countdown die Zeit bis zur nächsten Grünphase angezeigt. Pilotprojekte hätten gezeigt, dass Autofahrer mit diesen Informationen entspannter unterwegs sind. "In unseren Test ist die Zahl der Autos, die im Verkehr bis zum Stillstand abbremsen müssen, um rund 20 Prozent gesunken", sagte Projektleiter Michael Zweck.

Auch in Europa will Audi nach mehreren Pilotprojekten etwa in Berlin, Ingolstadt oder Verona die Technologie einführen. In Berlin seien in der Testphase rund 700 Ampeln im Innenstadtbereich an den Service angebunden gewesen. In Europa fehlten allerdings generell einheitliche Datenstandards, hieß es. "In Europa ist sehr unterschiedliche Verkehrstechnik im Einsatz, da sich die Infrastruktur lokal und dezentral entwickelt hat", sagte Zweck. Audi arbeite daran, die bereitgestellten Daten zu vereinheitlichen.

Auch BMW ist im Segment der selbstfahrenden Autos aktiv und hat erst kürzlich die Ausweitung der autonomen Testfahrten bekanntgegeben.

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