5G-Auktion: Nach der Auktion ist vor dem Netzausbau
Ja, es ist wirklich vorbei. Die allermeisten "Experten" lagen mit ihren Einschätzungen falsch. Von "rund 3 bis 5 Milliarden", bis hin zu "dauert noch bis Weihnachten".
386 Runden zuviel
Nach 497 Runden war endlich klar, was man schon in Runde 111 hätte haben können: 1&1-Drillisch hätte das gleiche Ergebnis (0 MHz sofort auf 2,1 GHz, 10 MHz ab 2026 und 50 MHz auf 3,6 GHz) schon in Runde 111 akzeptieren können, das hätte die ganze Aktion gerade noch vernünftige 425 Millionen Euro gekostet. Da Drillisch aber lustig weiter geboten hat, sei - so eingeweihte Kreise - für die Branche ein "Gesamtschaden von rund 4 Milliarden Euro" verursacht worden.
Alle Blicke richten sich jetzt nach Montabaur, wo United-Internet (1&1-Drillisch) ihren Sitz hat. Wann und wo werden die ersten Sendestationen ans Netz gehen? Ab wann werden die ersten "eigenen" 5G-fähigen Mobilfunkverträge auf dem Markt zu haben sein und zu welchen Preisen? Oder "weitet" Drilisch sein bestehendes Angebot im Netz von Telefónica (o2) einfach nur um 5G (im eigenen und vielleicht auch im Telefónica-Netz) auf, sobald es irgendwo verfügbar sein sollte? Drillisch wird weiter auf o2 angewiesen sein (und umgekehrt auch). Wie wird die künftige Kooperation zwischen o2 und Drillisch aussehen, wie schaffen o2, Drillisch, Telefónica und Telekom den Netzausbau? Wird weiterhin "jeder für sich alleine" oder wird es früher oder später doch irgendeine Form von "nationalem Roaming" oder Codesharing (in Deutschland bislang nicht üblich) geben?
Die Truppen sammeln sich
Hinter den Kulissen wird bereits der Druck verstärkt, künftig die Frequenzen anders zu verteilen, als in teuren zeitraubenden und nervtötenden Auktionen. Nun denn, diese Schlacht ist geschlagen, jetzt muss schnellstmöglichst auf- und ausgebaut werden.
Schnellstmöglichst. Unverzüglich. Sofort.