Regulierung

EU: Auch Zuschläge für Gespräche ins Ausland abschaffen

EU-Parlamentarier wollen auch Zuschläge für Gespräche ins Ausland abschaffen. Es sei nicht akzeptabel, dass Auslandsgespräche vom Heimatland aus teurer seien, als aus dem EU-Ausland.
Von Marie-Anne Winter

Paul Rübig, Mitglied des EU-Parlaments Paul Rübig, Mitglied des EU-Parlaments
Bild: paulruebig.eu
Nach der Abschaffung der Roaming-Kosten für Handy-Gespräche im EU-Ausland werden nun auch Forderungen laut, die Zuschläge für Gespräche ins Ausland zu streichen.

"Auch die Zuschläge für das Telefonieren von daheim aus in andere EU-Länder müssen weg", forderte der Telekomsprecher der ÖVP im EU-Parlament, Paul Rübig, heute vor der Abstimmung im Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlaments über die Änderung des Europäischen Kodex für elektronische Kommunikation.

"Von Linz nach München telefonieren muss dasselbe kosten wie von Linz nach Wien. Es gibt keine technische Rechtfertigung, dass das teurer sein soll. Es ist auch nicht mehr zeitgemäß", so der ÖVP-Politiker.

Die Mitgliedsstaaten stehen auf der Bremse

Paul Rübig, Mitglied des EU-Parlaments Paul Rübig, Mitglied des EU-Parlaments
Bild: paulruebig.eu
"Ich freue mich, dass der Zug zur Abschaffung dieser altmodischen Auslandszuschläge jetzt ins Rollen kommt", erklärt Rübig. Die heutige Abstimmung ist das erste Mal, dass ein Parlamentsgremium über diese Frage abstimmt. Danach müssen noch der Industrieausschuss und das Plenum des Parlaments zustimmen. Seiner Ansicht nach stehe nicht die EU, sondern die einzelnen Mitgliedstaaten bei diesem Thema auf der Bremse. "Damit die Menschen und Unternehmen in Europa von der Digitalisierung wirklich profitieren, brauchen wir den digitalen Binnenmarkt mit europaweiten Wettbewerb und effizienten Netzen", so der Europaabgeordnete.

Rübig hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit der ehemaligen EU-Kommissarin Viviane Reding eine parlamentarische Anfrage zu grenzüberschreitenden Telefonaten an die EU-Kommission gestellt. In der Anfrage fordern die Abgeordneten eine Beschränkung der "missbräuchlich erhobenen Gebühren für grenzüberschreitende Anrufe und SMS ins EU-Ausland". Es sei nicht hinzunehmen, dass ein grenzüberschreitendes Gespräch aus dem Ausland durch die Roaming-Regulierung nun oft günstiger sei, als ein vergleichbares Gespräch innerhalb der EU vom jeweiligen Heimatland aus.

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