Auto redet mit allen

Straßenverkehr der Zukunft: So funktioniert "V2X"

Im Auto der Zukunft wird eine V2X-Box eingebaut sein und den Fahrer (oder den Computer) während seiner Fahrt unterstützen und andere Fahrzeuge informieren.
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Das Erfassen von Informationen erfolgt hierbei beispielsweise über Sensoren oder Kamerasysteme. So könnte ein Sensor zum Beispiel ein Schlagloch erkennen und diese Information an das V2X-Modul übermitteln. Von hier aus wird diese wiederum mit anderen Verkehrsteilnehmern geteilt. Denn das Auto der Zukunft wird Technologie übergreifend gebaut. Sensoren, Kameras, WLAN und Mobilfunk müssen sich bestmöglich ergänzen, um höchstmögliche Sicherheit zu schaffen. Dafür braucht es doppelte Netze.

Vodafone hat nicht die Absicht, ein Auto zu bauen

„Wir werden das Auto niemals selbst bauen. Aber wir können es mit neuen Technologien ein Stück weit intelligenter machen“, erklärt Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter dazu. Auf Basis der über Mobilfunk übermittelten Informationen kann ein Auto zukünftig das Fahrverhalten automatisch anpassen, die Geschwindigkeit reduzieren und beispielsweise die Autobahn verlassen noch bevor das Stauende in Sicht ist. Das spart Zeit, Kraftstoff (Energie) und Nerven.

Wenn jede Sekunde zählt, geht’s direkt von Auto zu Auto

Noch spannender wird es, wenn jede Sekunde zählt. Oder besser: Wenn jede Millisekunde zählt. Wenn es darum geht, Unfälle zu vermeiden und die Zahl von Verletzten im Straßenverkehr zu reduzieren. Beispielsweise wenn ein vorausfahrendes Auto plötzlich ausschert, weil ein Kind dem Ball hinterher auf die Straße rennt. In diesen Situationen macht "V2X" den Informationsaustausch in Echtzeit möglich. Die Technologie kann dann schneller reagieren als das menschliche Nervensystem, denn sie kennt keine Schrecksekunde.

Die Informationen werden in diesen Situationen nicht, wie sonst, auf herkömmlichem Wege an den nächsten Mobilfunkmasten gesendet und von hier mit allen Verkehrsteilnehmern in weiterer Umgebung geteilt. Wenn jede Millisekunde zählt werden die Autos selbst zur fahrenden Mobilfunkstation. Sie teilen zeitkritische Informationen über einen speziell dafür vorgesehenen Frequenzbereich direkt von Auto zu Auto – ohne Umweg über den nächstgelegenen Mobilfunkmast. Das spart wertvolle Zeit und funktioniert auch da, wo es noch kein Mobilfunknetz gibt - und das wird zum Anfang von 5G eher der "Normalfall" sein.

Rettungsfahrzeug meldet sich bei Einfahrt in den Stau

Vodafone und Ford testen in Aldenhoven ihren gemeinsamen Rettungsgassen-Assistenten. Vodafone und Ford testen in Aldenhoven ihren gemeinsamen Rettungsgassen-Assistenten.
Bild: Vodafone Deutschland
Gemeinsam mit Ford erprobt Vodafone einen "Rettungs­gassen­assistenten": Heran­nahende Rettungs­fahrzeuge sollen so an alle im Stau stehenden Autos die Ankündigung schicken, dass sie gleich da sind. Die Autos können dann - entweder automatisch oder noch vom Fahrer selbst veranlasst - eine Rettungsgasse bilden.

Echtzeit-Informationen als Handlungsempfehlung für Fahrassistenz-Systeme

Die schnelle Informationsübertragung zwischen den Autos funktioniert schon heute. Bei Branchen übergreifenden Projekten testet der Netzbetreiber Vodafone die Technologie "V2X" bereits live und im echten Straßenverkehr. Informationen, beispielsweise über ein Stauende, über einen Unfall oder über einen sich nähernden Rettungswagen, werden hier bereits zwischen den Verkehrsteilnehmern geteilt und haben visuelle und akustische Warnungen für den Fahrer zur Folge. Damit Autos diese Informationen nutzen können, um später tatsächlich autonom zu fahren, müssen sie mit entsprechenden Fahrassistenz-Systemen im Auto verknüpft werden.

Alle arbeiten miteinander

Vodafone arbeitet schon heute eng mit Automobilzulieferern wie Continental und Herstellern wie Ford zusammen, um die komplexen Systeme miteinander in Einklang zu bringen. Live und im echten Straßenverkehr von Düsseldorf wie beim Projekt "KoMoD", ebenso wie in geschlossener Testumgebung im "5G Mobility Lab" in Aldenhoven bei Jülich. In einem Video erklärt Vodafone, was da in Aldenhoven erforscht wird:

Straßenverkehr der Zukunft - Vodafone LTE V2X

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