Bahn

DB Navigator: Anzeige für volle Züge noch ungenau

Seit kurzem zeigt die Deutsche Bahn, wie voll ein Fernzug sein wird. Doch das funktioniert laut Fahrgastverband Pro Bahn noch nicht immer ganz zuverlässig.
Von dpa /

Ticketkauf über die DB Navigator App Ticketkauf über die DB Navigator App
Bild: dpa
Wie voll wird mein Zug? Die Deut­sche Bahn zeigt das seit kurzem online an. Reisende können sich darauf jedoch nach Angaben des Fahr­gast­ver­bands Pro Bahn nicht in jedem Fall verlassen.

Bei der Buchung auf bahn.de und in der App DB Navi­gator können Kunden seit einiger Zeit sehen, wie voll ein ICE oder IC voraus­sicht­lich sein wird. Eine digi­tale Anzeige in Ampel-Format infor­miert über die Auslas­tung. Vier Kate­go­rien gibt es - von "geringe Auslas­tung" bis "ausge­bucht". Nach Beob­ach­tungen von Pro Bahn funk­tio­niert diese digi­tale Anzeige in vielen Fällen aber noch nicht zuver­lässig.

Hoch­rech­nung der Buchungs­daten noch nicht opti­miert

Ticketkauf über die DB Navigator App Ticketkauf über die DB Navigator App
Bild: dpa
Auch ein Hinweis à la "Wenn Sie noch keine Fahr­karte für diesen Zug gekauft haben, nutzen Sie bitte einen anderen" erscheint bei manchen Verbin­dungen. Doch auch in diesen Zügen habe es meist noch verein­zelt freie Plätze gegeben, so Pro-Bahn-Spre­cher Karl-Peter Naumann.

Um die Auslas­tung abzu­schätzen, berück­sich­tigt die Bahn das Reise­auf­kommen auf der gewählten Verbin­dung in der Vergan­gen­heit und die bereits regis­trierten Buchungen. Doch zum einen werden Naumann zufolge manche Platz­bu­chungen nicht genutzt. Zum anderen sei die Hoch­rech­nung der Buchungs­daten wohl noch nicht opti­miert.

Das System sei erprobt und zuver­lässig, teilt dagegen eine Spre­cherin der Bahn auf Anfrage mit. Es könne aber im Einzel­fall zu Abwei­chungen kommen, etwa wenn ein Zug ausfalle und Fahr­gäste spontan auf andere Verbin­dungen auswi­chen. Zudem beziehe sich die Auslas­tungs-Info immer auf den ganzen Zug, nicht auf einzelne Wagen. Daher könne es vorkommen, dass die gefühlte Auslas­tung aus Sicht des Kunden nicht reprä­sen­tativ für die Gesamt­be­set­zung des Zuges sei.

Wer bestimmte Wünsche habe, etwa einen Platz am Tisch oder als Gruppe zusam­men­zu­sitzen, für den sei eine Reser­vie­rung empfeh­lens­wert, so Naumann. Man könne zudem bei fast jeder Reser­vie­rung im Internet sehen, welche Plätze schon gebucht seien - und entspre­chend auf eine Reser­vie­rung verzichten, wenn noch genug Sitze frei sind.

ÖPNV und Smartphone versprechen beide Mobilität - finden aber nicht zusammen. Tarifbestimmungen sind den Anbietern wichtiger als Einfachheit.

Mehr zum Thema Deutsche Bahn