Ungleichbehandlung

Ehemalige BASE-Nutzer immer noch o2-Kunden zweiter Klasse

Features wie die Visual Voicemail, VoLTE und WiFi Calling können frühere BASE-Kunden bei o2 bis heute nicht nutzen. Es gibt aber auch Optionen, die die Nutzer seit der Migration zu o2 neu zur Verfügung haben.
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Vor einem Jahr startete die Migration der BASE- und E-Plus-Kunden zu o2 Vor einem Jahr startete die Migration der BASE- und E-Plus-Kunden zu o2
Quelle: Pixabay, Logos: Telefónica, Montage teltarif.de
Vor rund einem Jahr hat Telefónica damit begonnen, frühere Kunden von E-Plus und BASE auf die Marke o2 umzustellen. Die Umstellung war ein langer Prozess, bei dem es auch zu massiven Problemen zumindest für einen Teil der Kunden kam. So hatten die Nutzer nicht in allen Fällen nach dem Markenwechsel noch alle Tarif-Features zur Verfügung, die sie zuvor nutzen konnten.

Probleme etwa beim EU-Roaming oder bei der Berechnung von Rufumleitungen hatte Telefónica im Laufe der Zeit ausgeräumt. Allerdings fühlt sich so mancher frühere E-Plus- oder BASE-Kunde noch immer als o2-Nutzer zweiter Klasse. Auch ein Jahr nach dem Beginn der Umstellung gibt es Features, die nicht zur Verfügung stehen, wenn eine SIM-Karte aus dem früheren E-Plus-Netz zum Einsatz kommt.

Ein SIM-Karten-Wechsel hilft nicht, denn die umgestellten Kunden erhalten weiterhin Betreiberkarten mit einer IMSI aus dem früheren E-Plus-Netz. Die betroffenen Nutzer haben beispielsweise bis heute nicht die gleiche LTE-Netzabdeckung wie die Kunden aus dem früheren o2-Netz. Immerhin wurden aber in Bayern und Baden-Württemberg mittlerweile die Unterschiede bei der Verfügbarkeit des mobilen Breitbandnetzes aufgehoben.

VoLTE und WiFi Calling fehlen noch

Vor einem Jahr startete die Migration der BASE- und E-Plus-Kunden zu o2 Vor einem Jahr startete die Migration der BASE- und E-Plus-Kunden zu o2
Quelle: Pixabay, Logos: Telefónica, Montage teltarif.de
In Regionen, in denen die 4G-Nutzung möglich ist, können darüber allerdings nur Datendienste genutzt werden. Selbst wenn Tarif und Smartphone des Kunden für Voice over LTE im Telefónica-Netz geeignet sind, wird für ein Telefonat automatisch ins GSM- oder UMTS-Netz umgeschaltet. Kunden mit einer SIM-Karte aus dem früheren o2-Netz können dagegen auch über LTE telefonieren - mittlerweile sogar dann, wenn sie eine MultiCard verwenden.

Das im Herbst vergangenen Jahres im Telefónica-Netz eingeführte native WiFi Calling steht ebenfalls bislang nur Kunden mit einer SIM-Karte aus dem alten o2-Netz zur Verfügung. An einer Lösung für frühere E-Plus- oder BASE-Kunden und für Nutzer einer Prepaidkarte werde gearbeitet. Einen Zeitrahmen für die Realisierung gibt es allerdings noch nicht. Immerhin besteht aber Hoffnung, dass parallel zu WiFi Calling perspektivisch auch VoLTE für die betroffenen Kunden funktionieren wird.

Nicht zuletzt müssen ehemalige E-Plus- und BASE-Kunden auf die Visual Voicemail beim Apple iPhone verzichten. Die E-Plus Gruppe hatte die Visual Voicemail - anders als o2 - nicht angeboten. Auch nach dem Markenwechsel steht der Dienst den Kunden allerdings nicht zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass auch dieses Feature perspektivisch für alle Nutzer angeboten wird.

MultiCard auch für migrierte Kunden

Es gibt allerdings auch Dienste, auf die Nutzer zu E-Plus-Zeiten verzichten mussten und die nach dem Wechsel zu o2 sofort zur Verfügung standen. Dazu gehört beispielsweise die MultiCard. Damit können Privatkunden bis zu drei SIM-Karten für einen Mobilfunkanschluss einsetzen, für Geschäftskunden stehen bis zu fünf Betreiberkarten pro Rufnummer zur Verfügung.

In einer weiteren Meldung haben wir beschrieben, welche netztechnischen Neuerungen Telefónica vor wenigen Tagen in Angriff genommen hat.

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