Erneute Störung

Wieder Strom- und Internetausfall im Süden Berlins

Nach einem Stromausfall am Dienstagabend im Südwesten Berlins, kann es noch vereinzelt zu Störungen beim Telefon und Internet kommen.
Von Rita Deutschbein

Am Dienstagabend gab es im Südwesten Berlins erneut einen Stromausfall, der je nach Gebiet mehrere Stunden andauerte. Betroffen waren die Bezirke Zehlendorf und Lichterfelde mit den Gebieten südlich der B1.

In Folge des Stromausfalls kommt es seither vereinzelt noch zu Störungen im Internet und beim Telefon, die sich bis in den heutigen Mittwoch hineinziehen. So meldete etwa die Telekom einen Netzfehler, der eine Verbindung mit den Servern verhindert und so zu Störungen führt. Die Techniker sind bereits mit der Beseitigung der Fehler beschäftigt, sodass die Leitung im Laufe des Tages wieder funktionieren sollte, teilte das Unternehmen auf teltarif.de-Nachfrage mit.

Wie es zu dem Stromausfall gekommen ist, ist unklar. Erst am 18. Februar kam es ebenfalls im Südwesten Berlins zu Ausfällen im Internet und Fernsehen, als Glasfaserkabel in Schmargendorf im Zuge eines Bank-Einbruchs zerstört wurden.


Offline

Netzausfall: Zehntausende Berliner offline

Mehr als 40 000 Haushalte in Berlin sind am Sonntag viele Stunden von den elektronischen Medien abgeschnitten. Die Polizei prüft, ob gescheiterte Bankeinbrecher dahinter stecken.
Von Stefan Kirchner mit Material von dpa

Netzstörung Im Südwesten von Berlin waren Tausende Internetkunden stundenlang offline
Foto: picture alliance / dpa
Zehntausende Berliner Haushalte sind am Sonntag stundenlang vom Telefon- und TV-Netz sowie vom Internet abgeschnitten gewesen. Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag einen Kabelschacht aufgebrochen und mehrere Kabel zerstört, wie die Polizei bestätigte. Die Ermittler prüften einen Zusammenhang zu einem gescheiterten Einbruch in eine Bank, sagte eine Sprecherin. Zuerst hatte der Tagesspiegel über den Vorfall berichtet.

Allein rund 40 000 Haushalte in Zehlendorf, Steglitz und Wilmersdorf, die Internet, Telefon und TV-Signal von Vodafone beziehen, waren nach Angaben des Anbieters seit etwa 1:35 Uhr Sonntagnacht von der Störung betroffen. Auch Kunden der Telekom waren Leidtragende - wie viele, blieb allerdings zunächst unklar. Nach Angaben eines Telekom-Sprechers wurden 16 Glasfaser­kabel zersägt. Techniker beider Anbieter arbeiteten am frühen Nachmittag an der Reparatur, deren Ende vorerst nicht absehbar war. Die Reparatur­arbeiten konnten erst am Nachmittag beginnen, da die Polizei zuvor Spuren sichern musste.

Warten auf den Reparaturbeginn

Netzstörung Im Südwesten von Berlin waren Tausende Internetkunden stundenlang offline
Foto: picture alliance / dpa
Da es sich um Glasfaser­kabel handelte, war die Behebung der Störung kompliziert. "Die können Sie nicht einfach zusammenflicken", erklärte der Telekom-Sprecher. "Die müssen von Muffe zu Muffe ausgetauscht werden". Die Haushalte würden sukzessive wieder ans Netz angeschlossen, sagte der Sprecher. Es sei jedoch nicht damit zu rechnen, dass die Störung überall noch am Sonntag behoben werden könne. Am späten Nachmittag hatten zumindest Vodafone-Kunden in Steglitz, Wilmersdorf und Zehlendorf nach Unternehmens­angaben wieder Fernseh- und Hörfunk­empfang sowie Telefon- und Internet­verbindungen.

Bei dem sogenannten Spleißen wird jede einzelne Ader des Glasfaser­kabels mit ihrem passenden Gegenstück wieder verbunden. Da es eine solche Ader gerade mal knapp 5 Mikrometer dünn ist, und ein Glasfaser­kabel Hunderte solcher Glasfasern besitzt, ist die Reparatur auch so zeitaufwändig. Wie genau der Vorgang vonstattengeht und wieso es einiges an Fingerspitzen­gefühl bedarf, hat die Telekom sehr anschaulich demonstriert.

Zusammenhang mit versuchten Einbrüchen?

Die Täter kappten die Kabel in einer Kabelanlage im Bereich Breite Straße/Cunostraße. Von dort aus verlaufen Kabel zu den einzelnen Verteiler­kästen an den Straßen, die dann schließlich die einzelnen Häuser versorgen. Ob die Störung im Zusammenhang mit einem versuchten Bankeinbruch in Schmargendorf steht, untersucht laut Polizei derzeit das Landes­kriminalamt. Gegen 3:00 Uhr habe ein Einbruchs­alarm die Sicherheits­kräfte mobilisiert. Die Täter seien unerkannt geflüchtet.

Ob es einen Zusammenhang mit einem sehr ähnlichen Vorfall vor einer Woche gibt, wollten die zuständigen Behörden nicht kommentieren. In Berlin-Grunewald versuchten Einbrecher vor mehr als einer Woche ebenfalls in eine Bank einzubrechen, nachdem sie unweit des Gebäudes in einem Baustellen­schacht die Glasfaser­kabel durchtrennt hatten. Die Täter wollten Vermutungen zufolge dadurch den Sicherheits­alarm der Bank außer Gefecht setzen. Als Folge dessen waren große Teile von Schöneberg mehr als 36 Stunden lang ohne Telefon oder Internet. Entgegen den Vermutungen der Einbrecher war die Alarmanlage jedoch ein separater Schaltkreis und sprang entsprechend an bei dem Einbruchsversuch.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie aufwendig die Überwachung eines Glasfaser­netzes für einen möglichst reibungslosen Betrieb ist.

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