"Schlüssel" zum Erfolg?

BlackBerry KEY2: Die wiederge­borene Ikone im Hands-On

Mit dem KEY2 bringt Black­berry den Nach­folger des nicht ganz so erfolg­reichen, aber dennoch guten KEYone heraus. Wir konnten das Gerät in einem Hands-On bereits begut­achten und geben uns beein­druckt.
Von Dominik Haag

Zeit, Vertrauen und Design, das sind die drei Punkte, über die sich BlackBerry laut eigener Aussage selber defi­niert und diese drei Punkte sollen auch dem Verbrau­cher in den Kopf kommen, wenn er an den Handy-Hersteller denkt. Mit der Vorstel­lung des BlackBerry KEY2 hat das Unter­nehmen gezeigt, wie das funk­tionieren soll. Wir konnten in einem Hands-On schon einmal einen ersten Eindruck von dem neuen Top-Gerät von TCL gewinnen, welches ab Mitte des Monats vorbe­stellbar ist. BlackBerry KEY2 Das BlackBerry KEY2 in silber und schwarz
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Grif­fige Rück­seite für guten Halt

BlackBerry KEY 2

Auch mit dem Nach­folger des KEYone bleibt BlackBerry seinen eigenen Prin­zipien treu und veröf­fent­licht mit dem KEY2 wieder ein Smart­phone mit QWERTZ-Tastatur. Und obwohl die Tasten 20 Prozent größer sind als beim Vorgänger und somit auch die Tastatur gewachsen ist, ist das Gerät äußerst hand­lich. Das liegt zum einen daran, dass es das Unter­nehmen geschafft hat, trotz der größeren Tastatur und einem größeren Display, das Smart­phone schlanker und schmaler als das KEYone zu gestalten, und zwar um ganze 25 Prozent. Zum anderen liegt das Key2 mit 168 g äußerst leicht in der Hand.

BlackBerry KEY2 Die Rückseite des BlackBerry KEY2.
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Außerdem sorgt die gummi­erte Rück­seite dafür, anders als bei den meisten Geräten mit einer Rück­fläche aus Glas, dass einem das Telefon nicht so schnell aus der Hand rutscht. Die 12 MP Dual-Kamera kommt äußer­lich der bei dem iPhone 8 Plus nahe und steht auch ebenso etwas aus der Rück­seite heraus. Hat das Gerät flach auf dem Tisch gelegen, waren große Wackler dies­bezüg­lich aber im ersten Hands-On nicht fest­zustellen. Direkt neben der Kamera befindet sich auch der LED-Blitz.

Die Vorder­seite des Geräts domi­niert vor allem das 4,5 Zoll große Display und nicht die Tastatur, wie man es zuerst einmal vermuten würde. Das Display gibt die Farben zwar kräftig und natür­lich wieder, wirkt aber auch etwas dunkel. Für die Tastatur-Lieb­haber dürfte das KEY2 ein wahrer Segen sein. Die Tasten lassen sich ohne großen Druck gut bedienen und ermög­lichen schnelles Schreiben. Zumin­dest wenn man an Tasta­turen beim Smart­phone gewöhnt ist. Ist man seit Jahren nur die Display-Schreib­weise gewohnt, fällt es einem schwer, sich wieder an eine Tastatur zu gewöhnen und das Tippen braucht dementspre­chend natür­lich länger. Aber auch das ist nur Gewohn­heits­sache, denn nach einigen Minuten auspro­bieren ging es schon deut­lich schneller.

Erscheinen wird das hoch­wertig verar­beitete KEY2 mit einem in Schwarz und Silber gehal­tenen Alurahmen. Das Display besteht aus Corning Glass 2,5. Rein äußer­lich betrachtet ist BlackBerry mit dem Punkt Design durchaus einiges geglückt, von dem was sich die Produkt­desi­gner wohl vorge­nommen haben. BlackBerry KEY2 Das KEY2 von vorn und der Seite.
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Das Vertrauen in die inneren Werte

Im Inneren des BlackBerry KEY2 arbeitet ein Qual­comm Snap­dragon 660-Prozessor, der im ersten Test nicht ganz so schnell arbeitet, wie man es von anderen neuen Geräten, wie zum Beispiel dem HTC U12+, schon jetzt gewohnt ist. Das Scrollen funk­tioniert zwar einwand­frei, die Reak­tions­zeit zwischen Berüh­rung und Ausfüh­rung könnte aber deut­lich schneller sein. Da das Smart­phone im Hands-On leider nicht mit dem Internet verbunden war, blieb ein Test Webseiten aufzu­rufen leider aus, wird später im ausführ­lichen Gerä­tetest aber nach­geholt.

Ausge­liefert wird das neueste Zugpferd in zwei verschie­denen Spei­cher­versionen. 64 GB oder 128 GB als Dual-SIM. Der Arbeits­spei­cher kommt mit 6 GB daher und als Soft­ware ist Android 8.1 mit an Bord. Der Akku hat eine Kapa­zität von 3500 mAh und dürfte somit locker einen Tag durch­halten. Dank Schnell­lade­funk­tion soll laut Hersteller dieser inner­halb von 36 Minuten aber wieder auf 50 Prozent geladen sein.

BlackBerry KEY2 Unten rechts befindet sich der Speed Key neben der Symbol-Taste.
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Eine weitere Neue­rung ist laut BlackBerry selbst eine echte Inno­vation, der Speed-Key. Dieser sitzt unten rechts neben der Symbol-Taste und ermög­licht es dem Nutzer ohne großes Scrollen durch das Menü inner­halb kürzester Zeit sein gewünschtes Programm aufzu­rufen. Und tatsäch­lich, drückt man den Speed-Key, plus einen Buch­staben für das fest­gelegte Programm, öffnet es sich in Windes­eile. Vorge­spei­chert waren in dem Falle bereits Anwen­dungen wie Spotify oder auch YouTube. Beide Programme öffneten sich schnell nach dem Drücken des Speed-Keys und dem S für Spotify oder dem Y für YouTube. Dem Hersteller geht es mit dem neuen Kurz­befehl darum, den Nutzern mehr Zeit für wich­tigere Dinge zu verschaffen.

Doch die Tastatur ist nicht nur mit der einen, zuge­gebe­nermaßen recht prak­tischen, neuen Taste ausge­stattet, das Keyboard ist dem Hersteller zufolge, nun auch intel­ligent und lernt dazu. Beispiels­weise erkennt sie auch Wisch­gesten für schnel­leres Scrollen. Der Finger­abdruck­sensor ist in der Leer­zeichen­taste verbaut, wie schon beim Vorgänger. Bei der Zeit ist BlackBerry also auch auf einem guten Weg, das Vertrauen ihrer Kunden dürfte das Unter­nehmen ohnehin schon vorher gehabt haben.

Die Kamera verwirrt im ersten Eindruck

Nach einer eher mittel­klas­sigen Kamera im KEYone, will BlackBerry mit dem KEY2 offenbar alles richtig machen und verpasst seinem neuesten Flagg­schiff nun eine Dual-Kamera auf der Rück­seite. Diese kommt mit 12 MP, opti­schem Super­zoom, einem Portrait-Modus und Google Lens. Im ersten kurzen Kamera-Test löste diese schnell aus und die Bilder wirkten quali­tativ gut. Jedoch verwirrten die vielen Einstel­lungs­möglich­keiten im Kamera-Display und auch der Portrait-Modus war weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick auffindbar.

Aber auch hier wird sich in einem späteren und ausführ­lichen Test zeigen, was die Dual-Kamera kann und ob BlackBerry damit Chancen hat, zur starken Konkur­renz aufzu­schließen. Bei einem Preis in Höhe von 649 Euro für die 64 GB-Version und 699 Euro für die 128 GB-Version ist, liegt BlackBerry schon eher im oberen Preis­segment. Sollte der ausführ­liche Test den guten Eindruck aus dem Hands-On aber bestä­tigen, dann könnte es durchaus sein Geld wert sein, voraus­gesetzt natür­lich, man möchte ein Tastatur-Telefon.

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