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Blackberry KEY2: Das neue Flagg­schiff mit Tastatur im Test

Seit einigen Wochen ist das Blackberry KEY2 in Deutschland erhältlich. Wir haben das Gerät einem ausführlichen Test unterzogen und berichten darüber, welche Erfahrungen wir dabei gemacht haben.
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Neben der Tastatur will sich Blackberry Mobile vor allem mit der Software von der Konkurrenz abheben. Diese kommt nach wie vor von Blackberry Ltd. aus Kanada. Schon im Auslieferungszustand ist die aktuelle Version 8.1 (Oreo) des Android-Betriebssystems von Google an Bord. Das ist vorbildlich und nicht bei allen Herstellern selbstverständlich. Peinlich ist hingegen, dass das Gerät noch Ende Juli den Sicherheitspatch von Mai 2018 an Bord hatte und kein weiteres Update verfügbar war.

Das Android-System wurde vom Hersteller kaum verfremdet, aber durch Blackberry-Software wie den Hub, eigene Kalender-, Kontakte- und Notizen-Apps aufgewertet. Mit der DTEK-Anwendung können Nutzer jederzeit feststellen, wie sicher das Smartphone anhand der vorgenommenen Einstellungen ist. Die Locker-App ermöglicht es, sensible Daten sicher abzulegen und mit Privacy Shade wird das Display bis auf einen kleinen Balken, der vom Anwender verschoben werden kann, ausgegraut, um Inhalte vor neugierigen Blicken zu schützen.

Kein Root und keine Custom ROMs

Schacht für SIM- und Speicherkarte Schacht für SIM- und Speicherkarte
Foto: teltarif.de
Der Flash-Speicher des Blackberry KEY2 ist verschlüsselt, der Hersteller unterstützt keinen Root-Zugriff und keine Custom ROMs. Nun mag es nicht ausgeschlossen sein, dass es Hackern dennoch gelingen könnte, die Firmware zu hacken. Blackberry hat den Vorgang aber gegenüber Mitbewerbern deutlich erschwert. In punkto Sicherheit sind die zu spät ausgelieferten Google-Patches demnach der einzige Schönheitsfehler.

Die Einschränkungen hinsichtlich Root und Custom ROMs mögen für "Nerds" ein Nachteil sein. Der normale Nutzer profitiert wiederum von einer höchstmöglichen Sicherheit. Allerdings gibt es auch klassische Blackberry-Nutzer, die die Bindung des Betriebssystems an Google kritisieren. Selbst wenn man auf Google-Dienste verzichtet, so steht doch besagter Internet-Konzern hinter der Firmware.

System läuft flüssig

Tasten auf der rechten Außenseite Tasten auf der rechten Außenseite
Foto: teltarif.de
Trotz des Prozessors, der nicht zur Oberklasse gehört, läuft das Betriebssystem sehr flüssig. Apps starten ohne Verzögerung und auch das Surfen durch die Menüs "fühlt" sich butterweich an. Gamer, bei denen es auf Sekundenbruchteile ankommt, mögen bei der Geschwindigkeit kleine Defizite feststellen. Wer aber vor allem E-Mails schreibt und Text-Dokumente bearbeitet, im Internet surft und im Messenger chattet, spürt in der Praxis kaum einen Unterschied zu Geräten wie den Huawei P20 Pro oder dem Samsung Galaxy S9+.

Wir haben das Gerät auch einigen Benchmark-Tests unterzogen. Im 3D-Mark-Unlimited-Score haben wir 22 462 Punkte ermittelt, im Geekbench Single Core waren es 1607 Punkte, im Multi Core 4823 Punkte. Die Vergleichswerte für das Huawei P20 Pro betragen 29 864, 1900 bzw. 6776. Das Blackberry KEY2 ist somit zwar rein von den gemessenen Zahlen her langsamer, aber mit dem Gerät lässt sich gut arbeiten.

Auf der vierten und letzten Seite berichten wir unter anderem über Kamera und Radio. Zudem ziehen wir ein Fazit zum Test des Blackberry KEY2.

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