BlackBerry KEYone im Test: Hardware-Tastatur 2017
Kamera
Mit dem Sony IMX378 ist einer der aktuell besten Kamera-Sensoren für Smartphones im BlackBerry KEYone verbaut. Derselbe Sensor, der auch im Google Pixel für hervorragende Fotos sorgt. Dass aber Technik alleine noch keine gute Kamera ausmacht, zeigt das KEYone. Fotos neigen in der Regel zu einer Überbelichtung, was sich in leicht matten Farben widerspiegelt. Auch kommt es vor, dass das eigentliche Motiv gut belichtet ist, der Hintergrund aber zu hell. Gut zu sehen ist das bei unserem Testfoto eines grünen Innenhofs mit Wohnhaus im Hintergrund und einer Kinderrutsche am rechten Bildrand. In Sachen Bildschärfe kann die Kamera des KEYone mit hohen Details punkten.
Optisch macht die Kamera-Einfassung ja schon was her
Foto: teltarif.de
Auf einem weiteren Testfoto ist die Unstimmigkeit bei der Belichtung und dem Weißabgleich gut zu sehen, zu sehen am Grün der Bäume und der allgemeinen Wirkung des Bildes. Interessant ist, dass der Hang zur Überbelichtung besonders stark bei Fotos mit dem Seitenverhältnis von 4:3 auftritt, während Fotos mit 16:9 eher zu einer zu geringen Belichtung neigen.
- Testfoto 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 2: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 3: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 4: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 5: Grüner Innenhof
- Testfoto 6: Breitbild mit 16:9
- Testfoto 7: Normales Bild mit 4:3
Videos sind mit bis zu 1080 mal 1920 Pixel Auflösung und 30 Frames pro Sekunde möglich. Leider neigt das BlackBerry KEYone zu einem gewissen Bildrauschen bei Filmen und auch der Fokus wird immer wieder mal leicht nachjustiert. Dafür ist die Tonaufnahme in Stereoqualität umso besser. Stimmen in unmittelbarer Umgebung werden sehr fein und klar aufgezeichnet, ohne von Hintergrundgeräuschen wie Jazz-Musik mit Trompeten zu stark übertönt zu werden. Auch mit Hall bedingt durch größere Räumlichkeiten nehmen die Mikrofone des BlackBerry KEYone gut auf. Nachfolgend sehen Sie ein Beispielvideo mit den Standardeinstellungen des BlackBerry KEYone.
Wer ein Selfie knipsen will, bekommt dafür eine 8-Megapixel-Kamera zur Hand. Deren Ergebnisse sind gut, sorgen mit vielen Details und relativ wenig Bildrauschen für passable Ergebnisse. Fehlt mal das Licht, kann ein Selfie-Blitz in Form eines kurz aufleuchtenden Displays eingeschaltet werden, den man eher als Notbehelf verstehen sollte. Einen echten LED-Blitz ersetzt so etwas nicht. Die Ergebnisse können Sie sich an unserem Testobjekt mit den folgenden zwei Links anschauen.
- Testfoto 8: Selfie, gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 9: Selfie, gute Lichtverhältnisse mit Blitz
Akku: Der dickste Pluspunkt
Sorgte das BlackBerry Priv trotz seines Preises noch für Ärger bezüglich der Akku-Leistung, so steht das BlackBerry KEYone bedeutend besser dar. Der Akku mit 3505 mAh nicht nur signifikant größer, sondern auch erheblich ausdauernder. Im synthetischen Akkutest von teltarif.de hat das Android-Smartphone mit 9:58 Stunden eine neue Bestmarke gesetzt. Im Alltag lässt sich das Ergebnis größtenteils bestätigen, wobei es da vor allem auf die installierten Apps, die allgemeine Nutzung und die Verbindung zum Mobilfunknetz ankommt.
Unter der gummierten Oberfläche steckt ein 3505 mAh starker Akku
Foto: teltarif.de
So schwankte der Wert für das aktive Display, auch Screen-On-Time genannt, zwischen 6 und bisweilen weit über 9 Stunden. Maßgeblich verantwortlich für diese Unterschiede sind die Verwendung von Streaming-Apps wie Spotify im Hintergrund und das Pushen von Benachrichtigungen per Bluetooth auf eine Samsung Gear S2 Classic. Verzichtet man auf diese Apps, beziehungsweise deaktiviert sie, mutiert das BlackBerry KEYone zu einem richtigen Ausdauerläufer bei aktiver Nutzung. Das gilt auch für den Standby-Betrieb, der trotz aktivem WLAN und Mobilfunk mehr als die von BlackBerry Mobile versprochenen 26 Stunden zustande bringt. Fast zwei Tage waren es, bevor das Smartphone wieder aufgeladen werden musste. Nicht zu vergessen ist, dass die Signalqualität des Mobilfunknetzes in diesem Punkt eine wichtige Rolle spielt.
Anzumerken sei, dass während des Testzeitraums Musik per Spotify gestreamt wurde, eine Samsung Gear S2 Classic dauerhaft per Bluetooth verbunden war, täglich mit diversen Messengern (WhatsApp, Threema, Hangouts Facebook Messenger) kommuniziert wurde, Telefonate geführt und selbstverständlich die Mail-Korrespondenz bewältigt wurde. Als SIM kam eine der Deutschen Telekom zum Einsatz, was überwiegend guten Empfang im LTE-Netz mit sich brachte.
Alles was zu einer besseren Ausdauer verhilft, wird im Akku-Manager gebündelt
Screenshots: teltarif.de
Praktisch ist, dass das KEYone die Quick-Charge-Technologie von Qualcomm unterstützt. Hierbei hat sich BlackBerry etwas Sinnvolles einfallen lassen: Verbindet man das Netzteil, wird ein sogenannter "Optimierter Modus" zum Aufladen gestartet. Diesen kann man anpassen im Bezug auf wie lange dieser zeitlich aktiv sein soll und bis zu welcher prozentualen Füllmenge des Akkus. Im Prinzip macht dieser Modus nichts anderes als die Leistung des Prozessors zu drosseln und verschiedene andere Parameter so zu reduzieren, dass der Akku schneller als üblich geladen wird. Als zusätzliche Option kann wahlweise auch der Flugmodus während des Aufladens eingeschaltet werden.
Alternativ kann eine Auswahl zwischen normalen Laden, optimiertem Laden und einem USB-Modus zum Übertragen von Daten gewählt werden, sobald ein USB-Kabel mit einem Computer verbunden wird.
Frontkamera und Sensoren sind optisch hervorgehoben
Foto: teltarif.de
Fazit:
Das KEYone von BlackBerry Mobile füllt eine Nische aus, die eine vergleichsweise kleine Zielgruppe anspricht: Tastatur-Liebhaber sowie alte BlackBerry-Fans. Diese Nische füllt das Gerät perfekt aus, denn auf der Tastatur schreibt es sich richtig gut. Auch der Akku ist einer der ausdauerndsten seiner Art mit fast 10 Stunden aktiver Nutzung. Ebenso sind die kleinen Details bei den BlackBerry-Apps und den Sicherheitsfunktionen ein echter Mehrwert gegenüber der Konkurrenz.
Dem steht aber ein viel zu oft träge reagierendes System gegenüber, an dessen Performance BlackBerry dringend arbeiten muss. Auch die durchwachsenen Ergebnisse der Kamera begeistern nicht unbedingt, selbst wenn sie insgesamt gesehen gute Fotos liefert.
Kurz gesagt ist das BlackBerry KEYone ein gelungenes Gerät - wenn auch ein vergleichsweise teures Nischenmodell.
Gesamtwertung von teltarif.de
BlackBerry KEYone
- Ausdauer des Akkus
- Sehr hochwertige Anmutung
- Viele Business-Funktionen
- Hohe Sicherheit
- Hardware-Tastatur mit Touchpad-Funktion
- Starke Grafikleistung
- Teilweise große Gedenkpausen
- Kamera mit durchwachsenen Ergebnissen
- Kein Dual-SIM für ein Business-Gerät
- Etwas dürftige Empfangsqualitäten
Einzelwertung BlackBerry KEYone
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
8/10
- Touchscreen 9/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 6/10
- Blickwinkelstabilität 8/10
- Farbechtheit (DeltaE) 10/10
- Kontrast 7/10
-
Leistung
7/10
- RAM 7/10
- Benchmark 3DMark 5/10
- Benchmark Geekbench 7/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 8/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 8/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 9/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 6/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
7/10
- Sprachqualität 8/10
- Lautstärke 6/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 6/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 9/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 0/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
8/10
- Größe 7/10
- SD-Slot vorhanden 10/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 7/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Bildstabilisator 5/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Kameraanzahl -
- Video 8/10
- Handling 8/10
- Bonus 2
- Hardware-Tastatur, Blackberry-Sicherheitsfeature