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Blackberry Q10: Das Tastatur-Smartphone im Test

Gute Verarbeitung, überzeugende Software, schwaches App-Angebot
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Bezüglich der verfügbaren Anwendungen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden aktuellen Blackberry-Smartphones. Das wird schon beim vorinstallierten Software-Paket deutlich. Hier fehlt auf dem Q10 die vom Z10 bekannte Newsstand-Anwendung. In der Blackberry World fehlen sogar eine ganze Reihe von Anwendungen, die auf dem Z10 verfügbar sind. Umgekehrt gibt es aber auch einige Apps, die zurzeit nur für das Blackberry Q10, nicht aber für das Z10 angeboten werden.

BlackBerry Q10

Die Hardware-Tastatur des Blackberry Q10 Die Hardware-Tastatur des Blackberry Q10
Foto: teltarif
Unter anderem sind die Applikationen von TV Spielfilm, Focus Online, n-tv und Blitzer.de auf dem Blackberry Q10 nicht verfügbar, während diese Apps für das Blackberry Z10 schon seit geraumer Zeit zur Verfügung stehen. Ausschließlich für das Blackberry Q10, nicht aber für das Z10 gibt es derzeit eine Skype-Preview und den Windows Live Messenger.

Flüssige Bedienung - guter Mobilfunk-Empfang

Das Betriebssystem läuft wie auf dem Blackberry Z10 sehr flüssig. Im Gegensatz zum Z10 erlaubt sich das Blackberry Q10 auch beim Aufrufen des Kalenders keine Gedenksekunde. Einzig auf die Blackberry-Plattform portierte Android-Apps starten teilweise etwas langsam. Zudem gibt es für die portierten Android-Anwendungen noch keine Push-Funktion. So ist man als Nutzer von Skype oder des Multimessengers IM+ nicht mehr erreichbar, sobald die Anwendung geschlossen wird.

Die Telefonschnittstelle hat eine gute Empfangsleistung, auch wenn sie die überdurchschnittlichen Werte des Blackberry Z10 nicht ganz erreicht. Unterstützt werden GSM, UMTS und LTE. Auch der WLAN-Empfang ist recht gut. Das Blackberry Q10 liefert darüber hinaus eine sehr gute Sprachqualität. Hier geben das Samsung Galaxy S3 oder auch das Nokia Lumia 920 ein deutlich schlechteres Bild ab.

Bis zu vier Apps werden im Multitasking-Menü dargestellt Bis zu vier Apps werden im Multitasking-Menü dargestellt
Foto: teltarif
Auch der Klang des Lautsprechers für die Freisprechfunktion bzw. für die Musik-Wiedergabe ist im Vergleich mit anderen Smartphones sehr gut. Diesbezüglich befindet sich das Blackberry Q10 auf Augenhöhe mit dem Apple iPhone 5, während das HTC One mit seinen speziell auf Multimedia-Features abgestimmten Stereo-Lautsprechern noch deutlich besser ist. Nicht so gut gestaltet sich das Surfen im Internet. Aufgrund des vergleichsweise kleinen Displays empfiehlt es sich, Smartphone-optimierte Versionen der Webseiten wie zum Beispiel mobil.teltarif.de anstelle von www.teltarif.de zu nutzen.

Überdurchschnittlich ist die Akku-Leistung des Blackberry Q10. Selbst am Ende eines Tages mit intensiver Nutzung hatten wir noch rund 30 Prozent Rest-Kapazität. Zum Vergleich: Das Blackberry Z10 muss bei vergleichbarer Nutzung nachmittags ans Ladekabel, wenn kein Zweitakku zur Verfügung steht.

Fazit: Fans von Tastatur-Smartphones kommen am Blackberry Q10 nicht vorbei

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,5
  • Bedienung, Handling, Software: 1,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,5
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 1,7
Das Blackberry Q10 ist derzeit die Referenz unter dem Smartphones mit physischer Tastatur. Andere Hersteller wie Nokia oder Samsung hatten zuletzt nur noch Tastatur-Geräte im Einsteiger-Segment veröffentlicht, während das neue Blackberry zweifellos zu den aktuellen Spitzenmodellen gehört. Eine gute Verarbeitung, guter Mobilfunk-Empfang, ein durchdachtes Bedienkonzept und sogar eine überdurchschnittliche Akku-Leistung sprechen für sich. Zudem ist die von früheren Blackberry-Generationen bekannte spezielle Datenoption nicht mehr erforderlich.

Einzige größere Schattenseite ist das noch sehr magere Angebot von Apps, das zumindest derzeit noch kleiner als beim Blackberry Z10 ist. Dies kennt man allerdings auch von den Anfängen anderer Smartphone-Plattformen. Sollte sich Blackberry 10 am Markt etablieren, so werden auch App-Entwickler die neuen Handys des kanadischen Herstellers verstärkt unterstützen. Wer sich derzeit für das Blackberry Q10 interessiert, sollte aber in jedem Fall vor dem Kauf in Erfahrung bringen, ob alle für ihn interessanten Anwendungen verfügbar sind.

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