Ende?

Blackberry: Baldiges Aus für die Tastatur-Smartphones?

Keine Soft­ware-Updates, keine Stel­lung­nahmen zu den offen­sicht­lichen Problemen. So stellt sich Black­berry Mobile derzeit nach außen dar. Es könnte aber noch ein - viel­leicht letztes - Smart­phone der Tradi­tions­marke geben.
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Foto: teltarif.de
Black­berry gehörte zu den Pionieren unter den Smart­phone-Herstel­lern. Die Geräte spre­chen aller­dings immer weniger Kunden an. Zuletzt sollen weniger als eine Million Black­berry-Handys pro Jahr verkauft worden sein. Jetzt könnte ein baldiges Ende für die Tele­fone mit dem tradi­tions­reichen Marken­namen kommen.

Black­berry Ltd. baut schon seit einigen Jahren keine Smart­phones mehr, sondern konzen­triert sich auf die Soft­ware-Program­mierung. Die Endge­räte kommen von Part­nern wie dem chine­sischen Unter­nehmen TCL, das unter dem Namen Black­berry Mobile auftritt und auch Mitar­beiter von Black­berry Ltd. über­nommen hat, die beispiels­weise für die Betreuung von Geschäfts­kunden zuständig sind.

Nun berichtet das Online­portal Black­berry Base [Link entfernt] , dass nahezu alle früheren Black­berry-Mitar­beiter in Deutsch­land, die von TCL über­nommen wurden, nicht mehr lange für den Konzern tätig sein werden. Vergleich­bare Maßnahmen seien auch aus anderen Ländern bekannt.

Ohne Betreuung wird das Unter­nehmen aber über kurz oder lang wohl weitere Kunden verlieren. Ernst­haftes Marke­ting, mit dem Black­berry Mobile viel­leicht auch neue Inter­essenten hätte gewinnen können, fand ohnehin kaum statt. Dazu wurden und werden Soft­ware-Updates zum Teil nur unre­gelmäßig auf die Smart­phones gepusht. Einen verläss­lichen Partner stellen sich vor allem Firmen­kunden sicher anders vor.

Kein Update auf Android Pie?

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Foto: teltarif.de
Für die Black­berry-Modelle KEY2 und KEY2 LE hatte der Hersteller eigent­lich ein Update auf Android 9 (Pie) zuge­sagt. Nachdem es im vergan­genen Jahr schon bis zum Sommer dauerte, bis Black­berry KEYone und Black­berry Motion mit Android Oreo versorgt wurden, scheint es für die neueren Geräte nun gar keine Updates auf die nächste Haupt-Version des Betriebs­systems mehr zu geben. Selbst die Ankün­digung eines Beta-Tests lässt TCL bislang vermissen.

Die Kollegen von Black­berry Base haben beim Hersteller auch - aller­dings ohne konkretes Ergebnis - nach­gefragt, wie lange es Firm­ware- und vor allem Sicher­heits-Updates für die Smart­phones geben wird. So fällt es auf, dass für das Black­berry KEYone seit April kein Update mehr veröf­fent­licht wurde. Zwei Jahre nach dem Markt­start verschiebt TCL sein erstes Black­berry-Flagg­schiff demnach offenbar auf die Reste­rampe.

Datenblätter

Ähnlich war Black­berry Ltd. bereits bei seinem letzten selbst produ­zierten Handy, dem Black­berry Priv, vorge­gangen. Dabei wurden gerade Black­berry-Hand­helds von ihren Besit­zern in der Vergan­genheit oft über viele Jahre genutzt. Mit diesen Maßnahmen wird Black­berry wohl noch die letzten seiner treuen Nutzer verlieren, zumal die Geräte mit Verkaufs­preisen von zum Teil mehr als 700 Euro auch nicht gerade als Schnäpp­chen durch­gehen.

Mitte Mai waren Gerüchte zu einem neuen Black­berry-Smart­phone durch­gesi­ckert, das als KEY3 auf den Markt kommen könnte - viel­leicht ja als letztes Handy der Tradi­tions­marke.

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