Hands-On

Blackberry Torch 9810: Slider-Smartphone von RIM im Test

Kleines Update mit vielen Detailverbesserungen
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Für die meisten Blackberry-Anwender steht die Push-Mail-Funktion im Vordergrund. Hier liegen auch nach wie vor die Stärken des Systems - E-Mails kommen sofort an und werden zudem komprimiert. Wer sich also nicht nur in Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten ohne UMTS-Netz aufhält, profitiert davon enorm.

RIM BB Torch 9810

Die ausziehbare Tastatur unter dem Display erlaubt das schnelle Tippen von Nachrichten und macht einen guten Eindruck. Ärgerlich ist nur, dass keine deutschen Umlaute vorhanden sind. Während sich diese bei anderen Smartphones zum Beispiel durch einen langen Druck auf eine Taste (a, o, u) erreichen lassen, wendet RIM ein eigenes System an. Dabei ist es notwendig, eine der Tasten, etwa das "A", zu halten und zusätzlich über das Touchpad zu wischen. Das verlangsamt die Tippgeschwindigkeit doch deutlich. Es empfiehlt sich daher, die automatische Wortkorrektur in den Einstellungen zu aktivieren - denn die hat RIM in der Standardeinstellung nicht eingeschaltet. Ist sie aktiv, können Umlaute beim Tippen getrost übergangen werden, die Korrektur macht in den meisten Fällen einen guten Job.

Nachrichten-Übersicht Blackberry Torch 9810 Nachrichten-Übersicht Blackberry Torch 9810
Foto: teltarif.de
Wird der Torch 9810 an einem Enterprise-Server (BES) betrieben, werden neben den E-Mails auch Kalender, Kontakte und Notizen automatisch synchronisiert. So bleibt das Smartphone immer auf dem aktuellen Stand. Wird der Torch nicht in Kombination mit einem BES genutzt, funktioniert die Synchronisation über E-Mails hinaus nicht ganz so einfach. Wer nach wie vor Kalender und Kontakte mit Outlook auf dem Computer verwaltet, kann über die Blackberry Desktop-Software synchronisieren. Google-Nutzer haben Zugriff auf Kalender und Kontakte - diese Funktion lässt sich direkt bei der Einrichtung einer Mailadresse im Webzugang des jeweiligen Netzbetreibers aktivieren.

Mit Word-, Excel- und pdf-Dateien hat der Torch 9810 keine Schwierigkeiten. Sie lassen sich über die vorinstallierte Software "Documents To Go" betrachten und auch bearbeiten. Ebenso ist das Anlegen neuer Dateien möglich. Profi-Nutzer werden sich zudem über die Funktionen von "Blackberry Protect" freuen. Die kostenlose Anwendung erlaubt es, eine komplette Sicherungskopie des Geräts anzulegen und bei Verlust des Geräts auf ein neues Smartphone zu übertragen. Auch die Fernlöschung beziehungsweise das Aufspüren eines gestohlenen Blackberrys ist möglich.

Multimedia und Kamera

Bei den Multimediaqualitäten hat RIM in den vergangenen Jahren stark für Verbesserung gesorgt. Als MP3-Player-Ersatz oder Schnappschuss-Kamera taugen die Blackberrys mittlerweile alle. Wirkliche Höhenflüge konnten wir bei der 5-Megapixel-Kamera allerdings nicht beobachten. Zwar sind die Fotos schnell im Kasten und zeigen auch natürliche Farben, beim Einzoomen fällt aber sofort ein erhöhtes Bildrauschen auf. Trotz Autofokus wirken manche Bilder unscharf. Videos nimmt die Kamera in 720p, also in kleiner HD-Auflösung, auf, die Qualität hierbei geht in Ordnung.

Im Medien-Ordner findet sich neben Musik- und Videoplayer auch ein Music Store, der zur MP3-App von Amazon führt. Zudem lässt ein Podcast-Client das Abonnieren von Podcasts zu. Dazu ist es nötig, einen Suchbegriff oder gleich die URL des Podcasts einzutippen. Über Suchbegriffe funktionierte das Anlegen eines neuen Abos aber nicht immer zuverlässig.

Weitere Ausstattung: Kein NFC, 8 GB interner Speicher

Hauptmenü Blackberry Torch 9810 Hauptmenü Blackberry Torch 9810
Foto: teltarif.de
Im Gegensatz zum Blackberry Bold 9990 hat RIM beim Torch 9810 auf den NFC-Chip verzichtet. Daher lassen sich NFC-Dienste, die in den kommenden Monaten deutlich ausgebaut werden sollen, mit dem neuen Torch nicht nutzen. Für den Nutzer stehen im Auslieferungszustand von den 8 GB internem Speicher etwa 6,2 zur Verfügung. Per microSD-Karte lässt sich der Speicher um bis zu 32 GB erweitern, jedoch befindet sich keine Speicherkarte im Lieferumfang. Beliebig viele Anwendungen lassen sich auf dem Torch trotz reichlich internem Speicherplatz nicht installieren. Denn RIM unterscheidet nach wie vor zwischen Nutzer- und Anwendungsspeicher. Letzterer ist nicht einmal 150 MB groß - bei einigen Spielen und Apps sind diese schnell belegt.

Angetrieben wird der Torch 9810 von einem 1,2-GHZ-Prozessor. Dass es sich nicht um einen Dualcore-Chip handelt, fällt bei der Benutzung des Smartphones nicht auf. Alle Eingaben erledigt das Gerät schnell, die 768 MB Arbeitsspeicher tragen ebenfalls positiv dazu bei. Einziges Manko - das trifft aber auf alle Blackberry-Modelle zu, ist die sehr lange Startzeit. Wurde das Gerät zum Beispiel nach einer Anwendungsinstallation heruntergefahren und neu gestartet, vergehen bis zu zwei Minuten, bevor sich das Smartphone wieder verwenden lässt.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, welche Verbesserungen das neue Blackberry OS 7 bringt und wie es um die Auswahl im App-Store (Blackberry AppWorld) steht.

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