Hands-On

Blackberry Torch 9810: Slider-Smartphone von RIM im Test

Kleines Update mit vielen Detailverbesserungen
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Viele Blackberry-Fans hatten mit der Umstellung von OS 6 auf OS 7 erwartet, dass RIM bereits auf die neue Plattform BBX setzen würde. Dies war aber nicht der Fall. OS 7 ist lediglich eine funktionale Weiterentwicklung des etablierten Systems und unterscheidet sich optisch kaum von OS 6. Die Unterschiede sind eher praktischer Natur: schnellere Grafik, universelle Suchfunktion und ein verbesserter Browser.

RIM BB Torch 9810

Menü-Optionen Blackberry OS 7 Menü-Optionen Blackberry OS 7
Foto: teltarif.de
Für das Hauptmenü stehen verschiedene Ansichten zur Verfügung. Es lassen sich alle installierten Programme untereinander anzeigen oder nur Programme aus gewissen Bereichen (z.B. Multimedia). Welches Programm wo erscheint, kann der Nutzer selbst festlegen. Oft verwendete Programme können unter "Favoriten" abgelegt werden. Diese Vielfalt ist zwar für erfahrene Blackberry-Nutzer kein Problem, zu Beginn erschlagen die Funktionen aber. Gleiches gilt für die oft sehr langen Optionenlisten, die beim Drücken der Blackberry-Taste erscheinen. Im Gegensatz zum OS 5 liefern OS 6 und OS 7 zwar einen ordentlichen Fortschritt, generell sind Android, iOS und Windows Phone bei der Bedienbarkeit aber immer noch ein deutliches Stück voraus.

Gut gefällt hingegen der Web-Browser, der im Vergleich zu Blackberrys der Vorgängerserien deutlich an Geschwindigkeit gewonnen hat. Webseiten stellt er größtenteils fehlerfrei dar, Videos (zum Beispiel von Youtube) kann er ebenfalls wiedergeben. Dazu verfügt er unter anderem über die neue Webtechnologie HTML5.

Apps: Noch immer geringe Auswahl

Zusätzliche Apps lassen sich über die Blackberry AppWorld installieren. Die Auswahl ist zwar groß und die wichtigsten Programme finden sich auch, einen Vergleich mit iOS und Android kann RIM aber nicht gewinnen. Gerade, wenn es um Spiele oder etwas speziellere Apps geht, hat die AppWorld nur wenig zu bieten. Oft sind die Apps zudem nur in englischer Sprache verfügbar. Ärgerlich: Bei vielen Programmen wird bei der Installation und auch beim Entfernen ein Neustart des Smartphones verlangt. Das bedeutet dann eine lange Wartezeit.

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 2,6
Läuft der Torch 9810 in einem BES-Netzwerk, steht die neue Funktion "Blackberry Balance" zur Verfügung. Blackberry Balance trennt zwischen geschäftlichen und privaten Daten. So kann der Systemadministrator zum Beispiel zwischen Unternehmens-Apps und privaten Anwendungen unterscheiden und diesen die jeweils passenden Rechte zuweisen. Unternehmensdaten lassen sich zudem löschen, ohne dass die privaten Daten des Nutzers (zum Beispiel Kontakte) davon betroffen sind.

Fazit: Gute Weiterentwicklung ohne Glanzpunkte

Der Blackberry Torch 9810 ist ein gutes Smartphone, das ganz in der Tradition des Torch 9800 weiterentwickelt wurde. Es zeigt gute Telefonie-Leistungen und ist eine Messaging-Maschine mit guter Tastatur und einem kristallklaren Display. Der Touchscreen unterstützt Multitouch, Surfen auf dem Torch macht daher genauso viel Spaß wie mit den Smartphones anderer Hersteller. Multimedial liegt der Torch hinter vergleichbaren Android-Smartphones, ist aber durchaus als MP3-Player und Schnappschuss-Kamera brauchbar.

Problematisch ist nach wie vor die etwas umständliche Bedienung. Wer schon einen Blackberry besessen hat oder technisch versiert ist, wird keine Probleme haben. Nicht jeder Nutzer wird sich allerdings mit der textlastigen Menüstruktur, insbesondere bei den Optionen, anfreunden können. Und: Wer den Torch 9810 nutzen möchte, muss beim Netzbetreiber einen speziellen Tarif buchen. Doch mit einem Preis von derzeit knapp 500 Euro ist der Blackberry Torch 9810 ohnehin kein Smartphone für Sparfüchse.

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