Klage

Blackberry: In WhatsApp & Instagram steckt unsere Technik

Die Zeiten von Black­berry als Takt­geber im Smart­phone-Markt sind längst vorbei. Doch aus dieser Zeit blieben viele Patente, die Geld bringen können. Black­berry zerrt jetzt Face­book vor Gericht.
Von dpa /

Blackberry verteidigt seine alten Patente Blackberry verteidigt seine alten Patente
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Der Smart­phone-Pionier Black­berry wirft Face­book in einer Klage Patent­verlet­zungen vor. Es geht um sieben Patente für Tech­nolo­gien, die in der Face­book-App sowie in den Kurz­mittei­lungs­diensten Face­book Messenger und WhatsApp sowie der Foto­platt­form Insta­gram genutzt würden, erklärte Black­berry in der am Dienstag einge­reichten Klage.

Unter den Patenten ist die Idee, ein App-Symbol mit einem Zähler für die Anzahl unge­lesener Nach­richten zu versehen. Oder auch, Leute in Fotos zu markieren und dabei in einer Such­zeile Namens­vorschläge zum Vervoll­stän­digen zu bekommen. Bei den anderen Patenten geht es zum Beispiel um Tech­nolo­gien von Black­berrys Verschlüs­selungs-Lösungen, das Einbinden von Messa­ging-Diensten in Spiele, sowie das Verschi­cken von Nach­richten.

Offenbar erfolg­lose Gespräche vor der Klage

Blackberry verteidigt seine alten Patente Blackberry verteidigt seine alten Patente
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Black­berry machte deut­lich, dass der Klage lange Gespräche mit Face­book voraus­gingen. "Wir werden uns wehren", erklärte der stell­vertre­tende Face­book-Chef­justi­ziar Paul Grewal. "Black­berry hat aufge­hört, selbst Inno­vationen heraus­zubringen und versucht nun, bei den Erfin­dungen anderer abzu­kassieren." Das zeige, in welchem Zustand sich das Messa­ging-Geschäft des Unter­nehmens befinde.

Black­berry war eine trei­bende Kraft in den Anfangs­jahren des Smart­phone-Geschäfts, geriet mit dem Erfolg von Apples iPhone und später Googles Android-System aber ins Abseits. Nun versucht Black­berry sein Glück mit Soft­ware.

Unter dem aktu­ellen Chef John Chen wurde die verlust­reiche eigene Entwick­lung und Produk­tion von Smart­phones einge­stellt. Tele­fone der Marke Black­berry gibt es zwar immer noch, aber die werden vom chine­sischen Hersteller TCL gebaut, der die Namens­rechte bekam.

Chen erklärte jüngst, Black­berry sei nicht mehr im Sanie­rungs­stadium. Er schreckt vor dem Gang vor Gericht nicht zurück: Im vergan­genen Jahr bekam Black­berry rund 815 Millionen Dollar (658 Mio Euro) vom Chip­konzern Qual­comm zurück­erstattet. Der Smart­phone-Pionier konnte sich mit dem Argu­ment durch­setzen, dass ihm eine Rück­zahlung zustehe, weil er weniger Smart­phones verkaufte, als die Patent-Verein­barung mit Qual­comm vorsah.

In einer Über­sicht verglei­chen wir die wich­tigsten Smart­phone-Messenger mitein­ander.

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