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Blackberry-Chef: "Unser Geschäft ist jetzt Software"

Weil die Smartphones nicht mehr so guten Absatz finden, setzt Blackberry jetzt auf Software. Alle Geräte und "alles mit einer IP-Adresse" soll unterstützt werden. Entsprechende Ankündigungen machte Blackberry-Chef Chen in Barcelona. Was er noch plant, lesen Sie in unserer Meldung.
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Blackberry-Chef John Chen (Archivbild) Blackberry-Chef John Chen (Archivbild)
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Blackberry-Chef John Chen will den mit Absatzproblemen kämpfenden Smartphone-Pionier auf das Software-Geschäft ausrichten. "Wir fokussieren uns darauf, Geschäft mit Software zu machen", sagte Chen heute auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona. "Und wir wollen dafür sorgen, dass unsere Software mit allen Geräten funktioniert."

Damit meine er nicht nur die Verwaltung von Smartphones verschiedener Anbieter in Unternehmen, sondern auch Anwendungen für alle Arten vernetzter Technik von Verkaufsautomaten bis hin zu Reiskochern, betonte Chen. "Alles, was eine IP-Adresse hat, wollen wir managen."

Blackberry-Chef: "Ich habe nicht sehr viel Geduld"

Blackberry-Chef John Chen (Archivbild) Blackberry-Chef John Chen (Archivbild)
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Die Sanierung von Blackberry komme schneller voran als geplant, sagte Chen. Die Umsatzentwicklung sei nach der Talfahrt der vergangenen Jahre stabilisiert worden, jetzt werde Blackberry auch die Gewinne steigern. "Ich habe nicht sehr viel Geduld. Es ist zwar ein Fünfjahresplan - aber einer, in dem wir jedes Jahr Geld verdienen", sagte Chen.

Blackberry war einst ein führender Player im Smartphone-Geschäft, verlor aber nach dem Start des iPhone den Anschluss an Rivalen wie Apple und Samsung. Der teure Flop eines Touchscreen-Modells, dem Blackberry Z10, vor zwei Jahren stürzte den kanadischen Konzern in eine tiefe Krise. Chen übernahm die Führung vor knapp eineinhalb Jahren und stoppte den freien Fall mit einem stärkeren Fokus auf Unternehmenskunden. Der Smartphone-Absatz fiel im vergangenen Jahr jedoch weiter um gut zwei Drittel. Der Marktanteil lag nur noch bei 0,4 Prozent.

In Barcelona kündigte Blackberry zudem einen neuen Anlauf im Smartphone-Geschäft mit vier neuen Geräten an. Darunter sind das Touchscreen-Telefon Leap, das 275 Dollar kosten soll, sowie ein Modell mit ausziehbarer Tastatur. Das Ziel sei, jedes Jahr ein innovatives Modell herauszubringen, hieß es.

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