Umfrage: Vorinstallierte Handy-Apps werden kaum angerührt
Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren.
Screenshot: teltarif.de
Auf vielen neuen Smartphones sind jede Menge Apps installiert. Doch die wenigsten der kleinen Programme braucht man wirklich. Oft sind es Demoversionen, Partner-Apps oder bisweilen auch vollkommen unnötige Alternativen zu den Google-Apps, die die Smartphone-Käufer in das Ökosystem des Herstellers ziehen sollen. Kein Wunder, dass solche unverlangten Programme, auch Bloatware genannt, ziemlich unbeliebt sind.
Vorinstallierte Apps werden kaum genutzt
Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren.
Screenshot: teltarif.de
In der Praxis rührt die große Mehrheit
der Smartphone-Nutzer ab 16 Jahren (81 Prozent) den überwiegenden
Teil der bereits vom Hersteller aufgespielten Anwendungen nicht an.
Das geht aus einer Umfrage der Hopp-Marktforschung im Auftrag der
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hervor.
Apps blockieren Speicher
Rund neun von zehn Befragten (89 Prozent) stört an den vorinstallierten, aber unerwünschten Apps, dass die nicht genutzte Anwendungen trotzdem Smartphone-Ressourcen wie Speicherplatz oder Energie verbrauchen. Drei Viertel (75 Prozent) befürchten zudem, dass die ungewollten Apps selbst ohne aktive Nutzung im Hintergrund persönliche Daten sammeln könnten.
Das ist nicht das einzige Sicherheitsrisiko. Weil die Apps weit verbreitet sind, stellen sie auch eine gute Zielscheibe für Hacker und einen Angriffspunkt für Malware dar.
Apps lassen sich nicht löschen
Drei Viertel (75 Prozent) der Befragten hat auch schon einmal die Erfahrung gemacht, vorinstallierte Apps nicht löschen, sondern nur deaktivieren zu können. Dabei ist fast jedem (92 Prozent) wichtig, solche Apps entfernen zu können. Herstellerinformationen scheinen bei diesem Thema Mangelware: Dass sie vor dem Kauf nicht oder nicht genau wussten, welche Apps vorinstalliert sein würden, gaben knapp sieben von zehn (69 Prozent) Smartphone-Nutzern an.
Rooten schafft keinen zusätzlichen Speicher
Weil Bloatware meist fest im Betriebssystem verankert ist, lässt sie sich dann unter Android nur durch voriges Rooten entfernen. Das ist aber gefährlich und nur wirklich erfahrenen Usern zu empfehlen. Möglicherweise erwischt man eine für das Funktionieren des Smartphones essenzielle Systemdatei und löscht diese aus Versehen.
Aber auch wenn man alles richtig macht, wird die Löschung der App nicht unbedingt viel freien Platz bringen. Das liegt an der Speicherorganisation von Android, das für die Apps eine eigene Partition reserviert, auf der keine Nutzerdaten gespeichert werden können.
Die einzige Alternative dazu ist die App in den Einstellungen zu deaktivieren. Dann läuft sie zumindest nicht mehr im Hintergrund und ihr Speicherbedarf ist minimiert. Mehr über das Thema Bloatware können Sie in einem weiteren Beitrag lesen.