Umfrage

Umfrage: Vorinstallierte Handy-Apps werden kaum angerührt

Neue Smart­phones kommen meist mit jeder Menge Apps hucke­pack. Doch Verbrau­cher empfinden die unver­langten "Beigaben" oft als Zumu­tung.
Von Wolfgang Korne mit Material von dpa

Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren. Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren.
Screenshot: teltarif.de
Auf vielen neuen Smart­phones sind jede Menge Apps instal­liert. Doch die wenigsten der kleinen Programme braucht man wirk­lich. Oft sind es Demo­versionen, Partner-Apps oder bisweilen auch voll­kommen unnö­tige Alter­nativen zu den Google-Apps, die die Smart­phone-Käufer in das Ökosystem des Herstel­lers ziehen sollen. Kein Wunder, dass solche unver­langten Programme, auch Bloat­ware genannt, ziem­lich unbe­liebt sind.

Vorin­stal­lierte Apps werden kaum genutzt

Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren. Manche vorinstallierte App lässt sich nicht deinstallieren, sondern nur deaktivieren.
Screenshot: teltarif.de
In der Praxis rührt die große Mehr­heit der Smart­phone-Nutzer ab 16 Jahren (81 Prozent) den über­wiegenden Teil der bereits vom Hersteller aufge­spielten Anwen­dungen nicht an. Das geht aus einer Umfrage der Hopp-Markt­forschung im Auftrag der Verbrau­cher­zentrale Nord­rhein-West­falen hervor.

Apps blockieren Spei­cher

Rund neun von zehn Befragten (89 Prozent) stört an den vorin­stal­lierten, aber uner­wünschten Apps, dass die nicht genutzte Anwen­dungen trotzdem Smart­phone-Ressourcen wie Spei­cher­platz oder Energie verbrau­chen. Drei Viertel (75 Prozent) befürchten zudem, dass die unge­wollten Apps selbst ohne aktive Nutzung im Hinter­grund persön­liche Daten sammeln könnten.

Das ist nicht das einzige Sicher­heits­risiko. Weil die Apps weit verbreitet sind, stellen sie auch eine gute Ziel­scheibe für Hacker und einen Angriffs­punkt für Malware dar.

Apps lassen sich nicht löschen

Drei Viertel (75 Prozent) der Befragten hat auch schon einmal die Erfah­rung gemacht, vorin­stal­lierte Apps nicht löschen, sondern nur deak­tivieren zu können. Dabei ist fast jedem (92 Prozent) wichtig, solche Apps entfernen zu können. Herstel­lerin­forma­tionen scheinen bei diesem Thema Mangel­ware: Dass sie vor dem Kauf nicht oder nicht genau wussten, welche Apps vorin­stal­liert sein würden, gaben knapp sieben von zehn (69 Prozent) Smart­phone-Nutzern an.

Rooten schafft keinen zusätz­lichen Spei­cher

Weil Bloat­ware meist fest im Betriebs­system veran­kert ist, lässt sie sich dann unter Android nur durch voriges Rooten entfernen. Das ist aber gefähr­lich und nur wirk­lich erfah­renen Usern zu empfehlen. Mögli­cher­weise erwischt man eine für das Funk­tionieren des Smart­phones essen­zielle System­datei und löscht diese aus Versehen.

Aber auch wenn man alles richtig macht, wird die Löschung der App nicht unbe­dingt viel freien Platz bringen. Das liegt an der Spei­cher­orga­nisa­tion von Android, das für die Apps eine eigene Parti­tion reser­viert, auf der keine Nutzer­daten gespei­chert werden können.

Die einzige Alter­native dazu ist die App in den Einstel­lungen zu deak­tivieren. Dann läuft sie zumin­dest nicht mehr im Hinter­grund und ihr Spei­cher­bedarf ist mini­miert. Mehr über das Thema Bloat­ware können Sie in einem weiteren Beitrag lesen.