Blockchain-Smartphone: Datenschutz an erster Stelle
Pundi X zeigt auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas das nach Angaben des Herstellers weltweit erste Blockchain-Smartphone. Das Produkt nennt sich Blok On Blok oder abgekürzt BOB. Der Hersteller verfolgt damit den Anspruch, einen bestmöglichen Datenschutz zu gewährleisten. Allerdings handelt es sich im Grund genommen um zwei Smartphones in einem, denn Blok On Blok hat auch Android 9 an Bord. Wir haben uns das Gerät einmal angesehen.
Das Gehäuse wirkt etwas kantig, fast könnte man auf die Idee kommen, es handele sich noch um ein Smartphone im Beta-Stadium oder um eine Machbarkeitsstudie. Was wir dann zu Gesicht bekamen, war dann aber doch deutlich mehr. Blok On Blok ist voll funktionsfähig, das Display bietet eine gute Darstellung und es gibt eben gleich zwei Benutzeroberflächen - Android 9 und Blockchain.
Blockchain-Handy ausprobiert
Foto: teltarif.de
Wechsel zwischen Android- und Blockchain-Modus
Der Android-Launcher soll die Möglichkeit bieten, alle gewohnten Apps zu nutzen. Auf dem Testgerät waren unter anderem Facebook und WhatsApp, Telegram und Instagram, aber auch Google-Dienste wie YouTube installiert. Mit einer Gestenbewegung wechselt man dann in den Blockchain-Modus. Drei Menüpunkte stehen zur Auswahl: Telefon, Browser und Dateimanager. Über das Telefonmenü sind herkömmliche Anrufe möglich. Untereinander können die Besitzer der Blockchain-Handys aber auch in einem speziellen Modus telefonieren. Dazu soll jedes BOB-Gerät eine individuelle ID bekommen.
Kamera und Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
Foto: teltarif.de
Auch im Browser haben die Käufer zwei Optionen. Neben HTTP steht FXTP zur Verfügung. FXTP unterscheidet sich von HTTP dadurch, dass es sich um eine End-to-End-Übertragung handelt, bei der Daten auf der Grundlage eines Konsensmechanismus gesendet, empfangen und angezeigt werden können, statt auf Client-Server-Basis Entscheidungen zu treffen.
Bei HTTP entscheidet der Server (der von einer Entität gesteuert wird), wie und ob die Daten gesendet (oder sogar überwacht) werden. Bei FXTP werden die Daten auf der Grundlage von Konsens gesendet und an das Ziel weitergegeben. Per Druck auf den Touchscreen können die Nutzer zwischen beiden Protokollen umschalten.
BOB im Android-Modus
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Verkauf für 599 Dollar geplant
Der Ansatz, einerseits für Datenschutz zu sorgen, andererseits aber auch alle relevanten Apps zugänglich zu machen, ist durchaus interessant. Letztendlich dürfte BOB aber wohl ein Nischenprodukt bleiben. Das Gerät soll für 599 US-Dollar verkauft werden. Geplant ist die weltweite Vermarktung des Blockchain-Smartphones.