Bosch zeigt intelligente Zapfsäule für E-Autos
Bosch will den Ladeprozess von E-Autos vereinfachen
picture alliance/Marijan Murat/dpa
Der Automobilzulieferer Bosch hat den
Prototypen einer intelligenten Ladesäule für elektrische Autos
vorgestellt. Gemeinsam mit dem Energieversorger EnBW will das
Unternehmen den Ladeprozess damit deutlich vereinfachen. Auf Basis
einer von Bosch entwickelten Software-Plattform sollen dem Nutzer
dabei in Echtzeit verschiedene Preismodelle angeboten werden können.
Zudem lässt sich je nach Verfügbarkeit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wählen. Der Bezahlvorgang soll vollautomatisch ablaufen, ohne dass der Kunde Bargeld oder eine Karte zücken muss. Spielplätze oder Cafés in der Nähe soll die intelligente "Zapfsäule" ebenfalls anzeigen.
Gemeinsames Projekt mit Siemens
Bosch will den Ladeprozess von E-Autos vereinfachen
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Kostenpflichtiges Parken soll nach den Plänen von Bosch künftig
ebenfalls intelligent und automatisch ablaufen. In einem Projekt
gemeinsam mit Siemens erprobt das Unternehmen ein Managementsystem,
bei dem die Fahrzeuge direkt mit umliegenden Parkplätzen
kommunizieren. Passiert ein Fahrzeug eine Parkschranke, kann es
automatisch identifiziert werden, die Gebühren können über eine
virtuelle Geldbörse abgebucht werden.
Die Grundlage beider Projekte bildet dabei eine bei Bosch entwickelte Blockchain-Technologie, eine Distributed-Ledger-Technik (übersetzt etwa: verteilte Konten). Dabei werden die Daten sicher auf vielen verschiedenen Servern gespeichert und verbunden. Technologie und Vertrauen seien Schlüsselfaktoren für diese Lösungen, sagte Technik-Chef Michael Bolle. Bosch habe dabei auch nach Alternativen zu den großen Plattformanbietern wie Amazon gesucht.
Inspiration Kryptowährung
Die Distributed Ledger Technologie mit ihren verteilten Datenbanken stammt aus der Kryptowährung und basiert auf Open-Source-Software. Ein großes Problem dabei ist dabei, dass die Verfahren sehr viel Energie benötigen. Das liege unter anderem daran, dass für die Verschlüsselungsverfahren komplizierte Rechenaufgaben abgearbeitet werden müssen, erklärte Bolle, der bei Bosch auch als Chief Digital Officer die digitale Entwicklung des Konzerns verantwortet. Vor allem bei Einsätzen mit Millionen von Teilnehmern werde das schnell zu einem Problem. Bosch erprobe deshalb Alternativen, die unter anderem auch aus der Spieltheorie kommen.
"Wir brauchen sichere, offene Plattformen und ein Internet, in dem der Nutzer souverän entscheiden kann, um Vertrauen in digitale Ökosysteme zu stärken", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Ein Schlüsselfaktor für Bosch sei es, dass die Kunden die Hoheit über ihre Daten behalten. Bei der Entwicklung des Internet der Dinge arbeite Bosch eng mit Partnern zusammen. "Niemand kann das Internet der Dinge allein aufbauen."
Das Unternehmen veranstaltet noch bis einschließlich Donnerstag in Berlin die Konferenz Bosch Connected World in Berlin. 5000 teilnehmende Partner, 80 Aussteller und 150 Redner werden erwartet.
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