MWC

Vorgestellt & ausprobiert: BQ-Tablet Aquaris M10 Ubuntu Edition

Der spanische Hersteller BQ hat das Ubuntu-Tablet Aquaris M10 und das Android-Smartphone Aquaris X5 Plus vorgestellt.
Vom Mobile World Congress in Barcelona berichtet Hans-Georg Kluge

Aquaris M10: Tablet mit Ubuntu-Betriebssystem Aquaris M10: Tablet mit Ubuntu-Betriebssystem
Bild: BQ
Der spanische Hersteller BQ nutzt sein Heimspiel auf dem MWC in Barcelona, um zwei neue Devices vorzustellen. Mit dabei ist das Ubuntu-Tablet Aquaris M10 in der speziellen Ubuntu-Edition. Beim Tablet setzt BQ auf Konvergenz, sodass Nutzer das Tablet auch als Desktop-Rechner verwenden können. Außerdem hat BQ das neue Smart­phone Aquaris X5 Plus vorgestellt, das mit der aktuellen Marshmallow-Software, einem aktuellen Mittelklasse-Chip von Qualcomm und einem großen Akku überzeugen will.

Aquaris M10 Ubuntu Edition: PC-Konvergenz mit Maus und Tastatur

Datenblätter

Aquaris M10: Tablet mit Ubuntu-Betriebssystem Aquaris M10: Tablet mit Ubuntu-Betriebssystem
Bild: BQ
Obwohl die Vorstellung eines neuen Tablets meist nicht allzu aufregend ist, hat BQ doch ein echtes Schmankerl in petto: Das Aquaris M10 setzt nämlich auf die Linux-Distribution Ubuntu. Damit setzt BQ seinen Weg fort und probiert aus, ob neben Android und iOS auch andere Betriebssysteme am Markt eine Nische finden können.

Hardware-technisch präsentiert sich das Aquaris M10 (Ubuntu Edition) eher im Bereich der Mittelklasse. Der Quad-Core-Prozessor von Mediatek nutzt die System-Architektur von ARM - sodass nicht zwangsläufig alle Desktop-Anwendungen auf dem Tablet laufen können. Erst ein Test kann zeigen, wie sich die Software-Situation auf dem Tablet gestaltet. Das Display hat eine Diagonale von 10,1 Zoll und löst mit 1920 mal 1200 Pixel auf.

Der Arbeits­speicher hat eine Größe von 2 GB. Die vier Kerne des Prozessors takten mit bis zu 1,5 GHz. Zwar ist der interne Speicher lediglich 16 GB groß, dafür lässt sich dieser jedoch mit einer MicroSD-Karte um bis zu 200 GB erweitern.

Angesichts der Größe des Tablets erscheint das Gewicht von 470 Gramm akzeptabel. Der Akku hat eine Kapazität von 7280 mAh. Ins Internet geht es via WLAN, wobei zwar der moderne ac-Standard nicht unterstützt wird, trotzdem aber das 5-GHz-Band. Eine 8-Megapixel-Hauptkamera sowie ein 5-Megapixel-Sensor für Selfies und Video-Chats runden die Ausstattung ab.

BQ Aquaris M10 Ubuntu Edition im PC-Modus BQ Aquaris M10 Ubuntu Edition im PC-Modus
Bild: teltarif.de
Ubuntu ist in Version 15.04 vorinstalliert. Laut Auskunft eines BQ-Mitarbeiters sei dies die Version, die Canonical für Tablets optimiert hat Sind Maus und Tastatur angeschlossen, soll das Aquaris M10 eine vollständige PC-Erfahrung ermöglichen. Der Marktstart des M10 mit Ubuntu soll im zweiten Quartal erfolgen. Zum Preis gibt es noch keine Angaben. Im Online-Handel ist zwar ein Aquaris M10 mit Ubuntu-Betriebssystem gelistet, hierbei handelt es sich aber um ein anderes Modell.

Ubuntu-Tablet Aquaris M10 ausprobiert

Das Tablet Aquaris M10 lässt sich in zwei Modi betreiben - zwischen beiden wird automatisch umgeschaltet, je nachdem, ob eine Tastatur angeschlossen ist. Zunächst der Tablet-Modus: Statt Homescreens gibt es Scopes, in denen Informationen und Apps organisiert sind. Wie alle anderen Anwendungen laufen diese im Fullscreen-Mode, lediglich die Benachrichtigungszeile ist am oberen Display-Rand zu sehen. Navigationsbuttons benötigt Ubuntu im Tablet-Modus nicht: Apps wechseln erfolgt mit Hilfe einer Touchgeste. Das ist nicht immer eingängig, zumal ein vermeintlicher Home-Button unterhalb des Bildschirms aufgemalt ist - eine Funktion erfüllt dieser jedoch nicht.

Desktop-Elemente auf dem Tablet Desktop-Elemente auf dem Tablet
Bild: teltarif.de
Anwendungen müssen den Tablet-Modus jedoch unterstützen: Damit Apps oder Programme den Wechsel zwischen dem PC- und dem Tablet-Modus erkennen können, hat Canonical eine API geschaffen. Libreoffice beispielsweise startete im klassischen Desktop-Look - wenig ergonomisch bei reiner Touch-Steuerung. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase bedient sich das mobile Linux-System recht zügig.

Im PC-Modus steht im wesentlichen die bekannte Benutzeroberfläche von Ubuntu zur Verfügung. Dennoch bleibt der Touchscreen aktiv, sodass Surfen oder Fensterverschieben auch mit den Fingern klappt. Am linken Rand des Bildschirms ist die Ubuntu-Task- und Startleiste untergebracht. Die Software läuft nun wie gewohnt in Fenstern. Überhaupt lassen sich viele Linux-Pakete installieren - diese müssen aber die ARM-CPU-Architektur unterstützen. Die Performance war während unseres kurzen Tests völlig in Ordnung - vollkommen flüssig waren die Animationen jedoch nicht.

BQ X5 Plus: 5-Zoll-Full-HD-Smartphone mit Snapdragon 652

Aquaris X5 Plus: Erstes BQ-Smartphone mit Fingerabdrucksensor. Aquaris X5 Plus: Erstes BQ-Smartphone mit Fingerabdrucksensor.
Bild: BQ
Neben dem Ubuntu-Tablet hat BQ außerdem ein neues Smart­phone im MWC-Gepäck: Das Aquaris X5 Plus. Dieses soll sich an Nutzer richten, die ein wenig mehr Systemleistung benötigen. Dafür setzt BQ auf einen Snapdragon-652-Prozessor, dessen Kerne mit bis zu 1,8 GHz takten. Das X5 Plus ist in drei Speichervarianten zu haben: 16, 32 und 64 GB stehen zur Wahl. Je nach Modell ist der Arbeits­speicher 2 oder 3 GB groß. BQ verwendet beim X5 Plus ein 5-Zoll-Display, das mit 1080 mal 1920 Pixel auflöst.

Zur Kamera: Hier verwendet BQ Sony-Sensoren. Die Hauptkamera knipst Fotos mit bis zu 16 Megapixel und verfügt über einen Autofokus mit Phasenerkennung. Videofreunde können 4K-Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde anfertigen. Für Selfies ist ein 8-Megapixel-Sensor nach vorne gerichtet.

Die Connectivity zum Internet lässt kaum Wünsche offen: Dual-Nano-SIM, LTE, HSPA, WLAN (bis zu ac) sind an Bord. Der Akku hat eine Kapazität von 3100 mAh, was für lange Laufzeiten sorgen sollte (allerdings kann nur ein Test in der Praxis erweisen, ob der Akku höchsten Ansprüchen genügt). Als Betriebssystem kommt Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz. Erstmals hat BQ beim Aquaris X5 Plus einen Fingerabdrucksensor eingebaut.

Preise, Marktstart, Hands-On: Informationen folgen

Auf dem MWC haben wir die Gelegenheit, uns einen Eindruck der beiden Neuvorstellungen zu verschaffen. Wir aktualisieren die Meldung mit ersten Hands-On-Bildern. Außerdem tragen wir weitere Informationen wie Marktstart und voraussichtliche Preise nach.

Verfolgen Sie unsere vollständige MWC-Berichterstattung auf unserer Spezialseite!

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