Breitband, wo andere Urlaub machen
Obwohl die Insel im Holsteinischen Wattenmeer nur sechs Kilometer lang und sieben Kilometer breit ist, werden seit Anfang August 40 Kilometer Glasfaser verlegt. 280 Inselhaushalte haben in der jüngsten Vorvermarktungsphase einen Glasfaseranschluss bestellt. Die Bauphase inklusive Planung wird ungefähr ein Jahr andauern. Die Gesamtfertigstellung ist bis spätestens Mitte Oktober 2019 geplant. Die Maßnahme auf Pellworm wird durch das schleswig-holsteinische Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume mit rund zwei Millionen Euro gefördert.
Auch das Amt Probstei an der Ostsee ist als Urlaubsregion gefragt. Hier will man den Pellwormern in Sachen Breitband in nichts nachstehen. Der Breitbandzweckverband gab nun bekannt, dass in den Gebieten zwei und drei die Vorvermarktungsquote von 60 Prozent erreicht wurde und der Glasfaserausbau zusammen mit der TNG Stadtnetz GmbH, Pächter und Betreiber des zu errichtenden kommunalen Glasfasernetzes, die Planungen für den Ausbau angegangen werden. Welche Gemeinden davon betroffen sind, erklärt die TNG in einer Pressemitteilung. Der Netzbetreiber ist auch in der Mittleren Geest und in der ostholsteinischen Gemeinde Ahrensbök aktiv. Gemeinsam mit den hiesigen Zweckverbänden startete auch hier die Vorvermarktung für Glasfaseranschlüsse bis ins Haus.
Bund fördert weiter
280 Haushalte auf der Insel Pellworm erhalten einen Glasfaseranschluss. Der Spatenstich für die Ausbauarbeiten erfolgte Anfang August.
Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein
Für den Glasfaserausbau nutzen die Zweckverbände und die TNG die Förderung durch den Bund. Seit dem 1. August können Kommunen und Landkreise aufgrund der überarbeiteten Bundesförderrichtlinie wieder Gelder aus Berlin beantragen. „Bereits in den ersten drei Wochen seit Öffnung des neuen Förderaufrufs haben mehrere sächsische Kommunen Förderanträge über das Breitbandportal des Bundes eingereicht“, erklärt das Breitbandkompetenzzentrum Sachsen. Etwas weiter ist bereits Bad Schandau im Landkreis Sächsische Schweiz–Osterzgebirge. Die Kurstadt hat am 22. August den vom Freistaat Sachsen geförderten Breitbandausbau abgeschlossen und das neue Breitbandnetz für rund 1.800 Haushalte in Betrieb genommen. Während der Bund bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten zuschießt, stockt der Freistaat den Förderanteil auf bis zu 90 Prozent auf.
Auch im Westen werden Gelder für den Breitbandausbau locker gemacht. Nordrhein-Westfalen fördert den Ausbau in Aachen, Düsseldorf, Hamminkeln und Radevormwald mit fast 27 Millionen Euro. Dadurch erhalten 7.049 Haushalte und 1.008 Unternehmen einen Glasfaseranschluss. Außerdem hat NRW zum ersten Mal Fördersummen nachträglich erhöht, um Schulen mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Das betrifft 191 Schulen in den Kreisen Kleve und Olpe sowie in der Stadt Mülheim. Das Land erhöht seine Förderung für diese drei Projekte um drei Millionen Euro auf 45,7 Millionen Euro.
In Bayern baut die Telekom
Und auch im Süden der Republik tut sich etwas. In der Gemeinde Wallerfing baut die Deutsche Telekom mit einem Mix aus FTTC und FTTB/H aus. Dazu fließen auch Gelder aus dem bayerischen Breitbandförderprogramm. Während einige Ortsteile mindestens (!!) 50 MBit/s erhalten, stehen andernorts mindestens 200 MBit/s zur Verfügung, so die Ankündigung des Bayerischen Breitbandzentrums. Wer demnächst wie schnell in Wallerfing im World Wide Web unterwegs ist
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, hat das Zentrum hier veröffentlicht. Im Rahmen des Ausbaus werden über 31 Kilometer Glasfaser verlegt.
Ausbauarbeiten an einem Gehweg. Auch in den vergangenen Wochen hat die Deutsche Telekom ihren Breitbandausbau fortgesetzt.
Deutsche Telekom
Darüber hinaus hat die Telekom ihre Ausbauaktivitäten mit bis zu 100 MBit/s weiter vorangetrieben. Darüber berichtet der Bonner Konzern in seinem Blog. Darunter befinden sich auch Projekte, für die die Telekom Fördergelder erhält und die Netze zunächst bis 50 MBit/s ausbaut. Dank FTTH-Technik werden später jedoch auch höhere Bandbreiten möglich sein. Mit 50 MBit/s hält man sich im hohen Norden allerdings nicht auf. Schleswig-Holstein setzt auf Glasfaser bis an und ins Haus. Mit Erfolg: Die FTTB/H-Anschlussquote liegt bundesweit bei acht Prozent – in Schleswig-Holstein beträgt sie 35 Prozent.