Weniger Dreck und Baulärm: Gas mit Glas verlegen
In der Gemeinde im Schwarzwald führt die Telekom ein Modellprojekt durch, bei dem der lokale Energieversorger EGT derzeit das Gasnetz erneuert und die Telekom die dafür notwendigen Tiefbauarbeiten nutzt, um in die freigelegten Schächte Glasfaser zu verlegen. Dabei kommen neu entwickelte Rohre zum Einsatz, durch die sowohl die Gas- als auch die Glasfaserleitung verläuft. Frank Bothe, Technikchef der Telekom-Niederlassung Südwest, spricht daher von einem „genialen Projekt". Bis 2020 könnten auf diese Weise in Eschbronn 600 sogenannte „Gas und Glas“-Anschlüsse verlegt werden. Es scheint sich jedenfalls zu lohnen, denn nach Angaben der Telekom liegt die Anschlussquote bei 90 Prozent.
Im zweiten Quartal hat die Telekom 528 Nahbereiche ausgebaut, so dass 260.000 Haushalte mit 100 MBit/s im Internet surfen können
Deutsche Telekom
Neben weniger Baulärm und -dreck gibt es für die Bürger Eschbronns einen weiteren Vorteil: Normalerweise berechnet die Telekom für den FTTH-Hausanschluss 799,95 Euro. Die entfallen beim gemeinsamen Anschluss von Erdgas und Internet. Im Rahmen des Projekts sind zehn Kilometer Tiefbauarbeiten notwendig. Die Telekom verlegt 30 Kilometer Glasfaser, zehn davon oberirdisch, wofür neue Masten aufgestellt werden müssen.
Laut Telekom ist das Projekt „Gas und Glas“ bislang einmalig und könnte in Zukunft bundesweit Schule machen. Wünschenswert wäre es, denn oftmals gehen Telekommunikationsunternehmen und kommunale Energieversorger nicht abgestimmt vor. Die Bürger wundern sich dann, warum innerhalb kürzester Zeit Straßen und Bürgersteige mehrfach aufgerissen werden.
Nahbereiche ausgebaut
Trotz dieses Mankos geht andernorts der Breitbandausbau der Telekom weiter. Bis zu 100 MBit/s stehen ab sofort in Bayerisch Eisenstein (Ortsteile Neuhütte, Neuwaldhaus, Eisensteiner Mühle, Regenhütte und Seebachschleife), Rietschen, im sächsischen Großschönau, in Lüdersdorf (Ortsteile Boitin/Resdorf, Hernburg, Lüdersdorf (Gewerbegebiet), Hernburg/Lüdersdorf, Duvenest/Duvenester Krug, Duvenest und Parlingen) zur Verfügung. Bereits zuvor hat die Telekom für rund 35.000 Haushalte die Surf-Geschwindigkeit auf 100 MBit/s erhöht. Welche Gemeinde davon betroffen sind, kann hier nachgelesen werden.
Darüber hinaus bauten die Bonner im zweiten Quartal 528 Nahbereiche aus, wodurch etwa 260.000 Haushalte Breitbandanschlüsse bis 100 MBit/s erhielten. Im Laufe des Jahres soll die Geschwindigkeit dank Super-Vectoring auf bis zu 250 MBit/s steigen. Die Städte und Gemeinden, die davon profitieren, führt die Telekom hier auf. In Gießen können 7.500 Haushalte bereits ab dem 1. August mit bis zu 250 MBit/s im Internet surfen.
Planungen für den 100-MBit-Ausbau hat die Telekom in Burgstädt (Ortsteile Burkersdorf, Heiersdorf, Helsdorf, Mohsdorf, nördlicher Teil von Burgstädt sowie Innenstadt), Hainichen und Tholey aufgenommen. In Graben-Neudorf haben bereits die Ausbauarbeiten begonnen. Verträge für den Ausbau auf bis zu 50 MBit/s schloss die Telekom in Achslach (Ortsteile Achslach, Bachlehen, Grün, Hienhardt, Kalteck, Kieselmühle, Leuthen, Wieden, Zeitlhof und Zeitlsäge), Lindlar, Marienheide, Gummersbach und Reichshof ab. In allen Orten wird neben FTTC auch in FTTH ausgebaut. Geschwindigkeiten bis zu 1 GBit/s ermöglicht die Telekom im oberfränkischen Guttenberg und demnächst auch in Süderholz. Hier hat die Telekom mit den Ausbauarbeiten angefangen.
Glasfaser dank Bürgerinitiative
Auch die Deutsche Glasfaser vermeldete in den vergangenen Wochen weitere Fortschritte im Breitbandausbau. In Bad Düben wurde unlängst der Spatenstich für den 1-GBit-Ausbau gefeiert. Bis zum Winter sollen die Bauarbeiten in den Ortsteilen Zentrum, Nord und Hammermühle abgeschlossen sein. In Papendorf, Groß Stove, Niendorf und Sildemow hat eine Bürgerinitiative dafür gesorgt, dass die Deutsche Glasfaser auch hier ein FTTH-Netz baut, obwohl in der Nachfragebündelung die 40-Prozent-Marke nicht erreicht wurde. Ganz in der Nähe von Papendorf wurde diese Hürde genommen: Auch Reddelich erhält ein FTTH-Netz von der Deutschen Glasfaser. In einigen Monaten sollen bereits Anschlüsse mit mindesten 200 MBit/s zur Verfügung stehen.
Astrid Münster, Bürgermeisterin von Bad Düben (hier gemeinsam mit Thallwitz' Bürgermeister Thomas Pöge (r.) und Michael Kölling, Deutsche Glasfaser Regionalleiter Mitteldeutschland), zählt in Sachsen zu den Ersten, die mit der Deutschen Glasfaser zusammenarbeiten
Deutsche Glasfaser
In ausgewählten Gewerbegebieten von Arnsberg und Erwitte sorgt 1&1 Versatel für Highspeed Internet. In Arnsberg werden Moosfelde, Hüsten und Neheim ans Glasfasernetz angeschlossen. Anfang 2019 kommt das Gewerbegebiet Erwitte-Nord hinzu. 1&1 Versatel unterbreitet den ansässigen Unternehmen derzeit entsprechende Angebote. Der Netzbetreiber wirbt mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 GBit/s.