Dobrindt: Gelder aus Breitbandprogramm für Schulen
Schnelles Internet sollte auch für Schulen möglich sein, sagt Alexander Dobrindt (CSU)
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Deutschlands Schulen sollen ab sofort Geld aus dem milliardenschweren Bundesprogramm zum Internet-Breitbandausbau erhalten können. "Jede Schulklasse braucht zuverlässigen Turbo-Internetzugang - für digitales Lehren und Lernen und für zukunftsfähige Bildungsangebote", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) der Passauer Neuen Presse. "30 Mbit für das gesamte Schulgebäude und hunderte Schüler ist nicht ausreichend." Städte und Kommunen könnten zu diesem Zweck ab sofort Mittel aus dem Förderprogramm zum Breitbandausbau beantragen.
Das Bundesprogramm ist mit vier Milliarden Euro ausgestattet und soll nach der Bundestagswahl fortgesetzt werden. Dobrindt kommt damit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zuvor, die im vergangenen Jahr einen Digitalpakt für die Schulen mit einem Volumen von fünf Milliarden Euro angekündigt hatte. Bisher sind im Entwurf des Bundeshaushalts für 2018 jedoch keine Mittel dafür eingeplant.
Besseres Lernen mit schnellem Internet
Schnelles Internet sollte auch für Schulen möglich sein, sagt Alexander Dobrindt (CSU)
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Grund für das Engagement im Bildungsbereich ist das Fehlen von Breitbandanschlüssen vor allem in ländlichen sowie in strukturschwachen Regionen. Als Beispiel wurde zum Beginn der Breitbandinitiative unter anderem der Schwarzwald genannt. Die Gemeinde Emmedingen in Südbaden war im Oktober 2016 eine der ersten Gemeinden, die mit 4 Millionen Euro Fördergelder schnelleres Internet erhalten hatte. Genau diese Maßnahme steht nun auch Schulen zur Verfügung.
Laut dem Koalitionsvertrag der amtierenden schwarz-roten Bundesregierung sollen bis Ende 2018 in Deutschland alle Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s an das Internet angeschlossen sein. Allerdings bezieht sich das auf Haushalte mit wenigen Personen und nicht auf eine Schule mit Teils Hunderten von Schülern plus dem Lehrpersonal. Daher ist die Forderung von Dobrindt, dass 30 Mbit/s für eine Schule nicht ausreichen, absolut nachvollziehbar.
Aber auch in anderer Hinsicht macht sich die Politik Gedanken um das Thema Internet. So forderte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), dass sich die Regierung schon heute mit aller Kraft auf die Gigabit-Gesellschaft vorbereiten müsse. Insbesondere die Industrie 4.0 und das autonome Fahren würden deutlich mehr Bandbreite benötigen, als die geplanten 50 Mbit/s der Bundesregierung überhaupt bereitstellen können.
Doch auch wenn ein Breitbandanschluss vorliegt, entspricht die tatsächliche Anbindung nicht immer der vertraglich zugesicherten Geschwindigkeit. Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengetragen, was Sie dagegen tun können.