Ausland

Brexit: Droht die Roaming-Kostenfalle in Großbritannien?

Wir haben bei Telekom, Voda­fone und o2 nach­gefragt, wie es mit dem Roaming in Groß­britan­nien nach dem Brexit weiter­geht. In unserer Meldung erfahren Sie, inwie­weit auf der Insel künftig eine Kosten­falle droht.
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UK-Roaming nach dem Brexit UK-Roaming nach dem Brexit
Fotos: somartin-fotolia.com/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Um Mitter­nacht tritt das Verei­nigte König­reich von Groß­britan­nien und Nord­irland aus der Euro­päischen Union aus. Das könnte zumin­dest auf den ersten Blick auch Ände­rungen bei den Roaming-Kondi­tionen für deut­sche Nutzer mit sich bringen, die ihren Mobil­funk­tarif im Verei­nigten König­reich einsetzen möchten.

Zwar gibt es die Roam-like-at-home-Rege­lung, dank derer Kunden ihren Handy­tarif im Ausland zu annä­hernd den glei­chen Bedin­gungen wie inner­halb Deutsch­lands nutzen können, doch diese gilt nur in den EU- und EWR-Staaten. Umge­kehrt "drohte" o2 schon 2017 an, Staaten, die die Euro­päische Union verlassen, in die Welt­zone 3 einzu­ordnen. Das würde Inter­national Roaming in diesen Ländern sehr teuer machen.

Die Deut­sche Telekom hatte wiederum schon vor zwei­einhalb Jahren ange­kündigt, das Verei­nigte König­reich in der EU-Tarif­zone zu belassen. Doch haben diese Aussagen Bestand? Wie geht es für Telekom- und o2-Kunden mit der Mobil­funk­nutzung auf der Insel weiter und was sagt Voda­fone zum Roaming nach dem Brexit? Wir haben bei den Netz­betrei­bern nach­gefragt.

Die Pres­sestelle der Deut­schen Telekom verweist darauf, dass Groß­britan­nien noch bis zum Jahres­ende im EU-Binnen­markt und in der Zoll­union verbleibt. Sprich: Bis zum 31. Dezember 2020 ändert sich nichts. Wie es danach weiter­geht und welche mögli­chen Folgen ein nach wie vor im Raum stehender unge­regelter Brexit ab dem kommenden Jahr auch für Handy­kunden mit sich bringen könnte, ist heute noch nicht absehbar.

Voda­fone: "Groß­britan­nien muss sich entscheiden"

UK-Roaming nach dem Brexit UK-Roaming nach dem Brexit
Fotos: somartin-fotolia.com/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Voda­fone erklärte, dass der Brexit und das EU-Roaming nur bedingt etwas mitein­ander zu tun haben. "So nehmen Norwegen, Island und Liech­tenstein an der EU-Roaming-Regu­lierung teil, obwohl sie keine Mitglieder der EU sind", so die Nach­richt aus Düssel­dorf. Es liege zunächst an Groß­britan­nien, darüber zu entscheiden, ob sie weiter an der EU-Roaming-Regu­lierung teil­nehmen möchten.

Voda­fone habe bislang keinerlei Anzei­chen dafür, dass Groß­britan­nien künftig nicht mehr an der EU-Roaming-Regu­lierung teil­nehmen will. Inso­fern gehe der Netz­betreiber davon aus, dass sich auch nach dem Brexit an der bestehenden Roaming-Rege­lung mit Groß­britan­nien vorerst nichts ändern wird.

Die Telefónica-Pres­sestelle erklärte eben­falls, dass sich für o2-Kunden nichts ändert. "Es greifen wie gewohnt die EU-Roaming-Kondi­tionen", so die Infor­mation aus München. Zumin­dest bis zum Jahres­ende können die Kunden aller Netz­betreiber demnach auch im Verei­nigten König­reich weiterhin ihren deut­schen Mobil­funk­tarif zu den glei­chen Bedin­gungen wie in EU- und EWR-Staaten einsetzen.

In einem Ratgeber haben wie die Roam-like-at-home-Rege­lung in den EU- und EWR-Staaten genauer beschrieben.

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