TV/Radio: Run um Bundesliga-Rechte ist eröffnet
Der Run um die Bundesliga-Rechte ist eröffnet
Foto: teltarif.de
Wer darf künftig die Bundesliga und andere wichtige Fußball-Events in Free- und Pay-TV zeigen? Wie bisher Sky, DAZN, Eurosport, ARD und ZDF? Oder doch erstmals Amazon oder wieder die Telekom?
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am heutigen Montag die Ausschreibung zur Vergabe von Medienrechten an den Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga, des Supercups sowie der Relegation für die vier Spielzeiten von 2021/22 bis 2024/25 zur Verwertung in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Südtirol angekündigt. Die Ausschreibung erfolge laut DFL in einem "offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren".
Mehrere Rechtepakete
Der Run um die Bundesliga-Rechte ist eröffnet
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Ausgeschrieben werden folgende Rechte:
- Audiovisuelle Rechte, das heißt Bewegtbild-Rechte, zur Live-Verwertung sowie zur zeitversetzten Verwertung in den Verbreitungswegen Satellit, Terrestrik, Kabel/IPTV, Web und Mobile - Free und Pay-TV.
- Audio-Verwertungsrechte, das heißt Rechte zur (Live-) Radio-Berichterstattung, unter anderem in den Verbreitungswegen UKW, Web und Mobile.
- Verwertungsrechte für digitale Werbe- und Informationssysteme, das heißt Rechte zur Ausstrahlung von Bewegtbild über digitale Außenwerbefläche im öffentlichen Raum ("Digital out of Home").
Alle am Erwerb der medialen Verwertungsrechte interessierten Unternehmen können sich ab dem heutigen Tag für die Teilnahme an der Ausschreibung bei der DFL GmbH registrieren. Das entsprechende Registrierungsformular ist hier abrufbar.
Zum Start der jeweiligen Ausschreibung will die DFL im nächsten Schritt den registrierten Unternehmen frühestens am 27. Februar einen so genannten Procedure Letter übersenden. Der Procedure Letter enthält den Zeitplan sowie die Verfahrensregeln für die Durchführung der Ausschreibung, insbesondere die Fristen und Kriterien für die Zulassung zu der Ausschreibung, das Verfahren für die Abgabe von Angeboten und die Kriterien und das Verfahren für die Vergabe der ausgeschriebenen Rechtepakete.
Derzeit befindet sich das Bundeskartellamt noch in der finalen Überprüfung der Details der Vergabemodalitäten. Nachdem das Bundeskartellamt seine Prüfung des der Ausschreibung zugrunde liegenden Vermarktungsmodells verbindlich abgeschlossen hat, will die DFL allen zugelassenen Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen voraussichtlich im März übersenden, welche auch die finale Struktur der Rechtepakete sowie die übrigen vertraglichen Regelungen enthalten. Die Vergabeentscheidung wird voraussichtlich im Laufe des Monats Mai erfolgen.
England: Premier League erwägt eigenen Streamingdienst
Unterdessen erwägt die englische Fußballliga (Premier League), einen eigenen Streamingdienst zur Übertragung der Spiele auf den Markt zu bringen. Das verriet ihr Geschäftsführer Richard Masters in einem Gespräch mit dem "Guardian".
Fußballfans könnten in dem neuen Service die Spiele der Liga live verfolgen. Wann der Dienst startet und wo er verfügbar sein wird, ist jedoch noch offen. Denkbar ist, dass dies nur in Märkten möglich ist, in denen die Premier League bisher keine Übertragungsrechte an Dritte vergeben hatte. In Deutschland ist aktuell der Pay-TV-Sender Sky Lizenznehmer.
Im vergangenen Jahr kündigte auch die DFL den Start eines eigenen Streamingdienstes an - ebenfalls für Länder, in denen es bisher keine Medienpartner für die Bundesliga gibt.