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BNetzA begrenzt Entgelt für Rufnummernportierung

39,90 Euro wollte die Freikom aus Schwesing in Nordfriesland für eine Rufnummernportierung im Festnetz. 11,43 Euro seien genug, stellte die Bundesnetzagentur jetzt amtlich fest
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Im Bonner Tulpenfeld residiert die Zentrale der Bundesnetzagentur (BNetzA) Im Bonner Tulpenfeld residiert die Zentrale der Bundesnetzagentur (BNetzA)
Foto: Bundesnetzagentur
Das bundesweit kaum bekannte Telekommnikations-Unternehmen Freikom aus Schwesing (in Nordfriesland, unweit der dänischen Grenze) hatte sich die "Freiheit" genommen, für die Portierung einer Ortsnetzrufnummer schlappe 39,90 Euro (inkl. Umsatzsteuer) zu berechnen. Das war der Bundesnetzagentur dann doch etwas zu viel und sie untersagte diese als zu hoch empfundenen Entgelte für die Portierung im Festnetz.

11,43 Euro tun es auch

Im Bonner Tulpenfeld residiert die Zentrale der Bundesnetzagentur (BNetzA) Im Bonner Tulpenfeld residiert die Zentrale der Bundesnetzagentur (BNetzA)
Foto: Bundesnetzagentur
Die Aufsichtsbehörde empfand ein Entgelt von 11,43 Euro inklusive Steuern (= 9,61 Euro netto) für ausreichend. Auslöser war eine Verbraucherbeschwerde. Deswegen hatte die Bundesnetzagentur (BNetzA) die Entgelte der Freikom GmbH für die Mitnahme einer Ortsnetzrufnummer überprüft und kam bald zu dem Ergebnis, dass "nach den telekommunikationsrechtlichen Vorgaben zum Kundenschutz" den Verbrauchern nur die Kosten in Rechnung gestellt werden dürfen, die einmalig beim Wechsel entstehen.

Europäischer Vergleich herangezogen

Das von der Bundesnetzagentur angeordnete Entgelt in Höhe von 11,43 Euro (brutto) wurde anhand eines europäischen Preisvergleichs ermittelt. "Dem Unternehmen bleibt freigestellt, für die Leistung auch ein niedrigeres oder gar kein Entgelt zu erheben", erklärten die Bonner Ordnungswächter dazu. Das nunmehr angeordnete Entgelt liege deutlich unter der bislang am Markt üblichen Höchstgrenze von 29,95 Euro (inkl. Umsatzsteuer). Höhere Kosten sind von der Freikom GmbH aber nicht nachgewiesen worden.

Durch diese Entscheidung wird das Portierungsentgelt im Festnetz deutlich abgesenkt und die Hürden für die Verbraucher bei der freien Auswahl des Anbieters herabgesetzt, stellt die Agentur weiter fest.

Generelle Signalwirkung?

In Schwesing in Nordfriesland ist die Freikom zu Hause In Schwesing in Nordfriesland ist die Freikom zu Hause
Screenshot: Teltarif.de
Allerdings, so macht die Regulierungsbehörde deutlich, wirke diese Entscheidung unmittelbar nur gegenüber dem Unternehmen Freikom. Bei der Bundesnetzagentur misst man dieser Entscheidung aber trotzdem eine gewisse Signalwirkung für die Überprüfung anderer Portierungsentgelte zu.

Vielleicht sinken dann auch die Entgelte im Mobilfunk? Hier sind 25 - 30 Euro allgemein üblich. Gemildert werden diese Kosten nur dadurch, dass der "aufnehmende" Anbieter oft ein "Startguthaben" oder eine Gutschrift von etwa 30 bis 50 Euro anbietet. Kunden, die ihre Rufnummer mitbringen, lassen nämliche höhere Umsätze erwarten, da ihre Rufnummer im Umkreis des Kunden schon ziemlich "bekannt" ist.

Wer seinen Mobilfunk-Anbieter wechselt, kann in vielen Fällen seine Handy-Rufnummer zum neuen Anbieter mitnehmen. Wir zeigen Ihnen, wie das Verfahren funktioniert und was die Portierung bei den einzelnen Anbietern kostet.

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