Nachbuchen

congstar verzichtet weiterhin auf Datenautomatik

congstar verzichtet bei seinen neuen Tarifen auf eine Datenautomatik und stemmt sich damit gegen den Branchentrend. Trotzdem kann es für Kunden teuer werden, die mit ihrem monatlichen Datenvolumen nicht hinkommen.
Von Hans-Georg Kluge

congstar verzichtet weiterhin auf eine Datenautomatik. congstar verzichtet weiterhin auf eine Datenautomatik.
Bild: teltarif.de
congstar verzichtet auch bei seinen neuen Smart­phone- und Allnet-Flat-Tarifen auf eine Datenautomatik. Dies geht deutlich aus der Pressemitteilung des Anbieters zu den neuen Tarifen hervor: "Eine Datenautomatik mit zusätzlichem kostenpflichtigem Daten­volumen ohne Zustimmung des Kunden gibt es bei congstar nicht."

Wer mehr High­speed-Volumen benötigt, kann in einzelnen Monaten aber ein SpeedOn-Paket buchen. Bei allen drei neuen Tarifen kostet dies 2 Euro und enthält 100 MB zusätzliches ungedrosseltes Daten­volumen. Um dauerhaft mehr Daten­volumen zu erhalten muss der Kunde auf die Option Datenturbo zurückgreifen. Diese kostet 5 Euro im Monat und verdoppelt sowohl den Speed als auch das Daten­volumen des zugrunde liegenden Tarifs.

Über die Konditionen der künftigen congstar-Tarife berichteten wir.

Base war der Vorreiter

congstar verzichtet weiterhin auf eine Datenautomatik. congstar verzichtet weiterhin auf eine Datenautomatik.
Bild: teltarif.de
Die Datenautomatik sorgt dafür, dass Kunden, die ihr tariflich vorgesehenes Daten­volumen aufgebraucht haben, nicht sofort gedrosselt werden. Stattdessen bucht der Anbieter für einen (meist) kleinen Betrag ein wenig Daten­volumen nach. Erst nach dreimaligen Nachbuchen erfolgt dann eine Drosselung. Auf dem deutschen Markt hatte Base die Datenautomatik im April 2013 eingeführt. Nach und nach folgten weitere Anbieter, unter anderem Vodafone, o2 und Drillisch.

Für Kunden ist die Funktion zwiespältig: Natürlich sorgt die Datenautomatik für Mehrkosten, aber diese sind üblicherweise im Bereich von wenigen Euro. Für die Anbieter ist das im Zweifelsfall ein einträgliches Geschäft, für die meisten Kunden sind die Kosten aber wohl verschmerzbar.

Das echte Ärgernis für Kunden liegt an einer anderen Stelle: Die Datenautomatik sieht selten mehr als 100 oder 200 MB vor - das ist oft nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei o2 bezahlt ein Kunde beispielsweise für drei Mal 100 MB sagenhafte 6 Euro. Bei Vodafone kosten 250 MB je Nachbuchung 3 Euro.

Gerade bei Tarifen, die ein hohes Daten­volumen vorsehen, ist der Mehrwert für den Kunden bestenfalls in den letzten Stunden oder Tagen eines Abrechnungszeitraums gegeben. Von den drei Netzbetreibern verzichtet lediglich die Telekom auf die Datenautomatik.

Bei den Anbietern mit Datenautomatik sind meist die manuellen Zubuchoptionen nicht mehr vorhanden. Am kundenfreundlichsten sind Anbieter, die es für einen einmaligen Betrag erlauben, das verbrauchte Daten­volumen komplett zurückzusetzen. Dann steht das tariflich vorgesehen Daten­volumen für den Rest des Abrechnungszeitraums erneut zur Verfügung. Diese Möglichkeit gibt es beispielsweise bei Aldi Talk, simyo oder Ortel Mobile.

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