Digitalradio

Bald bis zu 18 weitere DAB+-Pro­gramme im Nordwesten

Bis zu 18 weitere Hörfunkprogramme über DAB+ könnte es schon bald in Bremen und Bremerhaven geben. Bis Anfang Juli können sich interessierte Plattformbetreiber bewerben.
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DAB+-Ausschreibung in Bremen DAB+-Ausschreibung in Bremen
Foto: teltarif.de
Im Nordwesten Deutschlands soll es schon bald weitere Hörfunkprogramme geben, die im terrestrischen Digitalstandard DAB+ verbreitet werden. Die Bremische Landesmedienanstalt hat die Ausschreibung entsprechender Übertragungskapazitäten beschlossen, zumal in der Hansestadt bislang nur die öffentlich-rechtlichen Programme von Deutschlandradio, Radio Bremen und Norddeutschem Rundfunk sowie die bundesweit verbreiteten privaten Hörfunkstationen über DAB+ zu empfangen sind.

Der Medienrat der Bremischen Landesmedienanstalt hat sich dafür entschieden, die Kapazitäten als Plattformbetrieb auszuschreiben. Das bedeutet, dass keine Lizenzen an einzelne Programmveranstalter vergeben werden. Vielmehr werden Unternehmen gesucht, die ein Programmbouquet zusammenstellen und verbreiten. Der Betreiber einer Plattform muss sicherstellen, dass der Zugang allen Hörfunkveranstaltern oder vergleichbaren Telemedienanbietern zu angemessenen Bedingungen, chancengleich und diskriminierungsfrei gewährt wird.

Der Plattformbetrieb hat sich auch an anderen Standorten bewährt, in Norddeutschland beispielsweise auch in Hamburg. Auch beim zweiten bundesweiten Multiplex für das terrestrische Digitalradio wurde diese Form der Ausschreibung gewählt. Wie berichtet hat Antenne Deutschland, ein Konsortium aus Absolut Digital und Media Broadcast, vor wenigen Tagen den Zuschlag erhalten.

Bewerbungsfrist endet am 6. Juli

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In Bremen können sich interessierte Plattformbetreiber noch bis zum 6. Juli bei der Landesmedienanstalt bewerben. Nach der Sommerpause könnte eine Entscheidung über die Vergabe des Plattformbetriebs fallen. Je nachdem, wie viele Programmveranstalter schlussendlich an der Verbreitung über Sendeanlagen in Bremen und Bremerhaven haben, wäre somit ein Sendestart in einigen Monaten denkbar.

Nach Hamburg deutet sich somit auch in Bremen eine größere Programmvielfalt auf DAB+ an. Je nachdem, mit welcher Datenrate und welchem Fehlerschutz gearbeitet wird, könnten ähnlich wie im zweiten "Bundesmux" bis zu 18 zusätzliche Programme verbreitet werden. Nun bleibt es abzuwarten, ob und wann auch die norddeutschen Flächenländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Voraussetzungen dafür schaffen, zusätzliche DAB+-Hörfunkprogramme zu verbreiten.

In Berlin und Brandenburg sendeten die privaten Programmanbieter über DAB+ bislang im Rahmen einer Versuchslizenz. Jetzt sollen reguläre Lizenzen ausgeschrieben werden. Unser Bericht über Digitalradio in der Hauptstadtregion zeigt auf, dass das Interesse auch auf Seiten der Programmanbieter steigt.

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