Digitalradio

Technische Störung bei DAB+: Das unternimmt der Netzbetreiber

Zweimal innerhalb weniger Tage waren zahlreiche Digitalradio-Programme im Rhein-Main-Gebiet zeitweise nur gestört zu empfangen. Wir haben den Sendernetzbetreiber zu den Problemen bei DAB+ befragt.
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Empfänger für DAB+ Empfänger für DAB+
Foto: teltarif.de
Bereits Ende Februar kam es in weiten Teilen des Rhein-Main-Gebiets und zum Teil darüber hinaus zu massiven Problemen beim Empfang des bundesweiten DAB+-Programmangebots. Am Donnerstag trat der gleiche Fehler in derselben Region erneut auf und die Hörer der Deutschlandradio-Programme und verschiedener privater Veranstalter wie Absolut relax, Klassik Radio und Schwarzwaldradio mussten mit schwächerem Empfang oder sogar Aussetzern bei der Audio-Übertragung leben.

Was war passiert? Wir haben bei der Pressestelle des Sendernetzbetreibers Media Broadcast nachgefragt. "Wir können das Auftreten von Empfangsstörungen des nationalen DAB+-Multiplexes im Rhein-Main-Gebiet ... bestätigen", so die Auskunft der freenet-Tochterfirma. Grund für die Störung war demnach ein Softwarefehler in der Sendertechnik, der in bestimmten Situationen zu Problemen bei der Synchronisation des Sendesignals führte.

Gleichwellennetze bieten in der Regel Vorteile

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Beim terrestrischen Digitalradio kommen in der Regel Gleichwellennetze zum Einsatz. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Programmanbieter können große Regionen auf einem einheitlichen Kanal versorgen. So ist der bundesweite Multiplex deutschlandweit im Kanal 5C zu empfangen. Weiterer Vorteil: In überlappenden Versorgungsgebieten zweier Sendeanlagen ergänzen sich die Signale gegenseitig und sorgen so für einen stabileren Empfang.

Das funktioniert allerdings nur dann, wenn die Sender absolut synchron laufen. Schon geringfügige Abweichungen können zu Störungen führen, wie sie nun zweimal innerhalb weniger Tage im Rhein-Main-Gebiet vorgekommen sind. Vergleichbare Störungen gab es auch schon früher in anderen Regionen und bei anderen Programmpaketen.

Betroffener Sender wurde gezielt überwacht

"Nachdem bereits zu Beginn der vergangenen Woche eine vergleichbare Unregelmäßigkeit auftrat wurde der Sender gezielt überwacht, so war es möglich die neu aufgetretene Störung kurzfristig zu beheben und die genaue Ursache zu lokalisieren", so die Media-Broadcast-Pressestelle weiter.

Derzeit werde an dem betroffenen Sender in Frankfurt am Main eine neue Hersteller-Software aufgespielt. Das soll ausschließen, dass diese Form von Empfangsbeeinträchtigungen in Zukunft erneut auftreten. Bleibt zu hoffen, dass diese Bemühungen fruchten, denn kaum ein Radiohörer wird es akzeptieren, dass der eigene Lieblingssender hin und wieder aufgrund technischer Unzulänglichkeiten nicht oder nur in verminderter Qualität zu empfangen ist.

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