Digitalradio

DAB+: Neues Weltlogo und massiver Ausbau in Schweden

DAB+ bekommt ein neues, weltweites Logo. Es handelt sich dabei um das bereits in Deutschland eingeführte Markensymbol. Unterdessen starten die schwedischen Privatradios eine DAB+-Offensive.
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DAB+ erhält ein einheitliches Weltlogo. Nationale Alleingänge wie hier in Frankreich haben ausgedient DAB+ erhält ein einheitliches Weltlogo. Nationale Alleingänge wie hier in Frankreich haben ausgedient
Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de via Twitter
Der digital-terrestrische Hörfunkstandard DAB+ bekommt ein neues, weltweites Logo, welches das alte Markenzeichen von Philips nach mehr als zwei Jahrzehnten ablösen wird. Dabei wird das in Deutschland bereits eingeführte Logo zum neuen Weltlogo, wie der Dachverband WorldDAB mitteilt. Die neue Markenführung wurde im Mai 2017 in Form eines aussagekräftigen und auffälligen neuen Logos eingeführt, mit dem Rundfunkanbieter, Hersteller und Handel für den neuen Radiostandard werben wollen. Die ARD hatte zuvor die Gestaltungselemente entwickelt. Bisher nutzen neben Deutschland bereits Österreich, die Niederlande, Belgien und Frankreich das neue Logo.

Schwedische Privatradios starten mit 15 Programmen offiziell über DAB+

DAB+ erhält ein einheitliches Weltlogo. Nationale Alleingänge wie hier in Frankreich haben ausgedient DAB+ erhält ein einheitliches Weltlogo. Nationale Alleingänge wie hier in Frankreich haben ausgedient
Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de via Twitter
Ungeachtet eines Regierungsbeschlusses, das digital-terrestrische Radio DAB+ zunächst nicht weiter auszubauen, preschen die schwedischen Privatsender unterdessen bei dem Thema jetzt eigenständig vor. Insgesamt 15 Programme soll es ab 1. Januar 2019 im Regelbetrieb geben. Die Nordic Entertainment Group (NENT) hat angekündigt ab 1.1.2019 ein nationales DAB+-Paket mit 11 Programmen zu starten. Zu NENT gehören bekannte Radiomarken wie Rix FM, Star FM oder Bandit Rock. Auch die Unternehmen DB Media und Skärgårdsradio (Schären Radio) wollen ab am 1.1.2019 auf DAB+ aktiv werden. BD Radio besitzt eine nationale Lizenz für Dansbandsradio sowie eine lokale für den Oldiekanal Skåne in Stockholm. Skärgårdsradio darf mit zwei regionalen Programmen in Stockholm und Gotland starten. Bauer Media, NRJ und Norrköpings Radio wollen ein Jahr später offiziell über DAB+ starten, sind aber zum Teil bereits in Test-Multiplexen zu hören.

"Es ist erfreulich, dass es bald auch hier in Schweden kommerzielle Sender im Digitalradio geben wird", sagt Charlotte Ingvar-Nilsson, Generaldirektorin der Regulierungsbehörde MPRT (Myndigheten för press, radio och tv) ist. Der Start des Regelbetriebs folgt auf einen Testbetrieb mit DAB+ in den Städten Stockholm, Uppsala und Gävle.

Ausgehend von einem Start in den schwedischen Großstädten sollen 35 Prozent der schwedischen Bevölkerung bis zum 1. April 2019 versorgt werden. Ein Jahr später sollen es bereits 50 Prozent sein. Die Sendegenehmigungen gelten zunächst bis zum 20. September 2022.

Große Privatradios in Schweden für DAB+

2016 hatte das schwedische Parlament den Umstieg von UKW auf DAB+ - und damit die Migrationsphase, die von 2017 bis 2022 dauern sollte - gestoppt. Das Parlament begründete seine Entscheidung in erster Linie unter ökologischen Gesichtspunkten: Es sei der Bevölkerung nicht zuzumuten, Millionen von gut laufenden UKW-Radios auf die Müllhalde zu werfen. Der Ausbau von DAB+ wurde auf Eis gelegt. Während vor allem die kleineren Privatradios und lokale, nicht-kommerzielle Sender diesen Schritt lobten, stieß dieser bei den großen Privatradiogruppen und beim öffentlich-rechtlichen Sveriges Radio (SR) auf Kritik.

Aus Schweden gab es zuletzt immer wieder Störfeuer und Falschmeldungen von DAB+-Kritikern, was den Umstieg von UKW auf DAB+ in Norwegen angeht. Schweden schaut sich die Entwicklung im Nachbarland genau an, um mittelfristig eigene Entscheidungen zu treffen.

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