Ausschreibung von zweitem DAB+-Bundesmux wird vorbereitet
Medienanstalten bereiten Ausschreibung von zweitem DAB+-Bundesmux vor
Bild: Philips
Der geplante zweite Bundesmux im Digitalradio DAB+ hat eine weitere Hürde genommen: Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) der Landesmedienanstalten hat in dieser Woche den Weg zur Ausschreibung für die zweite nationale Bedeckung frei gemacht, wie ein ranghoher Vertreter der Medienanstalten gegenüber teltarif.de bestätigte. Offiziell publik gemacht wird der aktuelle Beschluss aber erst, wenn die Ministerpräsidenten in ihrer Konferenz am 8. Dezember die dafür nötige Zuordnung der Frequenzkapazitäten beschließen. Anschließend kann die Ausschreibung veröffentlicht werden.
Zunächst auf unterschiedlichen Kanälen
Medienanstalten bereiten Ausschreibung von zweitem DAB+-Bundesmux vor
Bild: Philips
Der zweite bundesweite Multiplex soll bundeseinheitlich im Kanal 5A verbreitet werden. Aufgrund von Interferenzen mit anderen Funkdiensten, etwa dem immer noch nicht vollständig digitalisierten Polizeifunk, ist dieser aber momentan noch nicht nutzbar. Daher stellen die Länder temporär jeweils einen eigentlich für den regionalen, privaten Rundfunk vorgesehenen Landesmux zur Verfügung. Somit wird es zumindest am Anfang in jedem Bundesland einen anderen Kanal für den zweiten Bundesmux geben. Regionalisierungen innerhalb der Multiplexe seien dennoch nicht zulässig, wie der Vertreter der Medienanstalten weiter ausführt, das Angebot müsse bundesweit einheitlich sein.
Im Vergleich zum ersten Bundesmux (Kanal 5C) soll bei der zweiten Bedeckung ein Plattformbetreiber lizenziert werden, der selbständig für die Zusammenstellung des Multiplex sorgt. Hierbei kann er Programme selbst veranstalten, aber auch bereits bestehende oder neue Programme von Drittanbietern zuliefern.
Zwei Bewerber gelten als gesetzt
In der Branche gelten zwei Bewerber als gesetzt: Der Leipziger Immobilienkönig Steffen Göpel ist der eigentliche Initiator. Der Multi-Millionär und frühere Rennfahrer Steffen Göpel will einen Teil seines Vermögens ins digitale Radio investieren. Hierfür hat er die Digital Audio DAB+ GmbH gegründet. Als Geschäftsführer fungiert Florian Schuck, der zuvor für die lokale Radiogruppe Radio Group tätig war und als Geschäftsführer mehrerer Stationen wie Radio Saarbrücken oder Radio Potsdam arbeitete. Zudem sollen weitere namhafte Größen aus der Radiobranche an dem Vorhaben mitmischen.
Inzwischen hat sich aber auch der Hamburger Verlagskonzern Bauer ins Gespräch gebracht. Die Bauer-Gruppe ist bereits in Großbritannien und Skandinavien sehr erfolgreich im Digitalradio-Geschäft etabliert, ein Einstieg in Deutschland wäre möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Es ist nicht auszuschließen, dass Bauer und Göpel bei dem Vorhaben "Zweiter bundesweiter Multiplex" sogar gemeinsame Sache machen.