Bundesweite DAB+-Programme dürfen bis 2031 weitersenden
Sender wie Radio BOB! können bis 2031 im ersten DAB+-Bundesmux senden
Foto: Imperial/Rdaio BOB!
Die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat in ihrer letzten Sitzung über die Verlängerung der Zuweisung von Übertragungskapazitäten auf dem ersten bundesweiten DAB+-Multiplex entschieden und den Veranstaltern neue Zulassungen bis ins Jahr 2031 bis ausgestellt. Die LMS betreut das Verfahren für die Gesamtheit der Landesmedienanstalten.
"Es freut mich, dass damit Rechts- und Planungssicherheit bis ins Jahr 2031 für die privaten Pioniere des Digitalradios in Deutschland geschaffen werden kann", betonte der stellvertretende Direktor der LMS, Dr. Jörg Ukrow. "Die Hörerinnen und Hörer können damit auch weiter die Programme Absolut Relax, ENERGY, ERF Plus, Klassik Radio, Radio BOB, Radio Horeb, Radio Schlagerparadies, Schwarzwaldradio und sunshine live bundesweit empfangen. Dies fördert auch weiterhin die Meinungsvielfalt auf dem deutschen Medienmarkt".
Ministerpräsidenten stimmten Verlängerung schon 2019 zu
Sender wie Radio BOB! können bis 2031 im ersten DAB+-Bundesmux senden
Foto: Imperial/Rdaio BOB!
Bereits am 6. Juni 2019 hatte die Ministerpräsidentenkonferenz einstimmig entschieden, die Zuordnung von DAB+-Übertragungskapazitäten für den ersten Bundesmux bis zum 31. Dezember 2035 fortzusetzen. Da Rundfunk Ländersache ist, mussten alle Regierungschefs ihr Okay geben. Besonders brisant: Unter anderem hat auch Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil zugestimmt, wenige Tage, bevor sich der Landtag gegen den Fortbestand von DAB+ ausgesprochen hatte. Somit bleiben auch den Niedersachsen die bundesweiten Programme bis mindestens 2031 erhalten.
Im bundesweiten Multiplex mit seinen in ganz Deutschland verfügbaren Programmen hatten im vergangenen Jahr 13 weitere Sendeanlagen den Betrieb aufgenommen. Die Zahl der Standorte stieg hiermit hier auf 137. Die Gesamtverfügbarkeit in Deutschland entspricht 98 Prozent der Fläche. 2020 sind weitere Sendeanlagen für den ersten Bundesmux geplant.
Zweiter Bundesmux muss bis Ende 2020 starten
Das Konsortium Antenne Deutschland muss unterdessen noch in diesem Jahr mit dem zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex auf Sendung gehen. Wie aus dem Bericht von BLM-Präsident Siegfried Schneider zur letzten Medienratssitzung hervor ging, wurde die Frist zur Nutzung der Kapazitäten bis zum 31.12.2020 verlängert. Bis zu diesem Zeitpunkt wolle die begünstigte Antenne Deutschland GmbH alle Voraussetzungen zur Umsetzung des Sendebetriebs erarbeiten. Nach bisherigem Stand ist ein Sendestart zur IFA geplant.
Schneider verriet noch ein brisantes Detail: Die Kosten des Verfahrens würden von der Klägerin DAPD GmbH um Ex-Rennfahrer Steffen Göpel getragen und die verantwortliche Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) auch von etwaigen Schadensansprüchen freigestellt. "Nunmehr können die Beteiligten die ursprüngliche Zielsetzung für mehr Angebotsbreite, mehr Vielfalt und Informationszugewinn anpacken", so Schneider.