Mobiles Internet

Wann Smartphone-Nutzer einen Datentarif brauchen

Datenhungrige Anwendungen und Traffic durch Hintergrunddienste
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Wer nicht möchte, dass das eigene Handy ständig "nach Hause" zum Hersteller funkt, kann einige Sicherheitsmaßnahmen durchführen. Bei vielen Smartphones kann der Nutzer die Einwahl ins Internet ganz untersagen, nur per WLAN erlauben oder nur die manuell Einwahl zulassen. Für Googles Android-Betriebssystem gibt es im Android Market Widgets, die Nutzer auf den Hauptbildschirm legen und so leicht mit einem einzigen Tipp aufs Display zwischen Online und Offline wechseln können.

Symbian-Smartphones gehen einen etwas anderen Weg. Sie verwalten den Internetzugang über Zugangsgruppen. Hier können Sie zum Beispiel eine Gruppe definieren, die nur bei vorhandenem WLAN das Internet nutzt – und eventuell eine weitere, die auch Mobilfunk-Daten-Verbindungen erlaubt. So können Sie, je nach Situation, zwischen den Zugangsoptionen umschalten. Zugangspunkt APN Ein Internetkonto ohne APN-Informationen verhindert ungewollte Verbindungen ins Internet.
Screenshot: teltarif.de

Auch das dauerhafte Blockieren der Internetverbindung übers Mobilfunknetz ist möglich. Dazu legen Sie einfach in den Verbindungseinstellungen Ihres Handys einen neuen Zugangspunkt (APN) an, geben ihm einen Namen wie "offline" und nehmen keine weiteren Einstellungen vor. Wichtig ist noch, diesen neuen Zugangspunkt als Standard einzustellen. Wenn das Handy nun versucht, eine Internetverbindung aufzubauen, stößt es auf ein ungültiges Profil und bricht ab. Manche Geräte geben auch eine Fehlermeldung aus. Gerade Nutzer, die keinen Datentarif gebucht haben und das mobile Internet nicht nutzen möchten, schützen sich so vor hohen Kosten.

Auch für den Urlaub im Ausland kann das Erstellen eines Leerprofils eine gute Option sein, um eine ungewollte Einwahl zu verhindern. Denn im Ausland sollten auch Nutzer mit Daten-Option weiterhin Vorsicht walten lassen. Beim Daten-Roaming gelten andere Tarife als im Inland. Innerhalb der EU gilt seit dieser Woche ein Netto-Kostendeckel bei 50 Euro. Wie Sie im Urlaub beim mobilen Internet sparen können, haben wir für Sie in einem Ratgeber zusammengestellt.

Fazit

SBP Wireless Monitor Mit dem Traffic-Counter den eigenen Datenverkehr einschätzen.
Screenshot: SBP
Auch nachdem die Nutzung des mobilen Internets für das Lesen von E-Mails, Abfragen von Fahrplanauskünften für Bus und Bahn sowie Status-Updates in sozialen Netzwerken von unterwegs für viele Smartphone-Besitzer längst selbstverständlich sind: Nicht für jeden sind die Daten-Optionen der Netzbetreiber interessant. Viele Nutzer begnügen sich damit, über WLAN-Hotspots online zu gehen – und für den gelegentlichen Abruf von E-Mails übers Mobilfunknetz macht eine Daten-Option mit Inklusivolumen selbst bei den verhältnismäßig hohen Datenkosten der Netzbetreiber selten Sinn – wenn die ungewollte Einwahl ins Internet durch die oben beschriebenen Sicherheitsmaßnahmen blockiert wurde.

Wer allerdings regelmäßig online ist oder sogar E-Mails per Push-Verfahren aufs Smartphone wandern lässt, sollte dringend einen Datentarif buchen. Oft reichen Pakete mit einem Volumen von 200 MB aus. Internetradio und Videos decken Sie damit aber nicht ab, hierfür ist eine Daten-Flatrate empfehlenswert.

Ein Tipp noch zum Schluss: Viele Betriebssysteme bringen einen Datenzähler mit, bei anderen lässt er sich nachrüsten. Nach einer Woche Nutzung können Sie so genau sehen, wie viel Datentraffic Sie in der Regel verursachen – und dann hochrechnen, welcher Datentarif sich anbietet. Für Googles Android ist zum Beispiel der "3G Watchdog" zu empfehlen (kostenlos im Android Market), das iPhone liefert dazu unter "Einstellungen – Allgemein – Benutzung" Informationen. Auch Symbian-Smartphones haben einen solchen bereits an Bord (Menüeintrag "Protokoll" in den Einstellungen), Windows-Mobile-Nutzer sollten sich den kostenpflichtigen SPB Wireless Monitor [Link entfernt] anschauen.