Telekom: Strom für Mobilfunkstation aus der Brennstoffzelle
Mobilfunkstandort mit Brennstoffzelle
Bild. Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom setzt für die Stromversorgung ihrer Mobilfunkanlagen im ländliche Raum auf Brennstoffzellen. Dazu wurde im unterfränkischen Dettelbach ein Pilotprojekt gestartet, wo zum ersten Mal ein Mobilfunkstandort dauerhaft mit Brennstoffzellen betrieben wird.
Klimaneutral und wartungsarm
Mobilfunkstandort mit Brennstoffzelle
Bild. Deutsche Telekom
Diese Brennstoffzellen werden mit Bio-Methanol betrieben und sind dadurch CO2-neutral. Gegenüber einem Verbrennungsmotor ist ihr Wirkungsgrad deutlich höher, ihr Einsatz ist zudem wartungsarm und geräuschlos.
3000 Liter Bio-Methanol fasst der Tank, der die Anlage in Dettelbach versorgt. Das reicht für fast neun Monate Dauerbetrieb. Das System liefert dabei eine Dauerleistung von 5 kW und bei Bedarf eine Spitzenleistung von 7 kW.
Das Projekt wird im Konzern von der Power and Air Condition Solution Management GmbH (PASM) durchgeführt. Die PASM ist eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Telekom. „Wir haben Brennstoffzellen bereits in der Vergangenheit für den Backup-Betrieb erprobt“, sagt Peter Fleischmann, Leiter Technologie Management PASM. „Wir wollen jetzt umweltfreundlich den Dauerbetrieb von Mobilfunkstationen ermöglichen. Immer dort, wo es keine oder noch keine Stromversorgung gibt.“
Das Projekt zahlt auf die Klima-Ziele des Unternehmens ein. Die Deutsche Telekom will bis 2030 die CO2-Emissionen um 90 Prozent senken. Dafür will das Unternehmen ab 2021 weltweit nur noch Strom aus erneuerbaren Energien einsetzen.
Auch A1 nutzt bereits Brennstoffzellen
Die Deutsche Telekom ist nicht der einzige Netzbetreiber, der auf erneuerbare Energien bei Mobilfunkstationen setzt. A1, das österreichische Pendant zur Deutschen Telekom, betreibt sein lokales Netz bereits seit 2014 CO2-neutral. In Österreich, Bulgarien, Kroatien, Weißrussland, Slowenien und der Republik Serbien werden schon heute rund 100 Mobilfunkstationen mit Solar- und Windenergie beziehungsweise mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betrieben.
Im Juni 2012 hat die A1-Tochter Vipnet damit begonnen, in Kroatien Mobilfunkanlagen über ein Hybrid-System mit Strom zu versorgen. Dabei kommt neben Solar- und Windenergie auch Brennstoffzellen-Technologie als zusätzliche Stromerzeugungsquelle zum Einsatz. Jede einzelne Komponente wurde als separates Produkt entwickelt und ist je nach Bedarf, Klimabedingungen und Standort modular integrierbar. Durch den Einsatz der drei unabhängigen Bestandteile ist eine 99,9-prozentige Energieversorgung gewährleistet.
Solche autonomen Funkanlagen sind nicht nur für den Umweltschutz ein Segen, sie helfen auch, die vielen Funklöcher zu schließen, die es noch in Deutschland gibt. Wie es um die Netze in der Praxis bestellt ist, darüber informiert unsere Netztest-Seite.