Themenspecial Telefon und Internet im Festnetz Empfehlungen

Neue Tarifwahl: Empfehlungen für gekündigte Telekom-Kunden

Deutsche Telekom schaltet zehntausenden Kunden den Telefonanschluss ab
Von Björn Brodersen

Auch die alternativen Anschluss-Anbieter haben teilweise noch reine Telefonanschluss-Pakete im Programm: Unter den überregional vertreten Telefonfirmen bietet beispielsweise Versatel einen echten ISDN-Anschluss für 19,99 Euro pro Monat an - mit vergleichsweise hohen Minutenpreisen für eigene Anrufe und langer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Vodafone bzw. Arcor bieten einen Telefonanschluss mit integriertem DSL-1000-Anschluss und Surf-Flatrate für 19,95 Euro bzw. - für diejenigen Nutzer, die Wert auf ISDN-Merkmale legen - 23,95 Euro pro Monat an. Die Mindestvertragslaufzeit für dieses Komplettpaket liegt auch hier bei 24 Monaten, die Minutenpreise für eigene Anrufe sind deutlich höher als per Call by Call.

Ein DSL-Anschluss mit Surf-Flatrate ist auch bereits im Alice-Fun-Paket von HanseNet, das regulär 24,90 Euro pro Monat kostet, enthalten. Kunden, die im Netzausbaugebiet von HanseNet wohnen können gegen einen monatlichen Aufpreis von 2 Euro einen analogen Telefonanschluss oder von 4 Euro einen ISDN-Telefonanschluss hinzubestellen.

Der Kabelnetz-Betreiber Kabel Deutschland (KDG) bietet regional in 13 Bundesländern einen sogenannten Voice-over-Cable-Anschluss mit zwei Leitungen fürs Telefonieren über den Breitband-Internet für nur 9,90 Euro pro Monat an (Kabel Phone). Lange Mindestvertragslaufzeit und vergleichsweise hohe Minutenpreise muss der Kunde auch hier hinnehmen, zudem ist anfangs eine Telefon-Flatrate inklusive, die ab dem vierten Vertragsmonat zusätzlich 9,90 Euro pro Monat kostet, wenn der Kunde sie nicht rechtzeitig abbestellt.

Call by Call ist nur mit Telefonanschluss der Telekom möglich

Wer den Telefonanschluss eines alternativen Anbieters bestellt, muss bedenken: Call by Call oder Preselection sind nicht mehr möglich. Wer sich diese Spar-Möglichkeiten fürs Telefonieren offen halten möchte, muss dem Telefonanschluss der Telekom treu bleiben. Diese Optionen eignen sich besonders für diejenigen Telefonteilnehmer, die vergleichsweise wenig bestimmte Anrufziele anwählen, oder solche, die viel in die Mobilfunknetze oder ins Ausland anrufen. Wer dagegen häufig und ausgiebig zu anderen Festnetz-Anschlüssen in Deutschland telefoniert, bucht besser ein Telefonanschlusspaket mit Flatrate-Option für diese Gespräche. Teilweise gibt es solche Flatrate-Tarife auch für Telefonate in die Festnetze bestimmter Länder.

Ob es sich bei dem neuen Anschlusspaket um eine analoge oder eine ISDN-Variante handeln sollte, hängt von den Ansprüchen des Nutzers ab. ISDN bietet beispielsweise dem Nutzer mehr eigene Rufnummern, eine höhere Geschwindigkeit beim Schmalband-Surfen und bessere Gesprächsqualität, verursacht aber auch höhere monatliche Grundkosten. Der aktuelle ISDN-Anschluss Call Plus Universal mit nur einem Monat Mindestvertragslaufzeit kostet 26,95 Euro pro Monat, die ISDN-Variante Call Start 25,95 Euro.

Inzwischen stehen auch immer mehr Telefonanschlüsse auf Basis der sogenannten NGN-Technologie zur Auswahl. Näheres über die Vor- und Nachteile dieser drei Telefonanschluss-Typen lesen Sie in unserem Hintergrundartikel.

Wahl des neuen Telefonanschlusses in Ruhe treffen

Wichtig ist, dass die angeschriebenen Telekom-Kunden sich mit der Deutschen Telekom oder einem alternativen Telefonanbieter in Verbindung setzen - ansonsten stehen sie zum 1. September ohne Telefonanschluss da. Eine automatische Umstellung des auslaufenden Telekom-Vertrags gibt es nämlich nicht. Wer zu einem alternativen Anschluss-Anbieter wechseln möchte, sollte in Ruhe die zur Auswahl stehenden Angebote - mit Grund- und Bereitstellungskosten, Gesprächspreisen und sonstigen Serviceleistungen - miteinander vergleichen und den neuen Anschluss rechtzeitig bestellen. Wer bei einem Anbieterwechsel seine bestehenden Rufnummern behalten möchte, sollte darauf achten, dass eine solche - kostenpflichtige - Portierung zum neuen Anbieter möglich ist, und den Mitnahmewunsch gegenüber dem neuen Anbieter erwähnen. Auch bestehende Preselection- oder Resale-DSL- bzw. T-DSL-Verträge sollten dann möglichst zeitnah beendet werden.

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