Handyaustauschautomat

MobileIron: Ersatz-Handy einfach am Automaten ziehen

Wenn ein (Firmen-)Handy kaputt geht, holt man sich ein neues am Automat. 15 Minuten später läuft wieder alles.
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Dass Smartphones in Firmen als Arbeitswerkzeug genutzt werden, darüber haben wir berichtet. Dass Arbeitswerkzeuge auch einmal herunterfallen und ernsthaften Schaden nehmen können, ist auch nichts Neues. Was passiert dann? Das Handy muss zur Reparatur. Banges Warten, ob es noch zu retten ist. Sind alle Firmendaten, Kontakte, Nachrichten noch da? Und wie schnell kann ein Neues geliefert werden? Wie lange dauert es, bis es wieder läuft und alle Daten rekonstruiert sind?

Die Antwort lautet: 10 bis 15 Minuten.

Auf der Hannover Messe CeBIT zeigte das Unternehmen MobileIron zusammen mit der Firma Hencke, wie das geht.

Neues Handy aus dem Automaten

Der Handyautomat. Rechts wird das defekte Gerät eingelegt, links fällt ein neues Handy heraus und wird dabei gescannt. In der Mitte ist der Mitarbeiter-Kartenleser (kontaktlos) Der Handyautomat. Rechts wird das defekte Gerät eingelegt, links fällt ein neues Handy heraus und wird dabei gescannt. In der Mitte ist der Mitarbeiter-Kartenleser (kontaktlos)
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Geht das Firmenhandy kaputt, kann der Kunde in seiner Firma zu einem speziellen Automaten gehen. Bevor er diesen Automaten mit seiner Mitarbeiterkarte öffnet und dort das defekte Handy einlegt, muss er - aktuell jedenfall - vielleicht noch seine SIM-Karte entnehmen. Spätestens mit der Marktdurchdringung der esim wird auch das künftig nicht mehr notwendig sein.

Nun legt er sein defektes Handy in den Automaten, die Tür wird geschlossen, das Handy im Automaten gescannt. Das System weiß nun, welchen Handytyp (z.B. Apple iPhone, Samsung Galaxy, etc.) der Nutzer hatte und lässt behutsam ein funkelnagelneues Ersatz-Handy in den Ausgabeschacht gleiten. Der Kunde entnimmt das neue Handy, legt seine bisherige SIM-Karte ein und startet es.

Automatische Konfiguration während des Startvorgangs

Wenn der Mitarbeiter das neue Gerät ausgepackt, mit SIM-Karte versehen und gestartet hat, startet der Installationsprozess. Wenn der Mitarbeiter das neue Gerät ausgepackt, mit SIM-Karte versehen und gestartet hat, startet der Installationsprozess.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Während des Startvorgangs lädt das Handy übers Netz bereits alle notwendigen Daten, inkl. Software und so weiter. Nach ca. 15 Minuten kann der Nutzer bereits weiterarbeiten und sollte den gleichen Datenstand wie vor dem "Unfall" haben.

Viel Logistik im Hintergrund

Der Transport des defekten Handys zur Reparatur oder zum sicheren Handyrecycling oder das Nachfüllen des Automaten geschieht unauffällig im Hintergrund.

Mobile Iron verwandelt den gesamten Installationsprozess und gibt die Firmen-Apps für den Nutzer frei. Mobile Iron verwandelt den gesamten Installationsprozess und gibt die Firmen-Apps für den Nutzer frei.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Der Trick besteht darin, dass aufgrund der Sicherheitsarchitektur des Mobile Device Managements (MDM) von MobileIron alle Handy-Daten möglichst zeitgleich in der Firmencloud gespeichert oder gespiegelt werden, die beispielsweise auf einem deutschen Server sicher gelagert ist, um allen Datenschutzanforderungen zu genügen. Beim Starten des Ersatzhandys installiert das Smartphone übers Netz alle notwendigen Programme, fehlende Daten werden aus der Cloud nachgeladen.

MDM erlaubt es auch, Firmendaten aus der Ferne vom Handy des Nutzers zu löschen, falls das Handy gestohlen wird oder verloren geht oder der Mitarbeiter die Firma verlässt, ohne dabei die privaten Daten des Nutzers zu beschädigen. Die privaten Daten des Nutzers könnten in der iCloud (Apple) oder bei Google (Android) oder einem Drittanbieter (MagentaCloud, OneDrive, die private Cloud des Nutzers oder schlicht ein lokaler PC/Laptop) hinterlegt sein, damit diese nicht verloren gehen.

Aublick auf die Zukunft

Die Automatenlösung gibt auch einen Ausblick auf die Zukunft des Mobilfunk-Handels oder der künftigen Kundenbetreuung. Schon heute kann man beispielsweise in U-Bahnhöfen von Barcelona Netzadapter oder Ladekabel am Automaten ziehen. In Italien werden Prepaid-SIM-Karten mit Freischaltung von Iliad (Free) über Automaten verkauft. Das Personal steht nur noch als Sicherheit im Laden, kennt das Produkt aber selbst kaum noch im Detail.

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