Fortbildungen

Hoteliers müssen Umgang mit dem Internet lernen

Ein Klick, und schon ist es passiert: Die Reise geplant, das Hotel gebucht, das Essen bewertet. Um die Rekordzahlen der Tourismusbranche zu halten, müssen Betriebe an ihren Social Media-Kompetenzen feilen.
Von dpa /

Hoteliers müssen besser für digitale Buchungen und die Reaktion auf Bewertungen geschult werden Hoteliers müssen besser für digitale Buchungen und die Reaktion auf Bewertungen geschult werden
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Die hessi­sche Touris­mus­branche muss ihre Kompe­tenzen im Umgang mit den sozialen Medien stärker schulen. Das hat Wirt­schafts­mi­nister Al-Wazir (Grüne) diese Woche in Wies­baden gefor­dert. "Der Gast hat heute die Möglich­keit, wenn er unzu­frieden ist und schlechte Laune hat, das nicht nur einmal kurz dem Wirt zu sagen, sondern auch für immer und ewig im Internet zu hinter­lassen." Viele, beson­ders kleine Betriebe müssten deshalb ihren Umgang mit den sozialen Medien verbes­sern. Das betreffe auch die Service-Qualität. Denn nicht nur wann, sondern auch wie man auf diese Beschwerden reagiere, müsse gelernt werden.

Um die Digi­ta­li­sie­rung in der Branche vor allem im länd­li­chen Raum voran­zu­treiben, soll es in den nächsten Wochen eine Ideen­werk­statt geben, kündigte der Wirt­schafts­mi­nister an. Die fünf besten Ideen sollen dann geför­dert werden, um auch in den kommenden Jahren an Besu­cher­re­korde in Hessen anknüpfen zu können.

Zu wenig Hotels sind online buchbar

Hoteliers müssen besser für digitale Buchungen und die Reaktion auf Bewertungen geschult werden Hoteliers müssen besser für digitale Buchungen und die Reaktion auf Bewertungen geschult werden
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Dem Touris­mus­ver­band (HTV) und dem Hotel- und Gastro­no­mie­ver­band (Dehoga) bereitet eben­falls große Sorgen, dass bundes­weit weit nur weniger als die Hälfte der Betriebe online buchbar ist. In Zeiten, in denen die meisten Urlauber über große Buchungs­platt­formen buchten, sei das untragbar, bemän­gelte HTV-Geschäfts­führer Hartmut Reiße.

Gemeinsam mit Dehoga sei das Ziel ausge­geben worden, die Betriebe in Schu­lungen fit zu machen. 2019 sollen bis zu 100 000 Euro dafür in die Hand genommen werden. Auch fordern die Verbände einen konse­quenten Breit­band­ausbau in den länd­li­chen Regionen.

Im Jahr 2018 besuchten rund 15,6 Millionen Gäste Hessen. Das entspricht nach Angaben des Statis­ti­schen Landes­amtes einem Anstieg von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Über­nach­tungen in den Hotels, Pensionen und auf Camping­plätzen wuchs um 1,9 Prozent auf 34,7 Millionen. Damit verzeich­nete die Touris­mus­branche laut der Wies­ba­dener Behörde zum neunten Mal in Folge Rekorde.

Beson­ders stark sind die Über­nach­tungs­zahlen nach Angaben der Statis­tiker im Land­kreis Groß-Gerau (plus 10,9 Prozent), Frank­furt (plus 6,3 Prozent) und dem Lahn-Dill-Kreis (plus 6,2 Prozent) sowie den Städten Darm­stadt (plus 5,7 Prozent) und Offen­bach (plus 5,6 Prozent) gestiegen.

Tagungen, Kongresse und Nähe zum Flug­hafen wichtig

Tagungs- und Kongress­gäste seien weiterhin ausschlag­ge­bend für die Ergeb­nisse, sagte Minister Al-Wazir. Die über­durch­schnitt­lich hohen Über­nach­tungs­zahlen, die das Landesamt für den Kreis Groß-Gerau zählte, ließen sich vor allem durch die Nähe zu Frank­furt und dem Flug­hafen erklären. "Wir sind vor allem für Handels­rei­sende verkehrstüchtig ange­bunden, das spüren wir", sagte eine Spre­cherin der Stadt dazu.

Der Wirt­schafts­mi­nister freute sich vor allem über etwa 4 Millionen Touristen und Geschäfts­leute, die 2018 aus dem Ausland nach Hessen gekommen sind. "Wir haben in Hessen eine Beson­der­heit zu anderen Bundes­län­dern. Bei uns spielt der Anteil der auslän­di­schen Gäste eine größere Rolle als der Anteil der inlän­di­schen Gäste."

Die Zahl der Über­nach­tungen der inlän­di­schen Besu­cher lag nach Angaben der Statis­tiker bei 26,6 Millionen. Bei den auslän­di­schen Gästen wurden knapp 8,1 Millionen regis­triert. Auslän­di­sche Besu­cher machen demnach 23,3 Prozent der Über­nach­tungen aus, bundes­weit seien es nur 18,2 Prozent. Die meisten inter­na­tio­nalen Gäste kommen laut Statistik aus den USA (11,3 Prozent), gefolgt von Reisenden aus den Nieder­landen und China.

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