DAB+

DAB+: Weiße Flecken beim Digitalradio sollen 2018 gestopft werden

Der Netzausbau beim digital-terrestrischen Radio DAB+ soll 2018 weiter gehen. Im Idealfall soll es 24 neue Standorte für den ersten bundesweiten Multiplex geben.
Von

Bis zu 24 weitere Sendeanlagen könnte es 2018 für den ersten nationalen DAB+-Mux geben. Bis zu 24 weitere Sendeanlagen könnte es 2018 für den ersten nationalen DAB+-Mux geben.
Foto: Media Broadcast
Einige teltarif.de-Leser haben sich beschwert, dass sie von der neuen Vielfalt im terrestrischen Digitalradio DAB+ noch nicht viel mitbekommen, da sie keinen oder nur schlechten Empfang haben. 2017 wuchs der erste bundesweite DAB+-Multiplex mit vier Programmen von Deutschlandradio und neun Privatradios zwar auf 120 Sendeanlagen an, doch reicht das immer noch nicht aus, um überall einwandfreien Empfang zu gewährleisten. Die Programme des ersten nationalen Multiplexes erreichen bereits 66 Millionen Einwohner "inhaus" bei einer Flächenabdeckung von 97 Prozent, und die Autobahnen seien mit 98,2 Prozent nahezu voll versorgt, heißt es zumindest offiziell vom Netzbetreiber Media Broadcast. Doch die Realität sieht häufig anders aus: Steht das Radiogerät nicht am zur nächsten Sendeanlage zugewandten Fenster, bricht der Empfang vor allem in ländlichen Gebieten häufig schnell ab, in vielen Räumen spielt das Radio dann nur noch Stille.

Deutschlandradio treibt Netzausbau voran

Bis zu 24 weitere Sendeanlagen könnte es 2018 für den ersten nationalen DAB+-Mux geben. Bis zu 24 weitere Sendeanlagen könnte es 2018 für den ersten nationalen DAB+-Mux geben.
Foto: Media Broadcast
Immerhin gibt es jetzt ein positives Signal: Auch in diesem Jahr soll das Netz weiter ausgebaut werden. Laut Informationen von teltarif.de sogar weit stärker als im vergangenen Jahr: 2018 könnten im Idealfall 24 weitere Sendeanlagen hinzu geschaltet werden, 2017 waren es nur zehn.

Ein hochrangiger Mitarbeiter des Netzbetreibers Media Broadcast wollte die Information "nicht dementieren". Allerdings sei auch "noch nicht alles in trockenen Tüchern". Antreiber des Netzausbaus ist vor allem das öffentlich-rechtliche Deutschlandradio. Während es auf UKW mangels Frequenzen nicht mehr möglich ist, alle Bundesbürger mit den Programmen Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur zu versorgen, strebt man bei DAB+ weitgehend flächendeckenden terrestrischen Empfang an. Das dritte Programm des nationalen Senders, die anspruchsvolle Jugendwelle Deutschlandfunk Nova, gibt es sogar nur im Digitalradio.

Der Schwerpunkt des Netzausbaus 2018 sollen Lückenschlüsse entlang der Autobahnen und bisher unversorgter Regionen wie dem nördlichen Bayerischen Wald, dem Alpenland (Autobahnen A8 und A95) oder der Ferieninsel Rügen sein, heißt es. Nähere Details dazu will Media Broadcast - wie bisher auch schon - erst kurz vor Aufschaltung der jeweiligen Sendeanlagen benennen.

Zweiter Bundesmux: Klagen bremsen Sendestart aus

Sollte tatsächlich der zweite nationale Multiplex ebenfalls noch 2018 auf Sendung gehen, käme auf Media Broadcast jede Menge Arbeit zu. Das Sendernetz soll vom Start weg mit 71 Sendeanlagen loslegen. Damit sei bereits der vorläufige Endausbau erreicht, heißt es. Diverse juristische Klagen eines unterlegenen Plattformbewerbers könnten jedoch den Start verzögern.

Mehr zum Thema DAB+