Veranstalter: Landesweiter DAB+-Mux im Saarland gescheitert
Vorerst keine neuen, regionalen DAB+-Programme im Saarland
Foto: Ocean Digital
Im Saarland scheint der landesweite Privatradio-Mux im Digitalradio DAB+ bereits zum zweiten Mal geplatzt. Das berichtet der Veranstalter CityRadio Saarland, der zur Radio Group gehört, in einem Beitrag bei Facebook. Wie aus den Kreisen der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) zu vernehmen sei, wäre der "zum Ausbau modernder Hörfunk-Infrastruktur dringend benötigte DAB+-Multiplex im Saarland erneut gescheitert", so das Unternehmen. Die Landesmedienanstalt prüfe aktuell den genauen Sachverhalt und werde dann unter Beachtung der Zuständigkeiten über das weitere Vorgehen entscheiden, ist zu hören.
Lizenzierung zum zweiten Mal gescheitert
Vorerst keine neuen, regionalen DAB+-Programme im Saarland
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Schon Ende 2019 hätte es keine Einigung zwischen den designierten Plattformbetreibern Divicon Media und Media Broadcast mit den interessierten Rundfunkstationen gegeben. Jetzt folgte laut CityRadio das nächste Fiasko. Auch Ende Januar hätte es keine finale Einigung mit den interessierten Radiostationen gegeben. Das war allerdings die Bedingung, damit die Medienansatalt dem Plattformbetreiber die Lizenz erteilen würde.
Den meisten Stationen seien die Verbreitungskosten zu hoch, erfuhr teltarif.de aus Veranstalterkreisen. Dem Vernehmen nach wollen zwei Veranstalter, die für den Mux gesetzt waren, nun im zweiten nationalen Bundesmux starten. Andere wünschen sich eine preisgünstigere und kleinere, lokale Lösung nur für Saarbrücken, etwa mit Small Scale-Technologie.
Somit müssten die Hörerinnen und Hörer im Saarland weiterhin auf neue Angebote im DAB+-Netz verzichten. Während DAB+ europa- und deutschlandweit auf dem Vormarsch sei, hänge das Saarland "mal wieder hinten dran", so die CityRadio-Gruppe, die aktuell mehrere fünf lokale UKW-Programme im Saarland betreibt und mit einem landesweiten Programm über DAB+ starten wollte.
Schweiz: DAB+ erstmals meistgenutzter Verbreitungsweg für Radio
Besser läuft es in der Schweiz: Das digital-terrestrische Radio DAB+ ist dort erstmals meistgehörter Verbreitungsweg für den Hörfunk. Das geht aus dem aktuellen vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) und der Arbeitsgruppe Digitale Migration in Auftrag gegebenen Halbjahresbericht hervor.
Demnach nutzen 37 Prozent der 2800 befragten Radiohörer DAB+. Somit ist die Radio-Technologie zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen 2015 der "meist genutzte Verbreitungsweg". UKW fiel mit 32 Prozent auf den zweiten Rang zurück, dicht gefolgt von Internetradio mit 31 Prozent.
Nach aktuellem Stand soll der UKW-Hörfunk in der Schweiz bis spätestens Ende 2024 abgeschaltet werden. Die Eidgnossen wären damit nach Norwegen das zweite Land, das sich vom analogen Hörfunk verabschiedet.